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270.000 Euro „gespart“: Preußen Münster wendet Steuernachzahlung ab

Seit Monaten schwebte über dem SC Preußen das Damokles-Schwert einer Steuernachzahlung in sechsstelliger Höhe. Ursprünglich standen sogar 400.000 Euro plus Zinsen in Rede, am Ende ging es dann um rund 270.000 Euro.

Wie 100ProzentMeinSCP nun erfuhr, ist auch diese Summe vom Tisch. Das bestätigte nun auch Preußens kaufmännischer Geschäftsführer Bernhard Niewöhner auf Anfrage. „Das Finanzamt ist unseren Ausführungen gefolgt“, so Niewöhner. „Das Thema ist jetzt zu unseren Gunsten verändert.“

Was der Geschäftsführer da so simpel formuliert, wäre für den SC Preußen eine unangenehme Sache gewesen. Zwar hatte der Klub natürlich Rückstellungen im Etat vorgenommen, um dieser möglichen Nachzahlung zu entgehen, aber um diese Summe auszugleichen, hätte der SCP wieder viele Klinken putzen müssen, um die Liquidität dafür herzustellen.

Preußens Dank gilt wohl Prof. Otto-Gerd Lippross. Der Rechtsanwalt und frühere Dozent an der Fachhochschule für Finanzen NRW in Nordkirchen stand dem SC Preußen in der ganzen Diskussion zur Seite – seine intensiven Gespräche mit den Finanzbehörden hätten letztlich dafür gesorgt, dass der SCP diese Nachzahlung abwenden konnten, so Niewöhner.

Um was ging es eigentlich? Ganz laienhaft gesprochen gingen die Nachforderungen zurück auf den Bau des Flutlichts*, der Erneuerung des Rasen oder auch die jährlichen Zuschüsse für den Betrieb des Stadions. Dafür wurden Steuern fällig – und ob und wie die gezahlt werden müssten, war unklar. Schon die Amtsvorgänger des aktuellen Präsidiums hatten die Haltung vertreten, die nunmehr bestätigt wurde.

Der heutigen Klubführung kam dabei zugute, dass sie eine Art Vertrauensschutz genießen durfte. Sie hatten die (geprüften) Finanzen so übernommen und werden nun nicht „vertretungsweise“ zur Kasse gebeten.

Der kleine Pferdefuß: Zwar wurde die Forderung aus der Vergangenheit erledigt, künftig muss der Klub aber mit Fördergeldern und Steuern auf Zuschüsse anders umgehen. Das wird nun auch Teil der Detailplanungen mit der Stadt Münster sein – wenn es nämlich darum geht, dass die Stadt finanziell in Vorleistung geht und der Klub also von Zuschüssen profitiert.

Aber da nun alle wissen, woran sie sind, dürfte das eigentlich kein Problem mehr werden. Für den Moment atmet Geschäftsführer Niewöhner auf: „Wenn dieser Deal geplatzt wäre, hätten wir jetzt noch eine sechsstellige Summe zahlen müssen. So haben wir es verhindert.“

Allerdings: Es geht hier wirklich nur um eine Zahlung, die nicht mehr geleistet werden muss. Der Klub verfügt dadurch eben nicht über liquide Mittel, die in die Mannschaft (oder andernorts) zu investieren wären. Es ist lediglich eine „verhinderte Zahlung“ (Niewöhner), die am Ende schön für die Bilanz ist, aber eben nicht im Etat verfügbar ist.

Dennoch eine gute Nachricht.

*In einer ersten Version des Artikels war die Rede vom Bau der Tribüne. Die war allerdings nicht Teil der Steuerprüfung.

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