Halb okay, halb nicht: Preußen Münster spielt 2:2 gegen Dynamo Dresden

Irgendwie okay, irgendwie auch nicht. Was macht man mit dem Unentschieden zwischen Preußen Münster und Dynamo Dresden? Das 2:2 im Preußenstadion vor 10.337 Zuschauern war am Ende wohl einfach nur ein Punkt für beide. Münster wird damit etwas besser leben können als die Gäste aus Sachsen, die zweimal führten und sich den Ausgleich dank eines (erzwungenen) Eigentors von Lars Bünning am Ende selbst reindrückten. Bis zum Sonntag rangiert der SCP auf Platz 9, kann dann aber schlimmstenfalls auf Platz 11 fallen.
Für die Partie hatte Alexander Ende etwas umgebaut. Nach dem Test in Mönchengladbach war er etwas deutlicher geworden, was das Verhalten auf dem Platz anging – und so brachte er Preußens Routinier Simon Scherder und den zuletzt noch gar nicht richtig eingebundenen Zidan Sertdemir. Jannis Heuer und Oscar Vilhelmsson rückten erst einmal auf die Bank.
Und Dresden tat das, was zuletzt immer häufiger zu sehen war: Früh drauf, Münsters Kombinationsspiel stören, den SCP weghalten vom eigenen Tor. Der Ball lief zwar eher auf Seiten der Preußen, doch eben nicht in den gefährlichen Räumen, sondern irgendwo im Mittelfeld. Mehr als zehn Minuten tauchte der SCP gar nicht in der Nähe des Gäste-Strafraums auf.
Erste Szene für Münster
Und doch: Die beste Szene gehörte dann dem SCP. Vorlage von Lars Lokotsch quer auf Sertdemir, der den Ball aber direkt zu Jano ter Horst weiterschob – der Abwehrmann scheiterte mit seinem Abschluss aber an Keeper Lennart Grill. Das war sie schon, die Chance auf die frühe Führung für die Preußen. Und der SCP setzte nun auch nach: Lars Lokotsch bekam nur zwei Minuten später den Ball schön von Marvin Schulz vorgelegt, sein Schuss wurde noch abgefälscht und knallte oben auf die Torlatte.
Das Tor fiel dann aber nach knapp 20 Minuten doch. Allerdings erstens auf der falschen Seiten und zweitens auch erfolglos – denn Schiri Tom Bauer pfiff einen zu harten Einsatz der Dresdner gegen Johannes Schenk ab. Kein Tor also. Dresden setzte aber nach und holte sich nach 22 Minuten einen Freistoß. Den legte sich Ex-Preuße Alexander Rossipal zurecht und traf dann durchaus sehenswert ins Eck zum 1:0 für Dresden.
Chancen reihenweise
Münsters Antwort? Rico Preißinger erwischte Dresdens Keeper fast – aber der hob den Schuss des Preußen noch übers Tor. Und auch Marvin Schulz vergab seinen Distanzschuss kurz danach – der Ball rollte hier Zentimeter am Pfosten vorbei. Und dann die nächste Szene: Das starke Zuspiel von Oliver Batista Meier erreichte zwar Lokotsch, aber der brachte den Ball nicht im Tor unter.
Also: Chancen waren nun wirklich da, aber der SCP ließ sie liegen. Und daher ging es auch mit dem Rückstand in die Pause.
Nach dem Wechsel blieb Lokotsch drinnen, für ihn kam dann Vilhelmsson. Und dessen erste Chance war nicht so schlecht – ansatzlos knallte er den Ball aus 15 Metern übers Tor.
Doch nach 51 Minuten jubelte dann endlich der SCP: Batista Meiers Hereingabe klärte Dresden zu schlecht, Jorrit Hendrix hatte links viel Platz und schob den Ball ins lange Eck. Der Ausgleich! Das Tor brachte eine kurze Drangphase der Preußen mit sich – wobei allerdings manche aussichtsreiche Szene versandete, weil sich der SCP im entscheidenden Moment nicht zum Abschluss durchringen konnte, sondern immer noch einen Schlenker versuchte.
Sicherheitshalber musste der mit Gelb verwarnte Rico Preißinger dann nach 64 Minuten runter. Zufall oder nicht: Wenige Minuten später führte Dresden wieder. Es brauchte dafür aber einen Freistoß von Rossipal, den Lars Bünning dann per Kopf zum 2:1 eindrückte.
