Bereit für die Liga? Preußen Münster zu Gast in Rödinghausen
Auf ins Ungewisse. Mit einer noch unvollendeten Mannschaft startet der SC Preußen am Freitagabend in Rödinghausen in die erste Viertliga-Saison seit 2010/2011. Schon um 18 Uhr beginnt das Spiel beim letztjährigen Meister, um kurz vor 20 Uhr werden alle etwas mehr wissen.
Klar ist: Beim SC Preußen dominiert die Vorfreude. Die Sommerpause war mit gut zwei Monaten nicht übertrieben lang, aber vollgestopft mit Themen. Über Wochen suchte der SCP sein neues Team, doch das ist selbst jetzt nicht komplett. Gerade einmal 20 Spieler stehen im Aufgebot, das ist ein Mini-Kader. Der freilich noch wachsen soll, wie der SCP betont hat.
Gerade offensiv ist der SCP zahlenmäßig überschaubar aufgestellt, zumindest eine Mittelfeldbaustelle wurde mit dem Transfer von Joshua Holtby noch geschlossen. Der Neuzugang ist allerdings beim Auftaktspiel noch nicht dabei – zumindest nicht in der Startelf. Ein Kaderplatz ist aber möglich. Auch Jannik Borgmann kehrt nach seiner hartnäckigen Verletzung zurück in den Kader. Naod Mekonnen oder Okan Erdogan fehlen zum Start allerdings, so sich dass der Kader bei zwei fehlenden Spieler auf 18 reduziert.
Während sich die erste Elf derzeit fast von selbst aufstellt, wird es in der „zweiten Reihe“ durchaus etwas dünn. Ausfälle kann der SCP derzeit nicht überall gleichwertig auffangen – das wird den SC Preußen vorerst oder auch auf Sicht vermutlich von den Topteams der Liga unterscheiden.
Trotz der knappen Personallage gibt sich Trainer Sascha Hildmann positiv. „Ich bin voller Vorfreude.“ Man habe bei der Kaderplanung auf Mentalität und Charakter Wert gelegt. Alle hätten sich gut zusammengefunden, da gebe es keine „Extrawürste“, so Hildmann. Und gerade die Mentalität soll dem SCP jetzt vielleicht auch etwas durch die ersten Spiele bringen. „Du brauchst aber auch Qualität, aber da sind unsere Jungs schon richtig gut.“
Erstmals wird der SC Preußen am Freitagabend die neuen Heimtrikots tragen – inklusive der drei neuen Sponsoren. Weil Rödinghausen daheim in weiß spielt, kann der SCP seinen Heimdress auswärts verwenden.
Mit den Verpflichtungen von Dennis Daube, Jules Schwadorf und zuletzt Julian Schauerte bringt der SCP große Erfahrung auf den Platz. Das Trio bildet zusammen mit Torwart Max Schulze Niehues und Urgestein Simon Scherder eine Achse, die in den kommenden Wochen und Monaten viel leisten muss.
Die offenen Kaderstellen – mindestens drei Spieler sollen noch geholt werden – können bis zum 5. Oktober besetzt werden. Idealerweise früher, denn am 5. Oktober hätte der SCP bereits sieben Saisonspiele absolviert …
„Wir sind schon weit, aber noch nicht da, wo wir hinwollen“, formuliert Hildmann. „Wir haben noch etwas Arbeit vor uns.“
Grauenhafte Bilanz gegen Rödinghausen
Die sportliche Bilanz der Preußen gegen Rödinghausen ist wohl die schlimmste, die der SCP gegen irgendeinen Gegner aufzubieten hat. Fünf Spiele gab es in der Vergangenheit und jedes einzelne davon ging verloren. Zwei Testspiele in der Saison 2015/2016 endeten jeweils 1:2, dann verlor der SCP noch drei Westfalenpokalspiele. Im Januar 2017 im eigenen Stadion mit 0:1, im Oktober 2018 auswärts mit 1:2, zuletzt vor einem Jahr im Elfmeterschießen mit 3:4. Von den Spielern, die im September 2019 im Kader standen, gehören heute noch fünf zum aktuellen Kader.
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In Rödinghausen trifft der SCP auf seinen ehemaligen Jugendtrainer Nils Drube, der seit dieser Saison Cheftrainer beim SVR ist. Die Ziele des Klubs haben sich verändert. Ein Aufstieg in die 3. Liga ist vorerst nicht mehr geplant, denn mit dem Häcker Wiehenstadion und seinen knapp weniger als 3.000 Plätzen würde der Klub ohne keine Zulassung erhalten. Ein Ausbau des Stadions ist fast unmöglich, ein Umzug nicht erwünscht. Also will der SV Rödinghausen künftig ein starker Regionalliga-Klub sein.
Im Sommer verließen zahlreiche Leistungsträger den Klub, aber noch immer bringt der SVR eine starke Mannschaft auf den Platz. Namen wie Nico Buckmaier, Rick ten Voorde, Angelo Langer oder auch Daniel Flottmann stehen für Qualität und Erfahrung.
Das Team legte aber in den ersten beiden Pflichtspielen (Pokal) einen Fehlstart hin, verlor erst gegen Meinerzhagen das Westfalenpokalfinale, dann gegen den SC Wiedenbrück das Entscheidungsspiel um den Einzug in den DFB-Pokal.
Doch Liga ist Liga und Pokal ist Pokal. Als Angstgegner der Preußen darf der SV Rödinghausen sich fühlen und die Zahlen sprechen bisher für den SVR. Was der neue SCP bereits leisten kann, wird sich im Eröffnungsspiel der Regionalliga West zeigen.
Die Partie wird von sporttotal.tv gestreamt und ist kostenlos abrufbar. Zuschauer sind natürlich nur in dem bekannten Rahmen zugelassen – maximal 300 Personen dürfen im Stadion sein. Tageskassen oder Tickets gibt es nicht.