2:1-Auswärtssieg: Preußen Münster holt die Big Points in Jena!
Das war Erleichterung pur! Als das Preußenteam nach 90 Minuten plus Nachspielzeit Richtung Preußenfans spazierte, da gab es Applaus. Ein fast ungewohntes Gefühl, gerade auswärts. Aber der SCP gewann den so wichtigen Auftakt in Jena mit 2:1 und verringerte den Abstand auf den nächsten Nichtabstiegsplatz auf drei Punkte. Doppelter Torschütze für den SCP war Lucas Cueto.
Trainer Sascha Hildmann hatte von den Neuzugängen einzig Jan Löhmannsröben (siehe auch: „Der Turban-Mann mittendrin„) in die Startelf berufen. Das war eigentlich keine Überraschung mehr, nachdem Marco Königs und Oliver Steurer ja erst kurzfristig zum SCP gewechselt waren.
Löhmannsröben bekam direkt die Rolle des Denkers und Lenkers in einer Dreierkette (zwischen Scherder und Erdogan). Auf den Seiten waren wie zuletzt schon Schauerte und Hoffmann unterwegs, das Mittelfeld bildeten Wagner, Rodrigues Pires und Litka, während vorne Cueto und Schnellbacher aufliefen. Seref Özcan blieb zunächst draußen.
Gerade die Wahl von Cueto mochte verwundern, denn zuletzt in der Liga war er ja nicht wirklich zum Zuge gekommen. Für Trainer Hildmann eine „logische Entscheidung“, denn Cueto habe „richtig gut trainiert“. Die zwei Tore waren wohl ein Nachweis…
Auf dem Platz zog aber erst Jena die Zügel an. Die in blau gekleideten Gastgeber suchten schnell den Weg nach vorn. Erste Torannäherungen gab es durch Günther-Schmidt und Fassnacht, aber was immer da vor das Preußentor gesegelt kam, wurde sichere Beute von Max Schulze Niehues. Der SCP wartete zunächst ab, musste seinen Fokus auf die Abwehrarbeit legen.
Erste zaghafte Angriffsversuche startete der SCP erst nach fast 25 Minuten. Da setzte Cueto zum schönen Sololauf an, kurvte in den Strafraum, aber schloss dann in die Arme des Torwarts ab. Das war aber mal eine sehenswerte Aktion.
Und der SCP blieb dran. Und durfte nach 32 Minuten erst einmal jubeln. Dominic Volkmer war im Strafraum mit der Hand dran – Schiedsrichter Stegmann zeigte sofort auf den Punkt. „Ein klarer Elfmeter, kann man geben“, gab später auch Jenas Trainer Rico Schmitt zu. Lucas Cueto schnappte sich den Ball, verwandelte sicher ins rechte Eck. Die Führung!
Das gab den Preußen Auftrieb. Allerdings hatte der SCP kurz vor der Pause auch noch Glück, dass Jena eine Doppel-Schusschance nicht verwertete. So ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Nach dem Wechsel kehrte Maurice Litka nicht mehr zurück. Er hatte früh Gelb gesehen (hohes Bein) und Trainer Hildmann wollte kein Risiko eingehen. „Das ist mir einmal in Kaiserslautern passiert, aber nicht noch mal…“ Der ohnehin geplante Einsatz von Seref Özcan wurde also früher vollzogen.
Und die Räume, die Jena nun zwangsläufig bieten musste, waren perfekt für Preußens Flitzer wie Cueto und Özcan.
Auf dem Platz scheiterte erst Schnellbacher am Torwart Coppens (51.), dann zögerte Özcan mit dem Torschuss zu lang – Chance vertan (53.).
Jena suchte aber den Ausgleich. Nach 56 Minuten zirkelte Nico Hammann einen Freistoß nur ans Außennetz, aber dann passierte es doch. Jena überspielte einmal Löhmannsröben, dann parierte Schulze Niehues noch grandios, aber den zweiten Ball bekam der SCP nicht geklärt und Julian Günther-Schmidt traf zum 1:1 (61.). Der Treffer verunsicherte den SCP und gab Jena die zweite Luft.
Kaum war der Torjubel verklungen, da musste Schulze Niehues schon wieder eingreifen. Jetzt wurde es etwas kritisch.
Münster zog sich aber nicht zurück. Nach 64 Minuten vergaben Özcan und Schnellbacher eine aussichtsreiche Kontersituation – Özcans Pass geriet zu tief, Torwart Coppens war knapp vor „Schnelli“ dran. Schade.
Trotzdem: Der SCP jubelte erneut. Lucas Cueto wurde nicht gestört, hatte freie Bahn und schaute sich den Torwart aus. Halb Heber, halb Torschuss: Der Ball senkte sich aus 20 Metern über Coppens hinweg ins Tor, das 2:1!
Fast im Gegenzug wieder die Chance für Jena. Aber auch hier war Schulze Niehues gegen Daniele Gabriele auf der Hut.
Jena dezimierte sich nach einem groben Foulspiel von Meris Skenderovic, der gegen Löhmannsröben mit hohem Bein einstieg. „Löh“ spielte fortan mit Turban, Skenderovic musste mit Rot runter. „Hart“, befand Trainer Schmitt, aber wohl vertretbar. Auch wenn das Schiedsrichtergespann nach guter alter Sitte spätestens jetzt die Buhmänner waren.
Vor 4.800 Zuschauern rettete erst Schulze Niehues nach einer Ecke für Jena, dann scheiterte Wagner auf der Gegenseite an Coppens. Und Cueto selbst hatte auch noch die Riesenchance zum 3:1, aber auch er überwand Coppens nicht.
Es blieb aber nach drei Minuten Nachspielzeit beim Auswärtssieg – dem ersten der Saison. Und damit war die angenehme Heimfahrt gesichert.
Jetzt kommt der MSV Duisburg…