Münsters direkte Antwort war ein Einsatz von Vilhelmsson, der aber im Strafraum irgendwie halb fiel, halb dahin sank. War es ein Elfmeter? Wohl eher nicht. Vom VAR gab es keinen echten Einspruch, einzig eine Gelbe Karte im Zusammenhang mit den anschließenden Protesten des SCP wurde nicht Luca Bolay, sondern Paul Jaeckel zugeschrieben…
Und nun? Münster hinten, musste was tun. Das ergab aber immer wieder auch mal Räume für die Gäste – und die hätten dann nach 80 Minuten eigentlich 3:1 führen müssen. Nils Fröling scheiterte am gut reagierenden Schenk…
Eigentor
Ein Tor für den SCP lag nicht so richtig in der Luft. Und doch jubelte nach 85 Minuten wieder der SCP. Luca Bolays Schuss Richtung Dresdner Tor knallte an den Pfosten – und von dort direkt an den Oberschenkel des heranstürmenden Lars Bünning. Das 2:2! Als Torschützen meldete Stadionsprecher Kerni zunächst Malik Batmaz, aber der war nur in der Nähe – es war ein astreines Eigentor. Sei’s drum.
Neun Minuten Nachspielzeit meldete Tom Bauer an – wegen der VAR-Entscheidung und der Tore. Am Ergebnis änderte das nichts mehr – aber an der Zahl der Spieler. Dresdens früherer Kapitän Stefan Kutschke kam nach 92 Minuten ins Spiel und musste nach 97 Minuten mit einer Roten Karte wieder runter. Im Zweikampf mit Hendrix trat Kutschke Hendrix auf den Fuß – das war schon eine harte Entscheidung. Münsters Publikum nahm es aber dankbar auf. Kutschke war zuletzt ja außerhalb des Sports wegen seiner Verbindungen in ein eher „rechtes Milieu“ ins Visier geraten – das fühlte sich für manche Preußen wie Karma an. Ein paar warme Worte durfte sich Kutschke beim Abgang anhören.
Dann war das Spiel aus und niemand so richtig viel schlauer. Immerhin nicht verloren und zweimal zurückgekommen.
Spieldaten:
Tabelle:
Tabelle 9. SpieltagKlub | Sp. | S | U | N | Tore | Verh. | P | |
1.) | FC Schalke 04 | 9 | 7 | 0 | 2 | 13:5 | 8 | 21 |
2.) | SC Paderborn 07 | 9 | 6 | 2 | 1 | 15:8 | 7 | 20 |
3.) | SV Elversberg | 8 | 6 | 1 | 1 | 16:6 | 10 | 19 |
4.) | 1. FC Kaiserslautern | 9 | 6 | 0 | 3 | 18:11 | 7 | 18 |
5.) | SV Darmstadt | 8 | 5 | 2 | 1 | 14:6 | 8 | 17 |
6.) | Hannover 96 | 9 | 5 | 2 | 2 | 15:13 | 2 | 17 |
7.) | Karlsruher SC | 9 | 4 | 3 | 2 | 13:12 | 1 | 15 |
8.) | Hertha BSC | 9 | 3 | 2 | 4 | 11:10 | 1 | 11 |
9.) | SC Preußen Münster | 9 | 3 | 2 | 4 | 15:17 | -2 | 11 |
10.) | Arminia Bielefeld | 9 | 3 | 1 | 5 | 17:16 | 1 | 10 |
11.) | Holstein Kiel | 8 | 3 | 1 | 4 | 9:8 | 1 | 10 |
12.) | SpVgg Greuther Fürth | 8 | 3 | 1 | 4 | 15:18 | -3 | 10 |
13.) | Eintracht Braunschweig | 9 | 3 | 1 | 5 | 11:17 | -6 | 10 |
14.) | Fortuna Düsseldorf | 9 | 3 | 1 | 5 | 9:17 | -8 | 10 |
15.) | Dynamo Dresden | 9 | 1 | 4 | 4 | 14:18 | -4 | 7 |
16.) | 1. FC Nürnberg | 8 | 2 | 1 | 5 | 7:12 | -5 | 7 |
17.) | VfL Bochum | 9 | 2 | 0 | 7 | 11:17 | -6 | 6 |
18.) | 1. FC Magdeburg | 8 | 1 | 0 | 7 | 7:19 | -12 | 3 |
Die Klubs auf den Plätzen 1 und 2 steigen direkt in die Bundesliga auf. Der Drittplatzierte der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga. Der Tabellen-16. der 2. Bundesliga spielt in der Relegation gegen den Dritten der 3. Liga, die beiden Klubs auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 3. Liga ab.