Preußen Münster startet Ticket-Zweitmarkt
Der SC Preußen Münster setzt nun ein Projekt um, das schon länger angedacht war: Der Klub startet einen offiziellen Ticket-Zweitmarkt, über den Karten für Preußen-Spiele gehandelt werden können. Im Gegensatz zu Drittplattformen wie Kleinanzeigen oder Ebay partizipiert der Klub hier selbst noch an den Einnahmen – denn die Tickets auf dem Zweitmarkt gehen nur mit einer „Bearbeitungs- und Weiterverkaufsgebühr“ über den Tisch.
Und so funktioniert es: Karten, die über das Preußen-Ticketsystem des Dienstleisters Eventim gekauft werden, können genau dort auch weiterverkauft werden. Allerdings zu fixen Preisen: Auf den regulären Kartenpreis werden 15 Prozent als Bearbeitungs- und Weiterverkaufsgebühr aufgeschlagen. Eine Stehplatz-Karte für das Spiel gegen den 1. FC Köln kostet dann statt regulär 17,50 Euro beim Weiterverkauf 20,10 Euro. Die Hälfte des Aufschlags geht zurück an den SCP, der sozusagen doppelt kassiert, die andere Hälfte nimmt Eventim – und der Verkäufer erhält seinen ursprünglichen Kaufpreis zurück und der Käufer kann mit dem als Zweitmarkt-Ticket erkennbaren Karten ins Stadion.
Bis zu drei Stunden vor einem Spiel kann dieser Zweitmarkt jeweils genutzt werden – ab sofort, wie es beim SCP heißt.
Übrigens können auch Dauerkarteninhaber diesen Zweitmarkt nutzen und ihre Dauerkarten als Einzelticket für einzelne Spiele einstellen, wie der SCP mitteilt. Sie erhalten dann eine anteilige Erstattung des Dauerkartenpreises.
Verbot von Wucherpreisen
Die Idee ist natürlich, den Zweitmarkt selbst zu kontrollieren, statt ihn Drittanbietern zu überlassen. Und der SCP will nebenbei auch den Wucherpreisen solcher Leute begegnen, die Tickets mit der Hoffnung erwerben, sie für teures Geld weiterzuverkaufen. Ein Problem, das insbesondere in den vergangenen Monaten deutlich sichtbarer geworden ist. Beim SCP heißt es deutlich: „Dieser Verkauf ist weiterhin untersagt und die Karten werden bei Ticket-AGB-Verstößen ersatzlos storniert und die dazugehörigen Konten gesperrt.“
Der SCP verweist auf die Auswertungen anderer Fußball-Clubs, bei denen jeweils „stets eine dreistellige Zahl von Ticketinhabern“ gar nicht im Stadion erscheint. Das sei mit Blick auf die große Nachfrage ärgerlich und auch deswegen wirbt der SCP dafür, nicht genutzte Tickets aktiv auf dem Zweitmarkt anzubieten.
Zugleich betont der SC Preußen, dass Fans unbedingt auch den offiziellen Ticketshop im Auge behalten sollten. Es könne auch noch bis kurz vor jedem Spiel dazu kommen, dass vereinzelte Rückläufertickets zum regulären Preis im Ticket-Onlineshop angeboten würden. Dabei handele es sich um Tickets aus stornierten Bestellungen oder aus solchen, in denen kein rechtzeitiger Zahlungseingang festgestellt werden konnte. Es stehe allen Käufern frei, solche Tickets zu erwerben, heißt es beim SCP. Der Klub weist aber bewusst darauf hin, dass es zwischen diesen regulären (günstigeren) Tickets und dem Zweitmarkt zu „Preisdifferenzen“ kommen könne.
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