1:1 in Braunschweig – aber Stillstand im Tabellenkeller

1:1 in Braunschweig – aber Stillstand im Tabellenkeller
Jubel nach dem 1:1 durch Jorrit Hendrix (l.). Foto: IMAGO / Susanne Hübner

Braunschweig – Der SC Preußen Münster hat sich bei Eintracht Braunschweig einen Punkt verdient. Beim 1:1 gelang ein blitzschneller Ausgleich nach Braunschweigs Führung und in der Folge eine ganz starke defensive Leistung – doch das Defensiv-Bollwerk ging natürlich auf Kosten der Offensive. Wie schon gegen Elversberg war der SCP dort weitgehend abgemeldet, vor allem in der zweiten Halbzeit lief fast nichts mehr.

Platz 17 ist zementiert für den SCP, der scheinbar gerade nicht mehr gewinnen kann in dieser 2. Bundesliga. Ganz gleich, was die Preußen anstellen: Für drei Punkte reicht es nicht – und ob der eine Punkt in Braunschweig nun weiterhilft oder nicht, ist eine Frage, die sich in den kommenden zwei, drei Wochen beantworten lässt. Sicher ist, dass es der SCP verpasste, sich im Tabellenkeller wenigstens mal für eine gewisse Zeit zu befreien. Gleiches gilt natürlich für die Gastgeber, die sich die Partie gegen Münster sicher anders vorgestellt hatten.

Trainer Sascha Hildmann hatte auf die gleiche Elf wie zuletzt gegen Elversberg gesetzt. Und der SCP begann richtig gut, setzte Braunschweig früh unter Druck, stand in den ersten 20 Minuten teilweise richtig hoch und überraschte die Eintracht damit spürbar.

Blöd für die Preußen, dass sich Holmbert Fridjonsson früh nach einem Wirkungstreffer am Kopf aus dem Spiel verabschiedete. Für ihn kam die HSV-Leihgabe András Neméth. Und kaum war der auf dem Platz, jubelte Braunschweig, weil Ryan Philippe einen Ball ins lange Eck drehte – unhaltbar an Johannes Schenk vorbei.

Spieldaten
Braunschweig: Johansson – Jaeckel, Bicakcic (65. Nikolaou), Ehlers – Kaufmann, Tauer (19. Krauße), Köhler, Di Michele Sanchez (46. Bell Bell) – Philippe, Szabo (74. Gomez), Polter (46. Conteh)
SCP: Schenk – ter Horst, Koulis, Frenkert, Kirkeskov – Bouchama (68. Grodowski), Hendrix, Preißinger (68. Korte), Makridis (94. Lorenz) – Fridjonsson (14. Neméth), Mees (94. Scherder)
Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Travemünde)
Tore: 1:0 Philippe (15.), 1:1 Hendrix (16.)
Zuschauer: 21.089

In den Braunschweiger Jubel hinein fiel der Ausgleich: Über mehrere Stationen fiel der Ball Jorrit Hendrix vor die Füße, auch der traf aus der Distanz, wobei Braunschweigs Keeper hier nicht ganz souverän aussah – aber wen interessierte das?

Die beiden Treffer waren auch Beleg für das muntere, temporeiche Spiel beider Teams. Ziemlich ausgeglichen war das, so viel Ballbesitz hatte der SCP noch in keinem Spiel dieser Saison. Und je länger die Partie dauerte, desto griffiger wurden die Abwehrbemühungen beider Teams. Chancen? Nur noch in Ansätzen oder solche, die letztlich keinen erhöhten Puls verursachten. Mit dem 1:1 ging es auch in die Pause.

Chancenlos nach dem Wechsel

Um es kurz zu machen: Braunschweig bekam mehr Zugriff auf den Ball, aber die Preußen verhinderten, dass sich daraus echte Torchancen ergaben. Ein paar Gelegenheiten gab es schon – die beste überhaupt war auch ein Ausrufezeichen: Nach einer guten Stunde knallte Ehlers den Ball aus dem Gewusel heraus an die Torlatte! Da wäre Schenk niemals drangekommen.

Und Münster? Fiel offensiv aus. Keine einzige Torchance bekamen die Adlerträger in der zweiten Halbzeit. Ein paar Ansätze waren da, wurden aber kläglich oder leichtfertig vergeben. So wie der Konter durch Neméth, der dann aber einen viel zu ungenauen und zu weiten Querpass auf Yassine Bouchama spielte – das war ärgerlich, denn hier hätte sich wirklich eine starke Szene entwickeln können (63.).

Kurz danach vergab der eingewechselte Joel Grodowski eine mögliche Chance, weil er einen weiten Abschlag von Schenk technisch unsauber annahm und sich damit viel zu weit vorlegte – auch hier wäre viel Platz gewesen für den Preußen.

Es blieb aber dabei: Braunschweigs Angriffe fing der SCP alle ab, ließ nur ganz wenig zu. Weil aber die Preußen selbst immer defensiver und ungenauer wurden, passierte offensiv auch bei den Adlerträgern nichts mehr. Das folgerichtige Ergebnis war das 1:1. Das hilft keinem der beiden wirklich weiter – vor allem nicht mit Blick auf die nächsten Aufgaben. Düsseldorf, Karlsruhe, Köln, Darmstadt, Magdeburg, Hertha … Da wird beim SCP schon die eine oder Sensation gefragt sein.

Spiele am 10. Spieltag
1. FC Köln1:2 (0:0)SC Paderborn 07
1. FC Nürnberg8:3 (3:2)SSV Jahn Regensburg
Karlsruher SC1:3 (1:1)Hertha BSC
FC Schalke 043:4 (1:3)SpVgg Greuther Fürth
SV 07 Elversberg4:2 (1:1)Hamburger SV
Fortuna Düsseldorf3:4 (1:1)1. FC Kaiserslautern
SV Darmstadt 981:1 (1:1)SSV Ulm 1846
1. FC Magdeburg0:3 (0:2)Hannover 96
Eintracht Braunschweig1:1 (1:1)SC Preußen Münster


10. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1Fortuna Düsseldorf1017:11620
2Hannover 961013:6719
3SC Paderborn 071018:13519
4Karlsruher SC1021:17419
5Hamburger SV1024:131118
6Hertha BSC1019:16317
7SV 07 Elversberg1019:12716
81. FC Nürnberg1023:19416
91. FC Magdeburg1018:15316
101. FC Kaiserslautern1018:16215
11SpVgg Greuther Fürth1017:17013
121. FC Köln1022:20212
13SV Darmstadt 981018:21-310
14SSV Ulm 18461010:13-38
15FC Schalke 041019:24-58
16Eintracht Braunschweig1011:23-128
17SC Preußen Münster1013:18-57
18SSV Jahn Regensburg104:30-264

5 thoughts on “1:1 in Braunschweig – aber Stillstand im Tabellenkeller

  1. „Keine einzige Torchance bekamen die Adlerträger in der zweiten Halbzeit.“
    Die Aussage ist so definitiv falsch und unnötig: ordentlicher Makridis-Schuss, bei dem sich der BTSV-Kipper schon strecken musste und der sonst definitiv drin gewesen wäre…auch den, ich meine es war Nemeth, Schuss aufs kurze Ecke musste der BTSV-Torwart zur Ecke klären…

    1. Darüber oder daneben, Latte oder Pfosten, das sind nie Torchancen. Torchancen können nur Bälle sein, die aufs Tor gehen. Deshalb sind Aluminiumtreffer auch kein Pech, wie so oft gesagt wird. Denn dann müsste ein Tor Glück sein. Wenn man nicht trifft, dann ist es immer Unvermögen!

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