Bester Mann geschlagen: Torhüter Max Schulze Niehues „rettet“ das 0:1

Falls der SC Preußen Münster das Spiel bei Hansa Rostock „zu Null“ überstanden hätte, wäre der Spieler des Spiels klar. Torwart Max Schulze Niehues hielt, was zu halten war und damit den SC Preußen bis in die Schlussphase im Spiel. Dann war auch er geschlagen, nichts zu machen.

Am Samstag in Rostock waren die Stärken von Max Schulze Niehues wieder einmal zu sehen. Im Eins-zu-eins ist er eine Mauer, steht fast immer richtig – und macht sich breit und breiter. Und mit seinen Reflexen ist er zur Stelle, wenn es brennt.

Das tat es in Rostock am Samstag einige Male. „Da können wir uns an die eigene Nase fassen“, so der Torwart nach Abpfiff. Die Ernüchterung war ihm wie auch den Kollegen deutlich anzusehen. Simon Scherder stapfte wortlos und stocksauer Richtung Kabine – und wenige Sekunden später zum Auslaufen wieder auf den Platz. Auch den anderen Spielern war das Ergebnis spürbar auf den Magen geschlagen.

Rostocks Trainer Jens Härtel wusste auch nach Abpfiff, wen er beim Gegner herausheben musste. „Überragend gehalten“ habe der Münsteraner. Das eigene Tor sei dann „hässlich“ gewesen, aber es zählte eben. Ganz im Gegensatz zu Litkas Tor, das wegen eines vorhergehenden Handspiels zurückgepfiffen wurde.

7. Spieltag: FC Hansa Rostock – Preußen Münster. Torwart Max Schulze Niehues geht hier in der Nachspielzeit mit in den Rostocker Strafraum.

Schulze Niehues war als einer der wenigen aus dem Preußen-Team bei satten 100 Prozent. Und sah nach 90 Minuten wenigstens noch etwas halbwegs Positives. „Die Fehler, die wir gemacht haben, kennen wir. Und die können wir abstellen.“ Eine Einschätzung, die später auch der Trainer teilte. Es fehlt beim SCP zum Ende hin oft etwas die Konzentration. Ist das eine Sache der Kräfte? Eine Kopfsache? Das muss die Mannschaft herausfinden, aber so nach 70 Minuten wurde Rostock immer stärker, während der SCP immer weiter abbaute. Rostocks Trainer nannte das „Anklopfen“. Sein Team habe beim SCP immer weiter und weiter „angeklopft“, wie ein Baumspecht, und dann am Ende das Loch, die Lücke, gefunden. Und aus wenigen Metern Entfernung war dann auch Schulze Niehues geschlagen.

„Da war es dann schwer, zurückzukommen“, so der Keeper. Der Preuße eilte in der Nachspielzeit mit vor das Rostocker Tor. „Ich hatte kurz Augenkontakt mit dem Trainer, bin dann mit nach vorn, um noch etwas Unruhe zu stiften. Und vielleicht fällt mir der Ball vor die Füße.“ Nun: Das klappte nicht, Nico Brandenburgers Kopfball war aber vielleicht die beste Torchance der Preußen. Zu spät.


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Gerade in der zweiten Halbzeit musste Schulze Niehues richtig arbeiten. Sein Gegenüber Markus Kolke hatte einen eher freien Samstag, denn vom SCP kam über 90 Minuten kaum ein gefährlicher Ball aufs Tor.

Hinten beim SCP tobte Schulze Niehues schon vor dem Gegentor immer mal wieder. „Ich habe von hinten einen ganz guten Blick und da waren Dinge, die ich nicht gut fand.“ Aufrütteln wollte er seine Vorderleute. Die Null halten, wenigstens den einen Punkt. An ihm hätte es am Samstag nicht gelegen. Auch nach dem 0:1 verhinderte er den sofortigen K.O. – als Pascal Breier plötzlich mutterseelenallein vor ihm auftaucht, parierte er grandios. Nur eine von vielen Szenen des Preußen-Keepers am Samstag.

Im vierten Auswärtsspiel ging der SCP zum dritten Mal ohne Punkte raus. „Die Niederlagen kamen einfach zu leicht zustande“, so Schulze Niehues in der Rückschau. „Das können wir eigentlich besser.“ Zuhause im Preußenstadion beispielsweise. Da bekommt der SCP etwas mehr Zugriff – auch wenn das jüngste Spiel gegen den KFC Uerdingen einem zumindest teilweise ähnlichen Muster folgte. „Wir müssen weiter daran arbeiten, diese Fehler abzustellen“, lautete am Samstag das (logische) Fazit von Schulze Niehues. Nach sieben Spieltagen ist die Arbeit beim SCP eben noch nicht abgeschlossen.

7. Spieltag: FC Hansa Rostock – Preußen Münster. Torwart Max Schulze Niehues, hier bei der Ankunft am Stadion.

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