preussenjournal.de auf                 

Arne Barez: „Mentalität muss anders werden“

Flutlichtspiele in Münster waren auch schon mit mehr Vorfreude versehen. Wenn am Abend der 1. FC Magdeburg im Preußenstadion antritt, dann wird der Gästeblock wie so oft bei FCM-Gastspielen prall gefüllt sein. Bis zu 1.300 Fans der Magdeburger werden erwartet – insgesamt rechnet der SCP mit rund 6.500 Zuschauern. Das sind aus Heimsicht maue Zahlen. Die grauenhafte Talfahrt hinterlässt Spuren überall.

Dass die Polizei es dann den Preußenfans auch noch schwerer macht, weil sie erstens die Partie wieder einmal zu einem „Hochrisikospiel“ aufbläst und zudem sämtliche große Parkplätze am Stadion für Preußenfans (!) sperrt… das passt eben auch ins Bild.

Das Spiel im Forum

Die Gäste wird es nicht stören. Sie stehen mit 26 Punkten auf Platz 8, was einigermaßen sicher ist, zumal nach dem eher durchwachsenen Saisonstart. Auswärts verloren die Gäste bisher nur eine einzige Partie (1:2 beim FC Bayern München II). Ansonsten sind die Magdeburger eher auf Unentschieden gepolt – sechs Punkteteilungen holte der FCM auswärts, zwei Siege. Das alles riecht aus Sicht der Preußen nach einem harten Stück Arbeit.

Was in etwa auch Arne Barez, Interimstrainer des SCP, so sagt. „Das ist eine sehr gute Mannschaft, die uns vor riesige Aufgaben stellt. Gegen Magdeburg müssen alle noch einmal 5 Prozent mehr geben …“

Die Gäste verfügten mit Sören Bertram über einen guten Zehner, der im Spiel viel unterwegs sei, so Barez. Dazu Christian Beck als klassischen Stürmer, Klaus Gjasula als Taktgeber. Gute Standards, gut im Pressing, variabel im Ballbesitz… das klingt eigentlich schon nach einem harten Gegner. Ob da die erhofften 5 Prozent mehr reichen?

Vielleicht wird’s schwer, weil ja schon die 100 Prozent bisher niemals erreicht wurden. Barez weiß das natürlich, sagt aber auch: „Ich schaue ungern zurück.“ Das ist nun wenig überraschend, denn da gibt es nichts Schönes zu sehen.

Jetzt will Barez aber trotzdem, dass die Mannschaft „die Brust rausnimmt“ und zeigt, dass „es auch anders geht“. Das sind die Durchhalteparolen der vergangenen Wochen und Monate. Nichts hat sich seither geändert. Die Mannschaft ist völlig verunsichert. Willig, motiviert – aber einfach am Spieltag nicht in der Lage, das umzusetzen. Das zeigte das Debakel aus Meppen. Dort wollte der SCP den Gegner mit einer durchaus mutigen Aufstellung überraschen, aber das gesamte Team funktionierte nicht. Arne Barez wollte ausdrücklich nicht das Sechser-Duo Mörschel und Rodrigues Pires als Schuldige herausnehmen. „Die beiden waren nicht so schlecht, wie sie gemacht wurden“, so Barez bestimmt. „Die Video-Analyse hat das nicht ergeben.“ Als Team habe der SCP das Spiel verbockt, so Barez.

Klar ist: Gegen Magdeburg wird der SCP wieder anders auflaufen. Ob das allerdings etwas an dem fundamentalen Problem ändert, dass die Preußen die entscheidenden Zweikämpfe verlieren und die Ordnung auf dem Platz nicht halten?

Das war schon unter Sven Hübscher als zentrales Problem erkannt, aber ließ sich bisher nicht abstellen. Da hilft, so blöd das klingt, nur Arbeit, Arbeit, Arbeit. Immer wieder neu aufrichten, immer wieder konzentrieren. Irgendwann muss es klappen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Personell muss der SCP ausgerechnet da umbauen, wo es den SCP allgemein drückt: in der Defensive. Niklas Heidemann sah in Meppen in der 90. Minute wegen der Verhinderung einer Torchancen Rot – das DFB-Sportgericht urteilte hier nur über einen leichten Fall und gab Heidemann ein Spiel Sperre. Gegen Magdeburg fehlt er, gegen München ist er dabei.

Ob da nun Alexander Rossipal wieder reinrückt? Der zuletzt angeschlagene Abwehrspieler aus Sandhausen trainiert wieder voll mit und ist eine Alternative, wie Barez sagt. So viele andere Möglichkeiten bieten sich ja auch nicht.

Natürlich bewegte das Meppen-Spiel in dieser kurzen Woche noch die Gemüter. „Geschockt“ seien alle gewesen, so Barez. „Das haben wir alle so nicht erwartet.“ Am Dienstag hätte das alle noch ziemlich genervt, aber es hilft alles nichts: „Wir dürfen nicht in Selbstmitleid verfallen.“

Das Meppen-Spiel hat wieder Erkenntnisse gebracht, die seien angekommen, so Barez. Der nun fordert: „Die Mentalität der Spieler muss auf dem Platz anders werden.“

Wer es auf dem Platz richten soll, erfährt die Mannschaft erst in der Besprechung vor dem Spiel. Lediglich der Spieltags-Kader ist intern schon bekannt. Und dann nimmt der gesamte SCP einen erneuten Anlauf für den dritten Saisonsieg. Den 15. Anlauf.

[poll id=“27″]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert