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80 Bäume werden am Preußenstadion gefällt

80 Bäume werden am Preußenstadion gefällt
Rodungsarbeiten am Preußenstadion im Dezember 2024.

Die schönen Bilder vom künftigen Preußenstadion haben bei vielen Fans des SC Preußen Münster für Vorfreude gesorgt. Doch schon einige Perspektiven in den Visualisierungen haben ein Problem angedeutet: Wo heute Bäume stehen, ist künftig Platz für Parkplätze oder das Stadion selbst vorgesehen. Und weil die Bauarbeiten bald beginnen, geht es der Natur an den Kragen. Rund um das heutige Stadion müssen so 80 „teils größere“ Bäume gefällt werden. So schreibt es die Stadt.

Betroffen sind derzeit zwei Areale. Direkt zwischen Geschäftsstelle und Hammer Straße gibt es eine Brachfläche, auf der bis Mitte der Neunzigerjahre noch ein altes Wohnhaus stand, das abgerissen wurde, um Platz für den geplanten „Preußen-Park“ zu schaffen, sozusagen den Vorgänger heutigen Stadionpläne. Längst ist diese Fläche wieder zugewuchert, die Natur hat sich das Flecken zurückerobert. Doch ab Mittwoch (11. Dezember), so schreibt es die Stadt, wird diese Fläche gerodet. Hier werden während des Stadionumbaus Baubürocontainer aufgestellt. Und irgendwann, wenn das Stadion umgebaut ist, sollen dort Fahrradstellplätze entstehen.

Das folgende Foto zeigt den Haupteingang des Stadions – oben am Bildrand verläuft die Hammer Straße. Links im Bild ist die Grünfläche, die ab Mittwoch gerodet wird.

Alter Baumbestand links vom Haupteingang.

Und noch ein weiterer Bereich rückt in den Fokus – und dort stehen erheblich mehr Bäume. Es ist der Bereich um das Trinkwasserpumpwerk, das neben dem Tennisplatz liegt. Hier sieht der Stadionplan weitere Parkplätze vor – unter anderem für die Stadionkita, die in diesem Bereich entstehen wird. Zudem liegen dort Parkplätze, die für den Betrieb an Spieltagen gedacht sind.

Die Stadt schreibt, dass dieser Bereich auch als Bewegungsflächen für die Feuerwehr dient – und während der Umbauphase ebenfalls als Bereich für die Baustellenlogistik benötigt wird. Bei der Stadt heißt es dazu wörtlich: „Insgesamt wird knapp ein Hektar gerodet, darunter auch fast 80 teils größere Bäume. Diese stehen unmittelbar im Baufeld oder sind nach den baulichen Änderungen in ihrem Schutzraum so stark beeinträchtigt, dass sie laut baumschutzfachlicher Bewertung nicht dauerhaft überlebensfähig wären.“

Die unschöne Wahrheit ist also: Für das neue Stadion geht ein ordentliches Stück Natur verloren, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Stadt versucht das Problem im Rahmen der Vorgaben von Bundesnaturschutzgesetz oder Baugesetzbuch aufzulösen. „Ausgleichsflächen“ lautet das Zauberwort. Was im Kern bedeutet: Pflanzen und Bäume, die an einer Stelle verloren gehen, sollen an anderer Stelle, möglichst nah, neu entstehen. Doch es dürfte auf der Hand liegen, dass über Jahre und Jahrzehnte gewachsener Baumbestand mitsamt seiner Wirkung als CO2-Speicher nicht einfach durch Neupflanzungen ersetzt werden kann, nicht einmal mittelfristig.

Dennoch, weil es die Gesetzeslage so erfordert: „Die mit dem Bebauungsplan festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft sind bereits vor einigen Jahren am Dortmund-Ems-Kanal in der Nähe des Ballonlandeplatzes umgesetzt worden“, heißt es in der städtischen Mitteilung. Ein Vorgriff auf die Arbeiten?

Und auch das will die Stadt unbedingt sagen: Im künftigen Stadionareal seien „umfangreiche“ Neupflanzungen vorgesehen, damit werde es nach Fertigstellung des Stadions „sogar mehr Grünflächen als bisher“ geben. Alles keine schlechte Sache. Aber es macht den heftigen Eingriff in die Natur nicht besser – was übrigens in gleicher Weise für den großen Bereich der neuen Trainingsplätze gilt, für die ebenfalls reichlich Bewuchs entfernt werden musste.

Es ist wohl nicht zu ändern und man darf der Stadt sicher unterstellen, dass nicht leichthin irgendwelche Bäume gefällt werden. Aber dass dieses Vorgehen ein bisschen grob wirken wird, ist nicht wegzudiskutieren.

Alter Baumbestand rund um das Trinkwasserpumpwerk am Stadion (Bildmitte).

3 thoughts on “80 Bäume werden am Preußenstadion gefällt

  1. Man sollte das nicht zu hoch hängen schlechter als Hertha kann man nicht spielen. Also immer langsam am Samstag zählt es da muss geliefert werden Herr Hildmann.

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