Sascha Hildmann „total fassungslos“
Nach dem Spiel war es für den SC Preußen Münster schwer, Worte zu finden für das, was sich auf dem Platz abgespielt hatte. Dabei waren es nur knappe 2 Minuten, in denen aus Sicht des SCP alles, wirklich alles schief ging. Und das machte die Sache überhaupt so bitter: Von den insgesamt 95 Minuten Spielzeit hatten die Preußen ja sicher 80, 85 Minuten vieles, wenn nicht alles richtig gemacht.
Im MagentaSport-Interview gab Trainer Sascha Hildmann anschließend zu: „Ich bin total fassungslos, wie man so ein Spiel verlieren kann. Das ist hart.“ Dabei verzichtete Hildmann darauf, zwei Spieler direkt anzusprechen. Weder kritisierte er Malik Batmaz für seine vielen vergebenen Großchancen noch kritisierte er Johannes Schenk für seine zwei bitteren Aussetzer. Batmaz selbst redete auch nicht groß drumrum. „Ich bin sehr verzweifelt, mir fehlen echt die Worte“, meinte er nach Schlusspfiff. „Eigentlich haben wir das Spiel komplett dominiert, so viel Pech kann man eigentlich nicht haben. Das ist bitter, tut richtig weh.“
Sascha Hildmann drehte seine Analyse nach dem Spieler eher in Richtung der Gastgeber. „Ich würde gerne ein Spiel auch mal so gewinnen wie Unterhaching heute.“ Die SpVgg sei bei Standards gefährlich geworden, ein Tor nach einem Eckball könne auch immer mal passieren. Die „Vorlage“, die Schenk vor dem Unterhachinger Siegtreffer lieferte, „passte einfach zum heutigen Tag“, wie er meinte.
Eigentlich hätte der SCP den Sieg im Unterhachinger Sportpark mitnehmen müssen – denn: „Dortmund wird auch nicht leicht.“
Das ist eigentlich die etwas ernüchternde Botschaft. Mit der Leistung von Unterhaching wird der SC Preußen in Dortmund Punkte holen (können), wenn er die defensiven Fehler vermeidet und vorne entschlossener agiert. Aber ebenso gut wäre es eben denkbar, dass der SCP in Dortmund Federn lässt – und dann würde die Niederlage in Unterhaching richtig weh tun. Aber noch ist das ja Zukunftsmusik.
Dass Heim-Trainer Marc Unterberger nach dem Spiel auch nicht recht wusste, wie er mit dem Sieg umgehen sollte, zeigt den besonderen Verlauf. „Das war schon ein besonderer Sieg“, meinte er. „Der SCP war in vielen Belangen überlegen, es war ein glücklicher Sieg für uns. Und ohne unseren Keeper wäre es heute nicht so gelaufen.“
Eben jeder Keeper, Rene Vollath, bekam neben Raphael Schifferl ein Sonderlob ab. „Schifferl hat 4 Tore verhindert, Vollath 3, das wären 7 Gegentore, wir haben aber nur 2 kassiert“, so Unterbergers simple Rechnung. Das kleine Zahlenspiel des Trainers zeigte nur umso deutlicher auf, was für ein Spiel der SCP da hergeschenkt hatte.