Belastungsprobe: Preußen Münster zu Gast beim Wuppertaler SV
Ein Spiel noch, dann hat der SC Preußen Münster mal eine kurze Pause. Doch die Partie beim Wuppertaler SV ist vorher noch eine echte Belastungsprobe, auch wenn Preußentrainer Sascha Hildmann das so nicht sehen will.
Mit vier Punkten aus vier Spielen ist der Wuppertaler SV nicht gerade beängstigend gut gestartet. Aber es steckt Potenzial in der Mannschaft, das liegt auf der Hand. Kevin Rodrigues Pires und Marco Königs sind die beiden Ex-Preußen im Dress des WSV, beide dürften bei einem Einsatz gegen den SCP (zu sehen bei soccerwatch.tv) doppelt motiviert sein.
Zuletzt verlor das Team gegen den Geheimfavoriten Fortuna Köln nach eigener Führung noch mit 2:3. „Die werden sicher die Niederlage gutmachen wollen“, glaubt Preußen-Trainer Sascha Hildmann. „Das ist auch ein Profiteam, ein gutes Team.“ Aber ein Härtetest will Hildmann trotzdem eher nicht erkennen. Straelen sei auch nicht leichter gewesen.
Also wie auch immer: Heimspiel, Motivation hin oder her, auch die Preußen haben etwas vorzuweisen. „Wir wissen auch, was wir können. Wir wollen unser spielerischeres Element zum Tragen bringen. Das haben wir bisher eigentlich immer geschafft.“
[poll id=“60″]
Mal besser, mal weniger gut, wie der Trainer weiß. Auch deswegen hört man im Team und drumherum ständig die gleichen Aussagen. Man habe noch viel Arbeit vor sich. Das Video-Studium der Homberg-Partie habe das erneut gezeigt. „Bilder lügen nicht“, so Hildmann achselzuckend. Die Preußen hatten es sich schon in Straelen, aber auch gegen Homberg unnötig schwer gemacht. Gegen Homberg waren ausreichend Chancen da, die Partie „deutlich höher“ zu gewinnen. Und früher höher zu führen. Dann wäre Homberg gar nicht erst in die „Verlegenheit“ gekommen, das Spiel ausgeglichen zu halten. Also: „Wir müssen uns einfach früher belohnen und so die Spannung aus dem Spiel nehmen.“ Das könnte am Mittwochabend einmal mehr die Aufgabe sein.
Die Gastgeber müssen gegen Münster auf den mit Rot gesperrten Yannick Geisler verzichten, auch Tim Wendel (zuvor SF Lotte) und Tolga Cokkosan fehlen verletzungsbedingt.
Personelle Entspannung
Die gute Nachricht: Dennis Daube und Jules Schwadorf, die beiden erfahrenen und wichtigen Neuzugänge, sind wieder fit. Mehr oder weniger. Schwadorf trainiert längst wieder voll mit, stand schon gegen Homberg im Kader (wurde dort aber doch noch geschont). Für Wuppertal ist er ein klarer Kandidat für die Startelf oder mindestens einen Einsatz.
Auch Dennis Daube rückt wieder in den Kader, wenngleich er noch nicht so viele Einheiten absolviert hat. Trotzdem: Ihn zumindest dabei zu haben, gibt mehr Möglichkeiten.
Niklas Heidemann fehlt nach seiner Gelb-Roten Karte, da muss der Trainer in der Viererkette eine andere Lösung finden. Und hinter Lukas Frenkert stand am Dienstag noch ein kleines Fragezeichen.
Um kurz vor 16 Uhr bricht der SCP mit dem Bus auf, um die gut 100 Kilometer ins Bergische Land hinter sich zu bringen. Dort folgt noch ein Spaziergang zur Lockerung, ein kurzes Essen, dann geht’s ab ins Stadion.
Mit 10 Punkten aus 4 Spielen steht der SCP bekanntlich ganz gut da. Es sei aber deutlich zu früh, um in dieser Regionalliga irgendeine Tendenz zu erkennen, so Hildmann. Kein Wunder: Die Tabelle ist bereits zum Saisonstart völlig verschoben. Teams wie Essen oder Aachen haben erst zwei Spiele, Münster und Wuppertal vier, Aachen wird vorerst wegen der Corona-Infektionen gar nicht spielen, andere Partien sind verlegt. Das ist ein heilloses Durcheinander, Amateurfußball eben.
Je nach Lage der Dinge (und wohl auch abhängig vom Ergebnis in Wuppertal) denkt der Trainer darüber nach, der Mannschaft auch mal eine kleine Pause zu gönnen. „Vielleicht zwei Tage, ich spreche mal mit dem Mannschaftsrat.“
Münster spielt erst am 3. Oktober wieder, dann beim 1. FC Köln II.
Neuzugang Roshon van Eijma ist derzeit beim SC Preußen noch ein bisschen der geheimnisvolle Geist. Er brachte eine alte Verletzung mit, die leicht vernarbt war. Derzeit arbeitet er mit Physio Tim Geidies intensiv daran, in Form zu kommen. Bei rund 80 Prozent stehe er derzeit, in Kürze werde er wohl auch einsatzbereit sein, glaubt der Trainer.
Die Bilanz der Preußen gegen den Wuppertaler SV ist leicht positiv. In 58 Punktspielen zwischen 1955 und 2011 gewann der SCP 25 Spiele, verlor 23 und spielte in 10 Partien unentschieden. Die bis heute letzte Partie geb es im Februar 2011, als der spätere Aufsteiger SCP im Preußenstadion nur 2:2 gegen den WSV spielte. Güvenisik und Ornatelli glichen immerhin einen 0:2-Rückstand vor 5.400 Fans noch aus.
Manager beim WSV ist übrigens Ex-Preuße Stefan Küsters.
Zwei Heimspiele hatte der WSV bisher. Gegen RW Ahlen gewann das Team mit 1:0, das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf II verlor Wuppertal dagegen ziemlich deutlich mit 0:3, geriet aber auch früh in Unterzahl.