Preußen Münster steht zusammen – Kurzarbeit ist in Planung
Die Botschaft, die der SC Preußen Münster passend zum Wochenende herausgab, war klar: „Der SC Preußen wird die Herausforderung bewältigen“, betonte Präsident Christoph Strässer. Allerdings werde es nicht ohne Einschnitte gehen.
In den vergangenen Tagen hatten sich schon viele Klubs, auch aus der 3. Liga, zu Wort gemeldet und über Zukunftssorgen gesprochen. Immer mehr Klubs führten auch Kurzarbeit ein oder berichteten von Verzicht der jeweiligen Profis.
Aus dem SCP war davon zuletzt nichts zu hören, aber nun kommt die Botschaft an: Seit Tage werde „intensiv daran gearbeitet, z.B. die Grundlagen für die Beantragung und Bewilligung von Kurzarbeitsgeld zu schaffen oder zu prüfen, ob und in welchem Umfang die zahlreichen Programme von Bund und Land zur Überwindung der aktuellen Krise in Anspruch genommen werden können“. So formulierte es Geschäftsführer Bernhard Niewöhner.
Von verschiedenen Seiten seien Angebote gekommen, auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. „Mitarbeiter aus dem Jugendbereich“, so Strässer. „Ein großartiges Signal der gesamten Preußenfamilie, das zeigt, dass wir eng zusammenstehen und die Aufgaben gemeinsam meistern können.“
Ausdrücklich sei erwähnt, dass das Thema Kurzarbeit auch die Drittliga-Mannschaft betrifft, bei der allerdings die Details noch besprochen werden müssten, wie der Klub auf Nachfrage mitteilt.
Klar sei, dass die Situation „dramatisch“ sei und sich durchaus zu einer „existenzbedrohenden Krise ausweiten“ könne. „Wir befinden uns in einer ähnlich schwierigen und herausfordernden Situation wie viele Andere in unserer Gesellschaft. Wir arbeiten mit großer Solidarität und einem bemerkenswerten Schulterschluss innerhalb des Vereins sowie mit unseren Partnern daran, zunächst die Zeit bis zum 30. April zu gestalten“, so Strässer.
Allerdings: Es sei auch klar, dass „keinerlei Gewissheit bestehe, dass es danach wieder normal weitergehe. Und das dürfte mittlerweile selbst dem letzten Fußballfan klar sein: An Fußball wird in den kommenden Monaten nicht zu denken sein. Angesichts immer häufiger werdender Fälle von Corona in Fußballklubs steht auch ein immer dickeres Fragezeichen hinter der Fortsetzung der Saison überhaupt. Die teilweise skurril anmutenden Ideen, die angeblich hinter den Kulissen diskutiert werden, zeugen von der langsamen Erkenntnis, dass die Saison nur noch schwer zu retten sein wird.
Angeblich werden da schon Pläne über „zentrale“ Spielorte geschmiedet, an denen in kurzer Taktung Spiele vieler Teams stattfinden, um wenigstens ein paar zentrale Entscheidungen sportlich treffen zu können. Oder über ein „Ruckzuck-Verfahren“, in dem alle zwei Tage ein Spiel ausgetragen wird. Das wäre schon Verzweiflung, sollte da etwas dran sein.
Wer realistisch ist, muss von einem Abbruch der Saison ausgehen – und darauf hoffen, dass ab Juli oder August in irgendeiner Form wieder gespielt werden kann. Und das wirkt aus heutiger Sicht mindestens ebenso fraglich wie eine Rückkehr zum normalen öffentlichen Leben. Aber wer weiß das schon heute?
Vorerst geht es nur darum, die Zeit ohne Fußball zu überstehen. Dabei greifen viele Klubs auch zu Maßnahmen wie dem Verkauf von „virtuellen Tickets“ oder ähnlichen Aktionen. Gedankenspiele darüber gibt es beim SCP durchaus, aber zwei Themen stehen dort noch zur Diskussion: Was bringen solche Aktionen realistisch überhaupt? Und welche Art von Aktion ist jetzt nicht bereits „abgenutzt“ oder würde eben gut zum SCP passen?
In Offenbach gingen jüngst über 1000 „Geistertickets“ über den Tisch – andernorts nur wenige. Was bleibt am Ende überhaupt hängen? Das muss vernünftig abgewogen werden.
Sicher ist: Es wird in den kommenden Wochen und Monaten schwer für den SCP und den Fußball insgesamt. Für Abgesänge auf den Klub ist es aber zu früh.