Müde Preußen schleppen sich zum 0:0 beim 1. FC Bocholt
Das Trainingslager und die Spiele in den vergangenen zwei Wochen haben beim SC Preußen Münster offenbar Spuren hinterlassen. Drei Tage nach dem überzeugenden 9:0 gegen Vreden kam der SCP bei der Generalprobe gegen den 1. FC Bocholt nicht über ein 0:0 hinaus.
„Ich finde es eigentlich ganz gut, dass es 0:0 ausgegangen ist“, wertete Trainer Sascha Hildmann später. So seien die kleinen Baustellen noch einmal sichtbar geworden. Dabei darf man dieses Testspiel ohnehin nicht überbewerten. Die Liga bringt eine ganz andere Konzentration mit – und damit der SCP das möglichst frisch angehen kann, ist jetzt erst einmal bis Dienstag frei.
Klar ist: Die Startelf aus dem Testspiel kommt schon sehr, sehr nah an die Startelf für Rödinghausen heran. Zum einen, weil der Kader weiterhin arg eng ist. Zum anderen, weil im Kader ein gewisses Gefälle nicht wegzudiskutieren ist. Die erste Elf steht derzeit einigermaßen fest.
Und in Bocholt sah das wieder so aus wie zuletzt: Vor Torwart Max Schulze Niehues eine Kette aus Langlitz, Scherder, Hoffmeier und Heidemann. Davor ein defensives Mitteleld-Duo aus Przondziono und Daube, dann eine Dreierkette mit Schauerte, Möbius und Schwadorf – und vorne weiter Grodowski als Alleinunterhalter.
Das Spiel ist einigermaßen schnell erzählt. Nach einer fast ereignislosen 1. Halbzeit kam der SCP in der zweiten Hälfte immerhin zu klaren Chancen. Die Gastgeber erspielten sich in der gesamten Partie im Grunde nur eine Chance, waren ansonsten offensiv völlig abgemeldet. Die Preußen blieben gerade in den ersten 45 Minuten doch eher harmlos.
Vier Szenen von Belang kamen zustande: Erst scheiterte Julian Schauerte mit einem Kopfball (19.), dann Möbius und Grodowski im Doppelpack nach 30 Minuten, erneut Grodowski vergab die Führung, als er frei vor Torwart Maurice Schumacher zu lange zögerte und der Ball noch zur Ecke weggespitzelt wurde. Und zuletzt setzte Gianluca Przondziono einen Schuss aus 16 Metern oben auf die Torlatte. Das war es dann in Hälfte 1.
Nach der Pause blieb Neuzugang Jules Schwadorf draußen, für ihn kam Ousman Touray ins Spiel, der neuen Schwung mitbrachte. Und nun wurde es am Strafraum der Gastgeber auch gefährlicher. Möbius‘ Pass auf Grodowski setzte der am Pfosten vorbei, dann setzte sich Touray links prima durch, wurde aber im Strafraum auffällig gelegt. Kein Elfmeter.
Wenige Minuten später kam Grodowski im Strafraum zu Fall, aber das war sicher kein Strafstoß. Für Grodowski war dann nach 73 Minuten Schuss – er hatte einen Ball von Möbius voll ins Gesicht bekommen und durfte etwas benommen raus.
Nicolai Remberg kam für Grodowski ins Spiel. Später auch noch Klann und Frenkert für Daube und Heidemann.
In der Schlussphase kam der SCP noch zu einigen Chancen. Przondziono scheiterte zweimal mit Abschlüssen, Möbius setzte nach schöner Vorlage von Touray den Ball über die Latte, am Ende war es Frenkert, der sich prima durchsetzte, dann aber beim Abschluss etwas verzog.
Es blieb beim 0:0. Ein paar kleinere Blessuren nahm der SCP mit, weil die Gastgeber durchaus „aktiv“ zu Werke gingen, was Preußentrainer Hildmann nicht wirklich gut gefiel. Aber es war ein Vorgeschmack auf das, was den SCP in der Liga sicher auch erwartet.
Spielstatistik
Schulze Niehues – Langlitz, Scherder, Hoffmeier, Heidemann (Frenkert, 81.) – Przondziono, Daube (Klann, 81.) – Schauerte, Möbius, Schwadorf (Touray, 46.) – Grodowski (Remberg, 73.)
Zuschauer: 300
Rund ums Spiel
Penibel achtete Schiedsrichter Guido Tenhofen auf Details. Früh im Spiel pfiff er einige Preußenspieler zurück, damit sie mit rotem Tape ihre Stutzen „erweiterten“. Da blitzte bei manchen etwas Weiß durch…
Erstmals lief der SCP mit den neuen Sponsoren auf Trikot und Hose auf. Allerdings weiterhin im roten Ausweichtrikot, weil die grünen Heimtrikots nach wie vor nicht fertig sind.