Sascha Hildmann: „Das macht Spaß, die spielen mit Herz“
Der erste Saisonsieg ist unter Dach und Fach, der SC Preußen Münster steht nach dem 4:0 gegen den SV Bergisch Gladbach in der Tabelle auf Platz 3. Alles in Lot, oder? Dabei war der Heimsieg durchaus ein Stück Arbeit. Das sagen die beiden Trainer…
Gästetrainer Helge Hohl war sichtlich angefressen. Schon der Saisonauftakt gegen Fortuna Köln war mit 0:2 in die Hose gegangen, dabei waren die Nullneuer gar nicht viel schlechter. Und in etwa so sah es Hohl auch in Münster. „So chancenlos, wie es das Ergebnis andeutet, waren wir nicht“, so seine Einschätzung. „Allerdings war es über weite Strecken schon ein verdienter Sieg. Wir sind auf eine sehr erwachsene Mannschaft getroffen, die insbesondere im Strafraum sehr entschlossen war.“
Einstellung und Leidenschaft hätten durchaus gestimmt, so Hohl. „Wir hatten auch gute Ballbesitzphasen zwischen den Strafräumen.“ Das war vielleicht das Problem. Denn insgesamt erspielte sich der Gast im Preußenstadion einfach kaum Chancen. Das sah phasenweise gut aus, engagiert, ja. Aber eben nicht so gut, als dass die Roten hätten gefährlich werden können. „Der SC Preußen wurde in fast jeder Aktion im Strafraum gefährlich“, so Hohl. Der Trainer gab allerdings auch zu, dass man nicht völlig ohne Erwartungen nach Münster gereist sei. „Wir hatten uns schon eine Überraschung erhofft, aber wir müssen unsere Punkte wohl gegen andere Mannschaften holen.“
Vor dem nächsten Spiel bangt das Team allerdings noch um den verletzten Ajet Shabani, der mit dem Verdacht auf eine Kreuzbanddehnung vom Feld musste. „Danke auch noch einmal an die Docs vom SC Preußen, die sich das angesehen haben“, so Hohl in Richtung Gastgeber.
Naturgemäß sah die Laune beim Preußen-Trainer Sascha Hildmann besser aus. Allerdings gab auch Hildmann zu, was für die Zuschauer sichtbar war. „Das war schon ein harter Anfang ins Spiel.“ Bergisch Gladbach sei gut eingestellt gewesen, habe gut gepresst, den Spielaufbau der Preußen oft unterbunden. „Ich bin froh, dass wir uns mit der Ecke zum 1:0 etwas Luft verschafft haben.“ Die Führung habe Sicherheit gegeben. Aber nach dem 2:0 sei es doch eher ein ausgeglichenes Spiel gewesen.
„In der zweiten Halbzeit wollten wir bewusst abwartender spielen. Die Umschaltmomente würden ja kommen, da musste wir auch etwas geduldiger sein und dem Gegner mehr Raum lassen.“
Nach dem Doppelschlag zum 4:0 habe man etwas durchschnaufen können. „Da haben wir dann auch gewechselt. In der Schlussphase hatten wir schon ein junges Team auf dem Feld. Das machte Spaß, die Jungs spielen mit Herz. Da verzeiht man auch mal Fehler.“ Das sei aber doch der Plan des SC Preußen: Eben diesen jungen Spielern Einsatzzeiten zu geben, sie dadurch zu verbessern. Dass das nicht ohne Lernkurven vonstatten geht, liegt auf der Hand. „Wir müssen uns schon noch strecken. Kombinationsspiel, Chancenverwertung – da müssen wir besser werden.“
Hildmann war aber insgesamt mit dem Auftritt und natürlich dem Ergebnis zufrieden. Und noch schöner wäre es, könnten zum nächsten Heimspiel deutlich mehr als 300 Zuschauer ins Stadion.
Mit 4 Punkten steht der SCP in der schiefen und krummen Tabelle der Regionalliga West auf Platz 3. Nur Fortuna Köln und BVB II haben bisher die volle Ausbeute von 6 Punkten geholt.