Mit rund 2.200 Preußenfans nach Braunschweig
Die wilde Reise des SC Preußen Münster geht weiter. Am Sonntag steht das Duell beim direkten Tabellenachbarn an und wer die Tabelle lesen kann, dürfte wissen, worum es geht. Auf seine Fans kann der SCP dabei weiter zählen, auch nach Braunschweig begleiten den SCP mindestens 2.200 Fans. Am Donnerstag waren exakt 2.153 Tickets verkauft.
Die Beschwörungen dürften dabei zu erahnen sein: Auch dieses Spiel wird nicht die gesamte Spielzeit entscheiden, aber natürlich ist klar: Verlieren sollte der SCP das direkte Duell in Braunschweig nicht. Nicht, weil dann der Abstand langsam deutlicher wird, aber auch nicht für den Kopf. Wie lange die Mannschaft das aushält, oft nah dran zu sein, aber am Ende nur viel zu selten etwas Zählbares mitnehmen zu können, ist die Frage.
Das alles wird am Sonntag nicht entschieden, aber wie gesagt: So ganz ohne Bedeutung ist es eben nicht.
Braunschweig gegen Münster, das ist ein Wiedersehen nach viereinhalb Jahren. Zuletzt standen sich beide Teams im Juni 2020 gegenüber – es war die schaurige Schlussphase einer ganz schlimmen Saison. Corona hatte Deutschland gerade überrannt, Geschäfte blieben geschlossen, Zuschauer durften nicht dabei sein, Menschen verschanzten sich mit Klopapier, Mehl und Nudeln in den eigenen vier Wänden. Fast surreal, wenn man das mit Abstand betrachtet. Für die Preußen endete es vor viereinhalb Jahren auch nicht gut: Ex-Preuße Martin Kobylanski traf bereits nach zwei Minuten für das Team von Marco Antwerpen, der SCP steckte auf Platz 18 der Liga fest, stieg am Ende ab.
Zwei aus dem damaligen Team sind heute noch (oder wieder) dabei: Simon Scherder und Joel Grodowski. Letzterer saß damals 90 Minuten auf der Bank, Scherder gehörte zur Startelf. Wenn man die Infos aus der Pressekonferenz der Preußen am Freitag hinzu nimmt, gibt es hier und dort Entwarnungen. Rico Preißinger, der zuletzt gegen Elversberg half, Stabilität im Mittelfeld herzustellen, wackelte zwischenzeitlich, scheint aber einsatzbereit zu sein. Auch Joel Grodowski, gegen Elversberg sichtlich platt, ist wieder auf dem Damm. Dominik Schad dagegen fehlt weiterhin – genau wie die Langzeitverletzten Mrowca, Batmaz, Amenyido oder Bazzoli. An dieser Stelle also nichts Neues.
Sehr viel wirklich Neues teilte der SCP auch ansonsten nicht mit. Trainer Sascha Hildmann beschwor die Tugend des Zusammenhalts, verwies auf den noch immer frühen Zeitpunkt der Liga – und nannte den Gegner kraftvoll und robust. Also in etwa das, was man über fast jeden Gegner sagen könnte. Für die Preußen wird es darum gehen, die defensive Stabilität aus dem Elversberg-Spiel so zu gestalten, dass sie vollständig jede Entlastung verhindert. So wie sich der SCP gegen Elversberg hatte ins letzte eigene Drittel zurückdrängen lassen, sollte das nicht noch einmal passieren.
Spieldaten
Braunschweig gewann von vier Spielen daheim zwei, verlor aber auch zwei Spiele. Mit 6:5 Toren zuhause erzielte die Eintracht sogar ein Tor weniger als der SCP auswärts – die Preußen kommen auf sieben Auswärtstore, kassierten aber auch zehn. Seit drei Spielen sind die Preußen sieglos, Braunschweig unterlag zuletzt mit 1:3 bei Hertha BSC, konnte sich aber zuvor mit zwei Siegen aus drei Spielen von den direkten Abstiegsplätzen befreien.