Preußen Münster ändert seine Startelf gegen Wegberg-Beeck
Zum Ende der englischen Woche wird der SC Preußen Münster seine Startelf ändern, soviel ist bereits klar. Trainer Sascha Hildmann will gegen den FC Wegberg-Beeck neue Impulse setzen.
Foto: Kapitän Julian Schauerte geht voraus.
Wohin die Reise am Samstag gehen soll, ist dagegen klar. Der siebte Heimsieg im siebten Heimspiel soll her. Und dabei wird Wegberg-Beeck ganz sicher nicht unterschätzt. Wenn man so will, hat der SC Preußen diese Liga mit ihren Gegnern sehr wohl angenommen. Der Beleg? Gegen alle (!) Klubs ab Platz 14 abwärts hat der SCP bereits gespielt und dabei bis auf ein 1:1 beim Wuppertaler SV (Platz 15) sämtliche Spiele gewonnen. Überheblichkeit sieht anders aus und wer die Spiele verfolgt hat, weiß auch längst: Richtig einfach ist es selten bis nie.
Also: Die Einstellung stimmt. Aber irgendwie stimmen die Ergebnisse noch nicht immer. Warum der SCP auswärts so viel weniger erfolgreich ist, hat das Trainerteam noch nicht ermittelt. Vielleicht gibt es auch gar nicht den einen Grund, sondern immer nur eine Kombination aus verschiedenen Aspekten. „Wir sind manchmal wohl noch überrascht von der Wucht der Gegner“, ahnt Hildmann. „Das ist dann vielleicht auch ein Mangel an Erfahrung bei den jüngeren Spielern.“ Wie auch immer. Daheim ist der SCP eine Macht und das soll bitte auch gegen Wegberg-Beeck (Platz 12) so bleiben.
Um das Ziel zu erreichen, will Sascha Hildmann seine Startelf mal wieder ändern. Gar nicht so sehr wegen Müdigkeit einzelner Spieler (allenfalls wegen einer gewissen mentalen Müdigkeit), sondern eher, um wieder einen neuen Reiz zu setzen. Also eine Rotation für den guten Zweck, nicht etwa als Strafe für einen eher schwachen Auftritt bei Fortuna.
Der wirkte allerdings nach, das ist schon spürbar. Auch zwei Tage nach dem 0:2 in Köln ärgerte sich Hildmann über einen nicht gegebenen Elfer (nach Foul an Nicolai Remberg). Der Gefoulte erzählte später, Übeltäter Jannik Löhden habe selbst von „Glück“ gesprochen. Für Hildmann war es ein totales Ärgernis, „tausendprozentig ein Elfer“ und so in etwa teilte er das in Köln auch dem Assistenten mit – woraufhin sich eine eher unerfreulichen Konversation ergegen habe. Nicht Schwamm drüber, aber abhaken, es hilft ja nichts. Dennoch habe er eine „unruhige Nacht“ verbracht, gab Hildmann zu. Das erste Gegentor („Eine Verkettung von Fehlern“) sorgte auch nicht gerade für Entspannung.
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Denkbar, dass im Mittelfeld und im Angriff wieder andere reinrücken. Benedikt Zahn wäre offensiv eine Wahl, für das Mittelfeld kämen Justin Möbius oder Gianluca Przondziono in Frage. Jules Schwadorf eher nicht. Zuletzt kam der Ex-Wiesbadener zweimal rein. Ein Startelfeinsatz gilt beim SCP nach wie vor als Verletzungs-Risiko. Lieber noch mal 30, 40 Minuten als ein erneuter Ausfall. „Den Fehler machen wir nicht noch einmal“, so Hildmann.
Am Freitag stand Videoanalyse und das Abschlusstraining an. Dabei wird der Fokus wie immer in dieser Liga eher auf der eigenen Leistung liegen und weniger auf dem Gegner. Denn zuhause will der SCP sein Spiel durchbringen. Und dazu gehört auch eine andere Körpersprache. Der Trainer will einfach noch mehr Aggressivität sehen, noch mehr Kommunikation. Der SCP pflegt manchmal ein gewisses Phlegma, das muss weg. Mehr aggro, weniger höflich – sozusagen.
van Eijma und Moller kein Thema
Weiterhin außen vor sind Münsters Phantome Roshon van Eijma und William Møller. van Eijma wäre immerhin halbwegs fit, aber kenne überhaupt keine Abläufe des Preußen-Spiels. Praxis sammeln in der U23 ging ja auch nicht, das ist alles schwierig. Und gerade auf der Position des Innenverteidigers müssen die Abläufe sitzen, sonst klingelt es im Kasten. Experimente sind da eher nicht gefragt. Fast schon eher wäre Hildmann bereit, Preußens Dänen mal reinzuwerfen. „Aber der ist einfach noch ganz weit weg, hat ein Jahr überhaupt nichts mit Fußball gemacht“, so der Trainer. Aber offensiv könne man ihn fast eher mal bringen als den niederländischen Mannschaftskameraden. Wahrscheinlich ist das alles nicht.
Also: Wo sich Münster in Köln den Schneid hatte abkaufen lassen, soll am Samstag viel mehr Druck drauf sein. Das wäre auch wichtig, denn die beiden Spitzenteams sind gerade dabei, den Rest der Liga einfach abzuhängen. Das soll aus Preußen-Sicht nicht passieren. Denn im Winter würde der SCP personell gerne noch einmal nachlegen – aber wenn dann der Abstand bereits so groß ist, dass es keinen echten Spaß mehr macht…
Das Ziel ist also klar.