Joel Grodowski schießt Preußen Münster zum Derbysieg gegen Bielefeld

Mit ganz langem Anlauf hat sich der SC Preußen Münster den Derbysieg gesichert und damit die Verhältnisse zwischen Münster und Bielefeld für den Moment gerade gerückt. Die Adler drehten vor 11.744 Zuschauern einen Rückstand durch ein Tor von Daniel Kyerewaa und den Siegtreffer durch Joel Grodowski. Über die Begleitumstände des Derbys wird aber wohl noch zu sprechen sein. 

Zum Sport: Trainer Sascha Hildmann hatte sich für eine Umstellung entschieden. Defensive Stabilität ging nach zuletzt zu vielen Gegentoren vor. Und damit rückte der SCP auf dem Feld wieder in ein klassisches 4-4-2, in dem Jano ter Horst, Simon Scherder, Niko Koulis und Benjamin Böckle die letzte Reihe vor Max Schulze Niehues bildeten. Und auch der etatmäßige Kapitän Marc Lorenz kehrte in die Startelf zurück. Ansonsten gab es keine personellen Überraschungen. 

Einschub: Zu Beginn der Partie gab es auch in Münster eine Gedenkminute für den verstorbenen Franz Beckenbauer. Die wurde spürbar eingehalten – einzig ein Schreihals aus dem Preußenblock störte mit einem „Scheiß Arminia“, was dann von der Gegengerade mit einem einzigen, deutlich hörbaren „Halt die Fresse“ kommentiert wurde. 

Allerdings musste sich der SCP im neuen, alten System erst einmal zurechtfinden. Das dauerte und ging eigentlich gar nicht so gut. Die Folge: Arminia Bielefeld bekam viel mehr Raum als erwartet, der SC Preußen fand kaum irgendeinen vernünftigen Weg Richtung Arminia-Tor. Nach 20 Minuten hatten die Adler noch nicht einen Torschuss abgegeben, das war schon etwas ernüchternd. 

Allerdings hatte auch Bielefeld keine Chancen bis dahin. Aber dann: Nach 20 Minuten hämmerte Christopher Lannert den Ball an die Unterlatte und der Nachschuss durch Thaddäus Momuluh misslang auch, weil Simon Scherder dazwischenging. 

Münsters einzig relevante Szene bis dahin folgte: Joel Grodowskis schöner Querpass wurde von Arminia gerade noch so vor dem einschussbereiten Daniel Kyerewaa geklärt. 10 Minuten später stand erneut Grodowski im Fokus, doch sein Abschluss aus der Distanz verfehlte das Tor auch knapp.

Nach 35 Minuten kam Bielefeld dann zur zweiten Chance – und dem Tor. Weil Benjamin Böckle im eigenen Strafraum etwas ungestüm gegen Nassim Boujellab zu Werke ging, gab es Strafstoß. Den verwandelte Merveille Biankadi routiniert zum 1:0 für die Arminia. Zu diesem Zeitpunkt sicher etwas unerwartet, aber verdient. 

21. Spieltag 2023/2024, Preußen Münster – Arminia Bielefeld 2:1. Elfmeter zum 1:0 für Aminia.

Es dauerte allerdings nur wenige Minuten, ehe Münster mit einer Energieleistung den Ausgleich schaffte. Und der kam doch eher aus heiterem Himmel: Sebastian Mrowcas Schuss fiel irgendwie Kyerewaa vor die Füße und der traf frei vor Bielefelds Keeper Jonas Kersken zum 1:1 (42.). Das war unerwartet, aber doch höchst erfreulich aus Preußensicht. Und so ging es auch in die Pause. 

21. Spieltag 2023/2024, Preußen Münster – Arminia Bielefeld 2:1. Jubel nach dem 1:1 durch Daniel Kyerewaa.

Aus der kam der SCP unverändert. Allerdings auch Bielefeld, das sofort die Regie übernahm. Gerade 4 Minuten waren gespielt, da knallte Momuluh den Ball an den Pfosten des Preußentores. Glück rettete die Preußen. Und auch Biankadi bekam eine weitere Chance, verzog aus 11 Metern allerdings deutlich (57.). 

Eine Stunde war gespielt, das Derby ging nach Punkten zu diesem Zeitpunkt deutlich an Bielefeld, aber nach Toren war es eben unentschieden. Und langsam erarbeiteten sich die Preußen eben doch mehr Spielanteile, kamen besser rein. Jetzt kehrte Sicherheit ein – und das war dann auch deutlich zu spüren, denn nun verlagerte sich die Partie immer häufiger in die Bielefelder Hälfte. 

21. Spieltag 2023/2024, Preußen Münster – Arminia Bielefeld 2:1. Jubel nach Grodowskis Tor zum 2:1.
21. Spieltag 2023/2024, Preußen Münster – Arminia Bielefeld 2:1. Jubel nach Grodowskis Tor zum 2:1.

Und nach 66 Minuten jubelte der SCP! Und wie! Nach einer Ecke fiel der Ball erst einmal wieder vor die Füße von Marc Lorenz, der brachte den Ball wieder in die Mitte, wo erst Jano ter Horst scheiterte, der Ball aber frei blieb und Joel Grodowski knallte ihn dann satt von rechts ins Tor. Das 2:1! Grodowski raste Richtung Fiffi-Gerritzen-Kurve, wo dann die Party-Zentrale entstand. Was für ein Jubel, endlich! 

In der Folge versuchte Bielefeld einiges, aber das verschaffte den Preußen viel, ganz viel Raum für eigene Umschaltmomente. Und um das abzukürzen: Bielefeld blieb ohne Chance, Münster spielte es souverän herunter. Und dann hieß es nur noch: Derbysieger, hey, hey!

21. Spieltag 2023/2024, Preußen Münster – Arminia Bielefeld 2:1.
Spiele am 21. Spieltag
Erzgebirge Aue2:1 (0:1)RW Essen
FC Viktoria Kölnverlegt1. FC Saarbrücken
SSV Jahn Regensburg1:1 (1:1)SC Verl
Hallescher FC3:1 (3:1)FC Ingolstadt 04
VfB Lübeck2:1 (0:0)SV Waldhof Mannheim
Dynamo Dresden0:1 (0:1)SV Sandhausen
TSV 1860 München4:1 (2:0)MSV Duisburg
SC Preußen Münster2:1 (1:1)Arminia Bielefeld
SSV Ulm 18462:0 (1:0)SpVgg Unterhaching
SC Freiburg II21.01, 19.30Borussia Dortmund II
21. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SSV Jahn Regensburg2133:181546
2Dynamo Dresden2133:181543
3SSV Ulm 18462135:28736
4SV Sandhausen2130:27333
5RW Essen2026:27-133
6FC Ingolstadt 042140:291132
7SC Verl2140:34632
8Erzgebirge Aue2126:26031
91. FC Saarbrücken2034:241030
10SC Preußen Münster2032:27528
11SpVgg Unterhaching2025:22328
12Borussia Dortmund II1924:22228
13FC Viktoria Köln2031:32-126
14Arminia Bielefeld2133:33025
15TSV 1860 München2022:24-223
16Hallescher FC2032:42-1021
17SV Waldhof Mannheim2123:35-1220
18VfB Lübeck2122:35-1320
19MSV Duisburg2118:32-1416
20SC Freiburg II2016:40-249

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