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Kolumne #25: Alles hat ein Ende… bis demnächst

Alles endet, auch die Zeit des SC Preußen Münster in der 3. Liga. Jetzt kommt vieles auf den Prüfstand. Ob auch alte Probleme und Themen wieder aufflackern? Martin Stadelmann schreibt über Ungewissheiten.

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Abstieg hin oder her: Für Preußen wird die Zukunft kurzfristig sicherlich nicht rosig werden. Ob mittel- oder gar langfristig? Ach, fragen wir mal lieber nicht.

Neben dem Sport das Leuchtturmbeispiel schlechthin dafür ist das Preußenstadion, das schon längst im Wahlkampf angekommen ist. Nachdem die SPD in ihrer Videokonferenz zum Thema Stadion bereist ankündigte, dass das Stadion ein Wahlkampfthema für sie werden würde, haben die Grünen in Persona Bürgermeisterkandidat Peter Todeskino nachgelegt und natürlich vollkommen überraschend angekündigt, das Projekt auf den Prüfstand zu stellen. Das ist Wahlkampfdeutsch für Streichen. 

Die CDU hat am 24.06.2020 das Stadion auch in ihr Wahlkampfprogramm aufgenommen, das es leider nicht online gibt, nur eine Zusammenfassung. Dort wird es neben dem Musik-Campus als Konjunkturprogramm für die Region beschrieben. Die FDP fordert im Wahlprogramm nach der Entscheidung zur Sanierung eine Finanzierung, die unabhängig von der sportlichen Situation langfristig tragfähig für Preußen und Stadt sein soll. Und nach dem Ende der Koalition dürfen wir umso mehr gespannt sein, ob im September dann nicht doch wieder alle Parteien ihr Versprechen „leider“ vergessen werden.  Doch neben diesem großen Projekt, müssen die Adlerträger in den nächsten Monaten auch andere Weichen stellen.

Das andere klassische Thema bleibt die Kommunikation. Intern und extern. Als zum Start ins Jahr 2020 kurzfristig Block O gesperrt werden sollte, eskalierte es auf so vielen Ebenen bei den Preußen. Die sportliche Situation und Corona waren hilfreich, um die Gemüter etwas abzukühlen, abzulenken. Doch wann knallt es wieder? Der Gesprächsabend Anfang Februar wird den Teilnehmern sicherlich noch im Gedächtnis verhaftet sein. Die Schuldabwälzungen an abwesende Mitarbeiter, die Eskalationsspirale. Das brauchen wir wirklich in der Zukunft nicht mehr.

An dieser Stelle darf natürlich nicht der Hinweis fehlen, dass den Adlerträgern immer noch das verbindende Element fehlt, das seit Jahren gewünscht, aber bisher noch nicht umgesetzt wurde. Die Rede ist von einem Leitbild. Das zu Entwerfen wird eine große Aufgabe, die viel Zeit und Dialogbereitschaft von allen Seiten erfordern wird. Sind die Preußen bereit, ein solches Wagnis einzugehen?Dazu passt dann auch die Fragestellung, wie sich Fans bei der Gestaltung des neuen Stadions, sollte es denn jemals kommen, werden einbringen können? Die Stadionbesucher sind in Münster mit vielen unterschiedlichen Ansprüchen ausgestattet, die gerade endende Abstimmung auf der Seite des Fanprojekts kann in Einzelpunkten bisher diesen Eindruck bestätigen.Überhaupt die Fans, die Mitglieder beim SC Preußen. Auch hier fühlen sich viele etwas nachlässig behandelt. Wie kann der Verein es schaffen, die Mitgliedschaft so aufzuwerten, dass diese als Gewinn wahrgenommen wird? Es gab in der näheren Vergangenheit gut Ideen wie den Kennenlernabend zum Trainingsstart exklusiv für Mitglieder, aber für solche wichtigen Aktionen bietet Corona  im Moment leider wenig Raum. Eine stärkere Wertschätzung bringt Bindung. 

Dazu dann noch „the Elephant in the Room“, die KGaA. Den meisten Anhängern schlicht egal, weil sie ohne echtes Profil daherkommt, ohne ein Verständnis zu vermitteln, was sie denn ist. Den einfachen Fan auch gefühlt vor der Tür lässt, da die Einstiegshürden bewusst hoch gewählt wurden. Auch hier gilt, dass mangelnde Teilnahme am Ende zu einem abstrakten Gebilde führt. Schwierige Aufgaben, die völlig unabhängig von der Ligenzugehörigkeit gelöst werden müssen.

Ich denke, dazu ist mittlerweile auch genug geschrieben worden, es ist Zeit für Taten. Deshalb endet mit der 25. Kolumne auch meine kleine Serie zum SCP. Aus Appellen müssen Aktionen werden. Daher denke ich, dass wir bald voneinander hören werden. Im Stadion und auch außerhalb davon.

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