Preußen Münster: Schnellbacher vergibt Sieg, Schulze Niehues rettet Punkt
Preußen Münster gegen den FC Ingolstadt, null zu null. Auf beiden Seiten gab es eine gute bis sehr gute Chance, ansonsten war das brutale Leidenschaft und ein Abnutzungskampf bei Sommerhitze. Am Ende gerecht, der SC Preußen Münster bleibt aber auf Platz zementiert.
Preußen-Trainer Sascha Hildmann hatte fünffach gewechselt. Königs, Litka, Mörschel, Wagner und Cueto bekamen mal eine Verschnaufpause, dafür rückten Özcan, Hoffmann, Erdogan, Heidemann und Schnellbacher wieder rein. Ein bisschen Rotation für die Spieler.
Und wie zuletzt war der SCP vor allem um defensive Stabilität bemüht. Nach sechs Gegentore gegen Halle, in München und Unterhaching zog der SCP die Reihen in Großaspach schon enger, auch gegen Ingolstadt war kein Harakiri gefragt, sondern Disziplin und Ordnung. Und um das vorwegzunehmen: Das klappt über 90 Minuten gegen den mutmaßlichen Favoriten ganz gut.
Zwischen Münsters erster und Münsters zweiter und letzter Chancen lagen allerdings fast 60 Minuten. Schon nach drei Minuten wuchtete der SCP eine scharfe Hereingabe vor das Tor des FCI, aber Schnellbacher bekam per Kopf nicht mehr genug Druck und Kontrolle hinter den Ball.
Nach dem Auftakt des SCP übernahm in der Folge der Gast das Geschehen. Fast immer spielte sich das Geschehen in Münsters Hälfte ab – aber Ingolstadt blieb dabei nur minimal gefährlich. Much ado about nothing, sozusagen. Ein paar Eckbälle für den FCI, ein paar leidlich vernünftige Abschlüsse von Stefan Kutschke, aber nein: Richtig durchatmen musste Max Schulze Niehues im ersten Durchgang nicht.
Gleiches galt aber auch für Fabijan Buntic. Nein, da war kaum etwas Relevantes für den Torwart der Gäste. Ob man den Verzweiflungsschuss von Okan Erdogan aus 25 Metern zählen sollte? Eher nicht. Das sah ein bisschen so aus wie in Großaspach. Hinten brannte nichts an, vorne passierte aber erst recht nichts.
Nach einer Trinkpause Mitte der ersten Halbzeit setzte der SCP noch einmal ein kleines Ausrufezeichen. Freistoß von Seref Özcan, Ingolstadt klärte zunächst, aber Kevin Rodrigues Pires (mit starker Leistung an diesem Tag) brachte den Ball wieder in die Mitte, wo Oliver Steurer irgendwie noch das Bein hochriss, aber nicht an den Ball kam.
Nach 35 Minuten auch ein Freistoß für den FCI, aber harmlos und sichere Beute von Max Schulze Niehues. Das war alles nur semi-gefährlich, aber angesichts von nichts ist wenig schon viel. Oder?
Etwas bitter wurde es aus Sicht der Preußen nach 36 Minuten. Philipp Hoffmann setzte sich gut durch, suchte dann selbst den Abschluss – übersah links aber den potenziell besser postierten Luca Schnellbacher (der das auch kurz beklagte). Blöd: Beim Schuss verletzte sich Hoffmann am Fuß, musste runter. Lucas Cueto kam schneller wieder rein als erwartet.
Mit dem 0:0 ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel wurde der SCP deutlich stärker. Jetzt suchte das Team auch mal den Weg nach vorn – und direkt nach dem Wechsel setzte Rodrigues Pires wie zum Beweis des Vorhabens einen Schuss knapp über das Gästetor.
Sicher: Ingolstadt blieb optisch etwas im Vorteil, aber das war ausgeglichen. Und in Sachen Offensive war der SCP nun deutlich sichtbarer. Beispiel Julian Schauerte: Nach einer Vorteils-Situation blieb der Kapitän am Ball, steuerte Richtung Strafraum und schloss dann selbst ab. Allerdings zu schwach und unplatziert (49.).
Es dauerte dann etwas bis zur nächsten echten Chance – aber die hatte es in sich! Nach einer Flanke hatte der SCP Stefan Kutschke völlig aus den Augen verloren und der fand sich plötzlich ziemlich mutterseelenallein vor dem Preußentorwart. Aber im eins-zu-eins hat Schulze Niehues eben Qualitäten. Der Preuße blieb mit einer grandiosen Parade Sieger (55.).
Auf der Gegenseite dauerte es nicht lang, ehe Münster nach Großchancen ausglich. Nach einem Eckball landete der Ball wieder in der Mitte und direkt vor den Füßen von Luca Schnellbacher. Der Preuße hatte am Fünfmeterraum viel, viel Zeit und noch mehr Raum – und verzog dann aus Kurzdistanz. Da war alles offen, aber manchmal ist zu viel Raum nicht gut… „Ich musste da noch die Beine sortieren“, so Schnellbacher später halb im Scherz, halb bedrückt.
Es begann die Zeit der Wechsel. Beim SCP kamen Rossipal und Grodowski für Heidemann und Shnellbacher, später auch noch Mörschel für Rodrigues Pires.
Ein paar Abschlussmöglichkeiten boten sich beiden Teams noch. Aber richtig gefährlich war nichts davon. Cuetos Schuss nach 68 Minuten wurde noch abgeblockt, dann setzte Rodigues Pires noch einen Ball über das Tor (68.), dann noch einmal Cueto gegen Torwart Buntic.
Die letzte Szene des Spiels gehörte den Gäste. Schon in der Nachspielzeit setzte Fatih Kaya den Ball neben das Preußentor. Das war es dann.
Mit 35 Punkten liegt der SCP zwei hinter dem Chemnitzer FC – und genau dorthin reist der SCP am Dienstag…