Jorrit Hendrix: „Es gibt Gründe…“

Jetzt weiß der SC Preußen Münster für sein Finale weitgehend Bescheid. Ein Sieg in Ulm und der SCP würde auch in kommenden Jahr in der 2. Bundesliga spielen – in jedem Fall. Leicht wird es aber sicher nicht. Ulm steht seit Samstagabend als Absteiger fest und wird sich im heimischen Donaustadion vernünftig verabschieden wollen. Aber schon zuvor hielten beim SCP alle den Ball ganz flach.
„Es ist der zweite Schritt von dreien“, sagte Joshua Mees. Magdeburg war Schritt eins, Hertha zwei. „Jetzt noch ein Schritt, dann ist alles drin“, meinte Mees am Freitagabend nach dem Spiel. Wie sehr das gelten würde, wusste er da noch nicht. Dass Braunschweig in Elversberg verlor, brachte den SCP in eine fast nicht mehr erhoffte Situation. Fürths 1:1 in Hannover war auch nicht schlecht aus Preußensicht. Nur noch ein Sieg trennt den SCP von Spielen gegen Schalke oder Bochum.
Ob Mees in Ulm selbst mitwirken kann, sah am Freitag ziemlich fragwürdig aus. Das Spielfeld verließ er nur gestützt. Zum Feiern vor der Kurve konnte er zwar nur humpelnd, aber immerhin selbst gehen – mit dick bandagiertem Knöchel. Das sah aber nicht unbedingt nach einer schnellen Heilung aus.

Einer, der nach Lage der Dinge dabei sein wird, ist Jorrit Hendrix. Schon Sascha Hildmann sah den früheren PSV-Profi mit Champions-League-Erfahrung als unverzichtbaren Bestandteil im defensiven Mittelfeld. Daran hat sich auch unter Kieran Schulze-Marmeling im Kern geändert. Allerdings hat Hendrix unter dem Interimsteam eine leicht erweiterte Aufgabenbeschreibung.
Immer, wenn Hertha sich zurückfallen ließ, sollte Hendrix diese Freiheit nutzen, um sich offensiv einzuschalten. Eine Idee, auf die Hendrix selbst den Trainer in Magdeburg brachte. Jetzt gegen Hertha sollte Hendrix das fortführen und hatte sichtlich Spaß daran. Keine Überraschung für den Trainer: „Er hat Qualitäten in der Box, ist einfach ein wahnsinnig guter Spieler“, lobte Schulze-Marmeling den Niederländer.
Hendrix selbst ordnete den zweiten Sieg in Folge – eine Saisonpremiere für den SCP – mit Bedacht ein. „Manchmal muss man eben ein bisschen Glück haben.“ Dass die Preußen mit mehr Ballbesitz zwangsläufig auch mehr Chancen haben, gab er aber doch zu.
Was die wichtigsten Unterschiede sind seit dem Trainerwechsel? „Die Ergebnisse sind anders“, so Hendrix lapidar. „Im Fußball sind Trainerwechsel nichts Besonderes. Entweder wird es gut oder es wird noch schlechter.“ Was in Münster passiert ist, liegt auf der Hand. „Dafür gibt es Gründe, aber das lasse ich so stehen. Wir schauen nur nach vorn“, deutete auch Hendrix eine Veränderung an, die schon Marc Lorenz verschiedentlich erklärt hatte.
Erneut gab es Lob für Interimstrainer Schulze-Marmeling. „Er kennt uns, wir kennen ihn und wir kennen seinen Plan. Das funktioniert sehr gut zusammen.“ Dass es in der Mannschaft stimme, betonte er aber auch. „Wir waren schon die ganze Saison über eine Einheit, oft fehlte uns das Glück, dann gab es die späten Gegentore, individuelle Fehler, aber wir haben immer alles gegeben.“
Traumtor
Mit seinem Hackentreffer zum wichtigen 1:0 war Hendrix am Freitag sicher einer der wichtigsten Spieler auf dem Feld. In Braunschweig hatte er in der Hinrunde beim 1:1 getroffen, seitdem nicht mehr. Zuletzt waren es drei Tore in zwei Spielen. Hendrix musste darüber selbst schmunzeln und bemühte den Vergleich zur Ketchup-Flasche. „Lange kommt nix, dann alles auf einmal…“
Ein Glückstreffer war das 1:0 gegen Hertha aber nicht, auch wenn beim Abschluss alles passte. „Ich wollte das genau so, anders ging es nicht. Der Ball musste ins lange Eck.“ Ganz einfach, oder? Hendrix grinsend: „Technisch war es wohl das schönste Tor meiner Karriere.“
Dass sich der SCP in Ulm noch einmal aufraffen muss, war Hendrix allemal klar. „Wir haben ja auch nur Einfluss auf unser eigenes Spiel, das ist auch in Ulm nicht anders.“
Spiele am 33. Spieltag | ||
1. FC Nürnberg | 1:2 (0:0) | 1. FC Köln |
SC Preußen Münster | 2:0 (1:0) | Hertha BSC |
Fortuna Düsseldorf | 2:0 (0:0) | FC Schalke 04 |
SC Paderborn 07 | 2:1 (1:1) | 1. FC Magdeburg |
SV 07 Elversberg | 3:0 (0:0) | Eintracht Braunschweig |
Hamburger SV | 6:1 (3:1) | SSV Ulm 1846 |
Hannover 96 | 1:1 (0:1) | SpVgg Greuther Fürth |
1. FC Kaiserslautern | 2:1 (2:1) | SV Darmstadt 98 |
SSV Jahn Regensburg | 2:2 (1:2) | Karlsruher SC |
33. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Hamburger SV | 33 | 76:41 | 35 | 59 |
2 | 1. FC Köln | 33 | 49:38 | 11 | 58 |
3 | SV 07 Elversberg | 33 | 62:36 | 26 | 55 |
4 | SC Paderborn 07 | 33 | 56:43 | 13 | 55 |
5 | Fortuna Düsseldorf | 33 | 55:48 | 7 | 53 |
6 | 1. FC Kaiserslautern | 33 | 56:51 | 5 | 53 |
7 | 1. FC Magdeburg | 33 | 60:50 | 10 | 50 |
8 | Hannover 96 | 33 | 40:35 | 5 | 50 |
9 | Karlsruher SC | 33 | 54:55 | -1 | 49 |
10 | 1. FC Nürnberg | 33 | 56:56 | 0 | 45 |
11 | Hertha BSC | 33 | 48:50 | -2 | 43 |
12 | SV Darmstadt 98 | 33 | 53:54 | -1 | 39 |
13 | FC Schalke 04 | 33 | 51:60 | -9 | 38 |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 33 | 42:57 | -15 | 36 |
15 | SC Preußen Münster | 33 | 38:41 | -3 | 35 |
16 | Eintracht Braunschweig | 33 | 37:60 | -23 | 35 |
17 | SSV Ulm 1846 | 33 | 34:46 | -12 | 29 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 33 | 22:68 | -46 | 25 |