0:0 am „Bölle“: Preußen Münster sperrt den SV Darmstadt weg

Darmstadt – Die Mannschaft der Stunde hat sich am SC Preußen Münster die Zähne ausgebissen. Am Ende trennte sich der SV Darmstadt 0:0 von den Preußen, die sich diesen Punkt über 90 Minuten durch eine leidenschaftliche defensive Leistung verdient hatten. Die nur wenigen offensiven Szenen vergab wiederum der SCP – es wäre mit etwas Glück auch mehr als dieser eine Punkt möglich gewesen.

Trainer Sascha Hildmann hatte auf einer Position gewechselt. Für Andras Nemeth rückte Joel Grodowski nach überstandener Erkrankung in die Startelf, ansonsten trat die zuletzt bewährte Elf aus den vergangenen Partien an.

Und im Grunde wiederholte sich in der Folge ein Muster, das schon aus den jüngsten Spielen bekannt war. Münster trat engagiert an, setzte Darmstadt selbst unter Druck, hatte sogar Vorteile in Sachen Ballbesitz und auch eine starke Szene: Der Kopfball von Joshua Mees nach sieben Minuten war die beste Szene für die Preußen in der ersten Halbzeit.

Darmstadt gehörte die erste Situation, auch wenn Försters Schuss nach drei Minuten doch deutlich am Tor vorbeirauschte. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe Darmstadt langsam auf Betriebstemperatur kam und etwas mehr Spielkontrolle übernahm. Außer einem Treffer ans Außennetz von Hornby sprang aber kaum etwas heraus. Und so ging es am Ende auch mit einem folgerichtigen 0:0 zur Pause.

Trainer Sascha Hildmann
„Wir haben eine besser erste Halbzeit gespielt, waren fleißig im Anlaufen und fast nichts zugelassen. Wir wussten, dass es in der zweiten Halbzeit schwierig werden würde, mit Darmstadts Druck umzugehen. Das ist immer ein Spiel mit dem Feuer. Mit den Wechseln haben wir uns zum Ende hin sogar befreit uhd hatten dann die besseren Szenen. Gewünscht hätte ich mir, dass wir uns am Ende auch mal belohnen. Aber am Ende ist ein 0:0 in Darmstadt auch ein Topergebnis.“

Aber dann passierte, war man schon kennt: Darmstadt kehrte mit dem stärkeren Willen, Tore zu erzielen, aus der Kabine. Dem Druck stemmte sich der SCP aber mindestens ebenso stabil entgegen. Während sich die Ballbesitzphasen für die Gastgeber deutlich erhöhten, rückte Münster immer tiefer in die eigene Hälfte. Umschaltmomente, eigene Offensivszenen – Fehlanzeige.

Erst zur Schlussphase hin setzte auch der SCP plötzlich Ausrufezeichen: Erst spielte sich Daniel Kyerewaa (eingewechselt) zentral prima durch, verzog dann aber aus prima Position mit dem linken Fuss etwas (84.).

Und kaum war das vorbei, war Charalambos Makridis, der aus der Distanz einen richtig starken Ball absetzte und Torhüter Marcel Schuhen zur Parade zwang. „Den musste ich auch halten“, meinte der Keeper später im Sky-Interview, aber so klar war das nicht. Es waren sogar die beiden besten Offensivaktionen der zweiten Halbzeit, was angesichts der Spielanteile eher verwunderte. Aber es sprach auch für die starke Defensivleistung der Preußen.

Fünf Minuten gab es obendrauf, aber die Preußen spielten das prima runter. Und Münster rückte zumindest über Nacht auf Platz 16 vor.

Spieldaten
Darmstadt: Schuhen – Lopez, Riedel, Vukotic, Nürnberger (89. Bueno) – Förster, Klefisch, Müller (73. Papela), Corredor (73. Vilhelmsson) – Lidberg (89. Lakenmacher), Hornby (46. Marseiler)
SCP: Schenk – ter Horst, Koulis, Frenkert, Kirkeskov – Bouchama (64. Kyerewaa), Hendrix, Preißinger (64. Bazzoli), Makridis (94. Lorenz) – Mees (75. Amenyido), Grodowski (75. Nemeth)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Gelb: Riedel, Förster, Corredor / Preißinger, Mees, Kirkeskov
Zuschauer: 17.569