Der 1. FC Köln sackt sich glanzlose drei Punkte in Münster ein
Nach vier Spielen hat es den SC Preußen Münster wieder erwischt. Am Freitagabend verlor der SCP gegen den 1. FC Köln zuhause im Preußenstadion vor 12.422 Zuschauern mit 0:1. Den Gästen, lange ideenlos und von den Preußen gut in Schach gehalten, genügte diese eine Szene für den Auswärtssieg, zum dritten 1:0-Sieg in Folge. Irgendwie war es ärgerlich, denn über 90 Minuten plus Nachspielzeit ließ der SCP defensiv eigentlich kaum mehr zu als eben dieses eine Tor. Es ist die 2. Bundesliga.
Jetzt steckt der SCP mit elf Punkten unten fest, am Wochenende könnte die Konkurrenz, wenn es ganz dumm läuft, ein bisschen Vorsprung auf die Adlerträger aufbauen. Das war am Freitagabend eher nicht das Thema. Denn letztlich scheiterte der SCP einfach an seiner eigenen Harmlosigkeit nach vorne. Dass Holmbert Fridjonsson und Joel Grodowski fehlten, nervte Preußen-Trainer Sascha Hildmann auch, irgendwie fehlte der Druck. Das sah alles bis zum Sechzehner ordentlich aus, aber immer, wenn es hätte spannend werden können, verzettelte sich der SCP im Kurzpassspiel, in ergebnislosen Dribblings – nur ein Torschuss, den wollte er irgendwie nicht abgeben.
Köln allerdings hatte nun auch wenig zu melden. Von Spielbeginn an übernahm der SCP einen großen Teil der Spielkontrolle. Der Auftritt der Preußen überraschte die Gäste offenbar, denn Köln bekam gar keinen richtigen Zugriff. Dass die Gäste ihren Kapitän Timo Hübers nach einem Zusammenprall mit Rico Preißinger nach 24 Minuten verloren, half sicher auch nicht.
Die Geschichte der ersten Halbzeit ist damit aber im Grunde schon erzählt: Beide Teams neutralisierten sich weitgehend im Mittelfeld, die Torhüter bekamen wenig zu tun. Okay, Johannes Schenk etwas mehr, aber das lag an der weiterhin unorthodoxen Weise, wie der SCP seinen Keeper einbezieht und wie der dann den Ball verarbeitet. Mehrfach führte das zu brenzligen Szenen vor dem Preußentor und unwillkürlich fragte man sich, ob das unbedingt sein muss.
Nun: Es ging jedenfalls nicht schief und das 0:0 zur Pause passte völlig zum Spielverlauf. Das konnte man nicht unbedingt so erahnen vor der Partie.
Und der SCP kam auch wach aus der Halbzeitpause. Kaum wieder da, knallte Jano ter Horst einen Distanzschuss an die Querlatte! Das war ein kleiner fröhlicher Weckruf, aber eben leider einer, der die Anzeigetafel nicht veränderte. Das tat dann Köln, ganz und gar überraschend: Während die Preußen mutig nach vorn spielten, traf Köln durch Tim Lemperles Kopfball mit 1:0 in Führung ging. Verdient war das nicht, vor allem unerwartet.
Und leider zog das Tor dem SCP den Stecker. Nach 51 Minuten konzentrierter Arbeit fehlte Münster nun die Idee, wie Kölns Abwehrbollwerk zu überwinden wäre – und Köln zockte seinerseits die Sache ganz routiniert runter. Der SCP kam nicht mehr durch, schob sich in der eigenen Hälfte den Ball zu, lockte aber den 1. FC damit nicht aus der Deckung.
Kurzum: Es war kein Durchkommen, keine Lücke. Die Hoffnung, Flanken, Einwürfe oder andere Standards zu erarbeiten, erfüllte sich nicht. Marc Lorenz, eigentlich Mann für so etwas, kam nach 71 Minuten, aber er bekam praktisch keinerlei Szene.
Bis zum Ende der Partie änderte sich daran nichts mehr. Die Hoffnung auf einen Last-Minute-Treffer wie in Karlsruhe machte sich am Freitag nicht breit. Zu wenig Druck baute der SCP auf, zu sicher wirkte Köln. Da würde nichts mehr anbrennen und so war es dann auch. Nach fünf Minuten Nachspielzeit, von Köln teilweise aufreizend mit „Verletzungspausen“ und elend langatmigen Standards garniert, gingen einfach vorüber. Wild wurde es in den Schlussminuten nur, weil der Schiedsrichter die Kontrolle verlor und auf dem Platz einfach ein großes Theater herrschte.
Dann war es. vorüber. Kein richtig schöner Abend im Preußenstadion.
Spiele am 13. Spieltag | ||
SC Preußen Münster | 0:1 (0:0) | 1. FC Köln |
SC Paderborn 07 | 3:2 (1:1) | 1. FC Nürnberg |
Fortuna Düsseldorf | 23.11, 13.00 | SV 07 Elversberg |
SpVgg Greuther Fürth | 23.11, 13.00 | Karlsruher SC |
Hertha BSC | 23.11, 13.00 | SSV Ulm 1846 |
Hamburger SV | 23.11, 20.30 | FC Schalke 04 |
Hannover 96 | 24.11, 13.30 | SV Darmstadt 98 |
1. FC Kaiserslautern | 24.11, 13.30 | Eintracht Braunschweig |
SSV Jahn Regensburg | 24.11, 13.30 | 1. FC Magdeburg |
13. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SC Paderborn 07 | 13 | 22:16 | 6 | 24 |
2 | Hannover 96 | 12 | 16:10 | 6 | 22 |
3 | 1. FC Köln | 13 | 25:20 | 5 | 21 |
4 | Fortuna Düsseldorf | 12 | 18:13 | 5 | 21 |
5 | Karlsruher SC | 12 | 23:20 | 3 | 20 |
6 | Hamburger SV | 12 | 26:17 | 9 | 19 |
7 | SV 07 Elversberg | 12 | 22:14 | 8 | 19 |
8 | 1. FC Nürnberg | 13 | 26:23 | 3 | 18 |
9 | 1. FC Magdeburg | 12 | 20:17 | 3 | 18 |
10 | 1. FC Kaiserslautern | 12 | 20:18 | 2 | 17 |
11 | Hertha BSC | 12 | 20:20 | 0 | 17 |
12 | SV Darmstadt 98 | 12 | 26:23 | 3 | 16 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 12 | 18:23 | -5 | 13 |
14 | FC Schalke 04 | 12 | 21:24 | -3 | 12 |
15 | Eintracht Braunschweig | 12 | 14:24 | -10 | 12 |
16 | SC Preußen Münster | 13 | 15:20 | -5 | 11 |
17 | SSV Ulm 1846 | 12 | 10:13 | -3 | 10 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 12 | 5:32 | -27 | 7 |