Zu Gast in Düsseldorf: Münster muss wechseln und gegen KFC Uerdingen siegen
Drumherumreden muss niemand. Wenn der SC Preußen Münster eine Chance auf den Klassenerhalt haben will, darf er am Samstag in Düsseldorf erstens nicht verlieren, sondern muss punkten, bestenfalls dreifach. Und sie können beim SCP so sehr auf sich schauen, wie sie wollen: De facto geht es nicht ohne die Tabelle und auch nicht mehr ohne „Ergebnisse“ der Konkurrenz.
Schon am Freitagabend kann man vorsichtig nach Köln schauen, wo Tabellennachbar Viktoria gegen Großaspach spielt. Ein Kellerduell deluxe – und wem soll man da was wünschen? Ein Sieg für Großaspach ließe die SG94 von unten heranrücken, dafür aber Köln nicht wegrennen.
Magdeburg tritt an Sonntag in München an und muss dort eigentlich verlieren. Chemnitz spielt erst am Montag gegen Bayern II – Daumendrücken für München.
Eben jene beiden, Chemnitz und Magdeburg, sind aktuell die beiden Klubs, die in Reichweite sind. Ab Platz 14 sind es 10 Punkte Rückstand aufwärts…
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Das alles weiß auch Preußen-Trainer Sascha Hildmann, der sich mit diesen Überlegungen natürlich nicht belasten will und darf. Er schaut auf sein Team und spricht am Tag vor der Partie über die gewachsene Defensiv-Stabilität, über klarere Abläufe und Strukturen. „Das brauchen wir jetzt, die Mannschaft will das so.“ Hildmann verweist auf die Chancen, die sich der SCP zuletzt zwar in überschauberer Form, aber eben doch erspielte. Das gepaart mit einer deutlich stabilisierten Abwehr müsse doch irgendwann auch wieder zu Erfolgen führen, bedeutet das. „Gegen den Ball haben wir zuletzt viele gute Schritte gemacht. Jetzt bekommen andere eine Chance, da freue ich mich drauf.“
Natürlich muss der SCP umstellen. Luca Schnellbacher, zuletzt so beweglich und stark, fällt definitiv aus. Torwart Max Schulze Niehues stieg erst am Freitagnachmittag wieder ins Training ein, immerhin steht Oliver Schnitzler wieder bereit. Maurice Litka ist seit Donnerstag wieder im Training, auch Simon Scherder ist wieder fit.
Fehlen werden Kevin Rodrigues Pires (Gelbsperre) und Okan Erdogan (Gelbsperre), natürlich weiter auch Jannik Borgmann (weiter Reha nach Zehen-OP).
Die erzwungenen Wechsel stimmen den Trainer nicht sorgenvoll. „Unsere Abläufe sind für alle Spieler klar, das müsste klappen. Klar bringen andere Spieler auch andere Qualitäten mit, aber im Großen und Ganzen verändert sich das nicht.“ Erdogans Ausfall bringt eine neue Chance für Kittner oder Scherder.
Wer auch immer in Düsseldorf spielt: Ein „volle-Pulle-nach-vorn“-SCP steht nicht zur Debatte. „Es ist zu früh, das Visier hochzuklappen“, so Hildmann. „Es wäre fatal, jetzt in einen Alles-oder-nichts-Modus zu verfallen.“ Heißt: Der SCP zieht sein Spiel konsequent durch. Es wird eben darum gehen, hinten sicher zu stehen und vorne mal mit einer Chance ein Spiel zu entscheiden. So simpel, so schwer.
Dass der KFC auch nicht gerade die „Heimmacht“ im fremden Stadion ist, passt vielleicht ganz gut. „Vielleicht spielt dort auch die Arena eine Rolle“, so Hildmann. „Das ist eben nicht die eigene Heimat.“ Nur vier Heimsiege holte der KFC, das ist für die Ansprüche des Klubs sicher deutlich zu wenig. Für den SCP soll die völlig überdimensionierte Arena eher ein Spaßfaktor sein. „Das ist doch ein schönes Ding, da zu spielen.“
Natürlich liegt auf der Hand, dass Uerdingen ebenso wie der SCP einen Plan hat. Noch sind die Aufstiegsplätze erreichbar. Die Mannschaft ist teuer und bringt viele gute Einzelspieler mit. Der bundesligaerfahrene Jan Kirchhoff natürlich, aber auch Spieler wie Evina oder Osawe werden den SCP vor Aufgaben stellen. „Wir werden uns dieser Offensive stellen müssen“, warnt der Preußentrainer. „Gerade Leuten wie Osawe darfst du wenig Räume bieten.“
Als Randnotiz: Für beide Trainer ist das Rückspiel eine Premiere. Weder Sascha Hildmann noch Daniel Steuernagel waren im Hinspiel Trainer ihrer jetzigen Klubs.
Auch kein Wiedersehen gibt es mit dem Ex-Preußen Adriano Grimaldi, der wieder einmal verletzt ausfällt. Auch Tobias Rühle ist nicht mehr beim KFC, seit dem Winter spielt er gemeinsam mit dem früheren Preußen Lennart Stoll beim SSV Ulm (Regionalliga Südwest).
Das Hinspiel endete 1:1. In der vergangenen Saison gewann der KFC in Münster 1:0, auswärts in Duisburg endete die Partie 0:0.
So spielt die Konkurrenz:
Freitag: Viktoria Köln – Großaspach
Samstag: Kaiserslautern – Zwickau
Sonntag: 1860 München – Magdeburg
Montag: Chemnitz – Bayern München II
Der gesamte Spieltag und Tabelle