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Malte Metzelder verlässt Preußen Münster

Der Abstieg hat sofortige Konsequenzen. Sport-Geschäftsführer Malte Metzelder verlässt den SC Preußen Münster. Der Klub kündigt zudem weitere „richtungweisende“ Entscheidungen an. Zuallererst dürfte das einen (neuen) Trainer betreffen.

Präsident Christoph Strässer, Aufsichtsratschef Frank Westermann und Malte Metzelder stellten sich am Donnerstagnachmittag kurzfristig zusammen, um erste Antworten zu geben. „Wir haben in den vergangen drei Jahren in einigen Bereichen viele Schritte in die richtige Richtung gemacht und die Strukturen im Rahmen unserer sehr begrenzten Möglichkeiten sukzessive versucht zu verbessern. Doch unsere gemeinsam gesteckten sportlichen Ziele konnten wir nicht erreichen. Dieser Verantwortung muss auch ich mich stellen“, so Metzelder in der Klubmitteilung.

Der Abschied stand schon etwas länger fest, Metzelder hatte das dem Klub auch bereits mitgeteilt. Ein Verbleib in Münster wäre nur denkbar gewesen bei entsprechenden Möglichkeiten. Die konnte der SCP nicht bereitstellen. Beide Parteien gehen ohne Streit auseinander, aber durchaus mit gegenseitigen Enttäuschungen.

Der Klub bestätigte jedenfalls den größeren Spalt zwischen Anspruch und Realität. Man habe Metzelder „mit Blick auf die wirtschaftliche Stabilität“ nicht die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen können. So hatte es der kaufmännische Geschäftsführer Bernhard Niewöhner ja schon im Januar gesagt. Vielleicht habe man die Sparschraube auch etwas überdreht…

Es wäre unfair, der Klubführung die wirtschaftliche Schräglage vorzuwerfen – aber der gewaltige Berg von Verbindlichkeiten, der nach Amtsantritt der neuen Klubführung zunächst immer größer und größer wurde, verwundert. Der Klub ist heute leidlich schuldenfrei, aber bis heute floss eben jeder Cent von Geldgebern in die Auflösung von Verbindlichkeiten. Und die neuen Geldgeber, die immer angekündigt wurden, blieben aus – und auch die Stadionentscheidung führte bis heute nicht zu einem neuen Engagement. Die Ausgliederung war wichtig und richtig, auch weil sie endlich klare und moderne Strukturen schuf. Aber die eher rosigen Farben, in denen sie damals gemalt wurden, entpuppten sich bis heute als eher blass.

Und jetzt? Jetzt steht der Klub vor einem Scherbenhaufen, den er schnellstmöglich beseitigen muss.

Durch den eben schon länger bekannten Abschied von Metzelder gab es zumindest die Gelegenheit, sich andere Möglichkeiten und Wege zu überlegen. Aus dem Klub ist zu hören, dass es noch keine konkreten Kandidaten oder Gespräche gab.

Sehr wohl werden aber die Gremien des Klubs ab sofort und über das Wochenende etliche Gesprächstermine im Terminkalender stehen haben. Ergebnisse will der Klub möglichst bald, vielleicht schon in der kommenden Woche, präsentieren.

Es ist aber derzeit noch fraglich, welche Rolle der SCP für sich in der Regionalliga sieht. Nach Lage der Dinge sollten sich die Fans des SCP eher nicht darauf einstellen, dass der SC Preußen im kommenden Jahr der große Liga-Favorit sein wird.

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