Lukas Frenkert rettet späten, aber verdienten Punkt für Preußen Münster in Karlsruhe
Vermutlich hatten die Karlsruher Fans die Tabelle schon durchgerechnet. Mit 1:0 führte der Karlsruher SC bis in die Nachspielzeit. Aber dann wuchtete Marc Lorenz einen Eckball vor das Tor und im zweiten Anlauf knallte Lukas Frenkert den Ball unter die Latte. Nach bangem Warten auf den VAR war klar: Das Tor zählt, der Ausgleich zählt, der SC Preußen Münster bleibt auch im nächsten Top-Duell ungeschlagen!
Seit vier Spielen sind die Preußen nun ohne Niederlage – und bestätigten am Sonntagnachmittag im Wildpark zudem den jüngsten Stabilisierungstrend. Defensiv kompakt und stabil, offensiv mit wirklichen Stichen. Das klappte zuletzt gegen Spitzenreiter Düsseldorf perfekt, beim zweiten Spiel gegen ein Topteam binnen einer Woche fast genau so gut.
Preußen-Trainer Sascha Hildmann hatte nur einen Wechsel vorgenommen: Für Andras Nemeth, der zu spät zum Abschlusstraining erschienen war und zur Strafe aus dem Spieltagskader gestrichen wurde, begann Joel Grodowski in der Startelf.
Und während es bei Sky noch hieß, der SCP werde „fraglos ganz tief hinten stehen“, bewies der Gast aus Münster das genaue Gegenteil. Von Beginn an setzten die Preußen Karlsruhe unter Druck, standen hinten sicher und lückenlos, kamen zugleich vorne zu Chancen. Der Kopfball von Joshua Mees wäre schon eines Führungstreffers würdig gewesen (11.), aber auch Charalambos Makridis hatte eine klasse Chance mit seinem Abschluss von der linken Seite (29.). Dazu kamen noch etliche gute Ansätze, die Karlsruhe teilweise in letzter Sekunde noch klärte. Insgesamt hatte der SCP hier das Sagen, nicht die Karlsruher.
Aber welche individuelle Qualität beim KSC vorhanden ist, wurde dann nach 37 Minuten sichtbar. KSC-Goalgetter Budu Zivzivadze, bis dahin weitgehend abgemeldet, kam dann doch einmal an den Ball und traf ins Torwarteck – an Johannes Schenks Arm vorbei zur Führung. Unverdient, aber eben Fußball.
Das Tor gab den Gastgebern mehr Selbstvertrauen, Münster musste das sichtlich erst verdauen, rettete sich aber mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Aus der kam der KSC stabiler als in der ersten Halbzeit. Und überhaupt war der Schwung der ersten Hälfte jetzt doch etwas weg. Es ging hin und her, ohne große Aufreger, Karlsruhe hielt den SCP einerseits gut weg vom Tor, Münster tat sich nun auch etwas schwerer damit, den Ball strukturiert nach vorn zu bringen.
Schwung etwas raus
Je länger das Spiel dauerte, desto eher bekam man das Gefühl, dass der KSC die Sache irgendwie über die Zeit bringen würde. Preußens Idee war dann nach 67 Minuten, den langen Holmbert Fridjonsson in die Spitze zu stellen – und gleichzeitig Marc Lorenz als Flankengeber und Mann für die Standards ins Spiel zu bringen. Das klappte auch sofort etwas besser, wenngleich ohne die echten Aufreger-Chancen.
Hier und da nutzte der KSC die etwas größere Räume, die der SCP zwangsläufig anbot, um umzuschalten. Aber mehr als ein Treffer ans Außennetz durch Schleusener sprang auch nicht heraus. Eine gute Szene schenkte der SCP durch Mikkel Kirkeskov selbst her – weil der Preußen nach einem Zweikampf in Erwartung eines Pfiffes den Ball bereits in der Hand hatte, gab es Freistoß von der Strafraumgrenze. Karlsruhe vergab das aber.
Nach 83 Minuten musste dann Schenk dringend aus dem Kasten heraus, weil der SCP dem Gastgeber einen Ball herschenkte – Preußens Keeper klärte das in höchster Not. Um Jano ter Horst vor einer Gelb-Roten Karte zu schützen, brachte Hildmann dann noch Simon Scherder ins Spiel.
Tja, und dann brach die Nachspielzeit an. Mit einer Ecke nach 92 Minuten, die dann Marc Lorenz von rechts trat. Und wie. KSC-Keeper Weiß parierte einen ersten wilden Ball vom eigenen Mann, dann gegen Frenkert, der aber dann seinen zweiten Ansatz nutzte und den Ball unter die Latte drosch!
Den Jubel gab es erst mit deutlicher Verzögerung: Der VAR schaltete sich ein, prüfte den Treffer auf ein Foulspiel am KSC-Torwart, doch der Einsatz der Preußen dort war am Ende zu wenig ahnungswürdig: Der Treffer zählte!
Und fast, ja fast, hätte der SCP durch Makridis noch das Siegtor hinterhergeschoben, doch sein Schuss flatterte rechts am Tor vorbei. Das war es aber dann. Karlsruhes letzter Ansturm verpuffte, der SCP hatte sich den nächsten Punkt gekrallt.
Spiele am 12. Spieltag | ||
1. FC Nürnberg | 0:0 (0:0) | 1. FC Kaiserslautern |
Eintracht Braunschweig | 3:1 (1:0) | Hamburger SV |
1. FC Köln | 1:0 (0:0) | SpVgg Greuther Fürth |
SV Darmstadt 98 | 3:1 (1:1) | Hertha BSC |
1. FC Magdeburg | 0:0 (0:0) | SSV Ulm 1846 |
Fortuna Düsseldorf | 1:1 (0:0) | SC Paderborn 07 |
Karlsruher SC | 1:1 (1:0) | SC Preußen Münster |
FC Schalke 04 | 2:0 (1:0) | SSV Jahn Regensburg |
SV 07 Elversberg | 3:1 (2:0) | Hannover 96 |
12. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | Hannover 96 | 12 | 16:10 | 6 | 22 |
2 | SC Paderborn 07 | 12 | 19:14 | 5 | 21 |
3 | Fortuna Düsseldorf | 12 | 18:13 | 5 | 21 |
4 | Karlsruher SC | 12 | 23:20 | 3 | 20 |
5 | Hamburger SV | 12 | 26:17 | 9 | 19 |
6 | SV 07 Elversberg | 12 | 22:14 | 8 | 19 |
7 | 1. FC Köln | 12 | 24:20 | 4 | 18 |
8 | 1. FC Nürnberg | 12 | 24:20 | 4 | 18 |
9 | 1. FC Magdeburg | 12 | 20:17 | 3 | 18 |
10 | 1. FC Kaiserslautern | 12 | 20:18 | 2 | 17 |
11 | Hertha BSC | 12 | 20:20 | 0 | 17 |
12 | SV Darmstadt 98 | 12 | 26:23 | 3 | 16 |
13 | SpVgg Greuther Fürth | 12 | 18:23 | -5 | 13 |
14 | FC Schalke 04 | 12 | 21:24 | -3 | 12 |
15 | Eintracht Braunschweig | 12 | 14:24 | -10 | 12 |
16 | SC Preußen Münster | 12 | 15:19 | -4 | 11 |
17 | SSV Ulm 1846 | 12 | 10:13 | -3 | 10 |
18 | SSV Jahn Regensburg | 12 | 5:32 | -27 | 7 |