Simon Scherder: „Mehr Bereitschaft zu verteidigen“

Es wurde ein bisschen viel: In den vergangenen Wochen hatte der SC Preußen Münster arg viele Gegentore kassiert. In Dresden beim 0:1 war es noch okay, aber in den 4 Spielen danach ging der SCP nie unter 2 Gegentoren heraus. Insgesamt 9 Gegentore mussten die Adler hinnehmen in nur 4 Spielen. „Das war zu viel“, meinte nach dem Spiel auch Simon Scherder.

Nach dem teilweise abenteuerlichen 3:3 gegen Köln setzte Trainer Sascha Hildmann den Fokus noch einmal auf die Defensivarbeit. Offensiv Akzente zu setzen, aber defensiv sicher zu stehen – das muss der Anspruch sein. Und offenbar setzte der SCP das zuletzt besser um. In Saarbrücken unter schwierigen Umständen (Gelb-Rot gegen Thomas Kok) noch mit mehr Glück als Verstand, gegen Verl aber insgesamt beeindruckend stark – trotz des einen Gegentores.

Simon Scherder sieht dennoch die konsequente Umsetzung der Trainingsarbeit. „Es gibt jetzt von allen mehr Bereitschaft zu verteidigen“, meint er. „Das fängt vorne an mit dem Anlaufe, die Außenspieler pressen hoch, wir gewinnen da schon Zweikämpfe und kommen hinten deswegen auch nicht mehr so in die Bredouille.“ Jeder habe ja gesehen, dass die Mannschaft zuvor zu viele Tore kassiert habe. Das abzustellen, war die Aufgabe. Die Defensivarbeit, die in allen Mannschaftsteilen geleistet wird, zahle sich jetzt aus. „Das ist die Grundlage.“

Dabei hält Scherder die Abwehrarbeit des Teams grundsätzlich nicht einmal für problematisch. „Ich weiß, dass wir gut verteidigen können.“ Wie die Mannschaft gegen Verl gearbeitet habe und verhindert habe, dass Verl nachhaltig in Tornähe kam, sei letztlich die Basis für den Sieg gewesen.

Und: Mit 23 Gegentore steht der SCP als Aufsteiger wirklich ziemlich ordentlich da. Neun Teams haben weniger Tore kassiert als die Adler, die meisten davon kommen auf 20 oder 21 Gegentore – lediglich die beiden Spitzenteams Dresden und Regensburg stehen deutlich besser da. Und schrägerweise der Tabellenvorletzte Duisburg (22) auch – allerdings schoss der MSV auch gerade einmal 11 eigene Tore.

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Wie auch immer: Mit Blick auf Tabellenplatz 10 und die bisherige Saison sieht Scherder den SCP auf Kurs. „Aktuell stehen wird so, dass wir zufrieden sein können, gerade als Aufsteiger.“ Dass der SCP aktuell 11 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz aufweist, aber nur 5 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 3, nahm Scherder nach dem Verl-Spiel unaufgeregt zur Kenntnis. Die Frage nach etwaigen Aussichten auf mehr brachte ihn allerdings etwas aus der Fassung. „Ich schaue nicht nach oben“, musste er dann doch mit einem Lachen zugeben. Gut, war auch nicht so ganz ernst gemeint. Und das sieht Scherder ja auch so. „Das Polster nach unten ist gut, diese Ausgangsposition haben wir uns erarbeitet. Und jetzt schauen wir weiter von Spiel zu Spiel.“ Da war es dann wieder, das alte Preußen-Mantra, das vor allem Sascha Hildmann in den vergangenen zwei, drei Jahren so dauerhaft und konsequent vorgetragen hatte …

Jetzt steht Unterhaching an. „Ein schweres Spiel“, wie Scherder formuliert. „Wir wollen unsere Spiele gewinnen“, so seine Ansage für den Jahres-Endspurt. „Ich glaube auch, dass wir noch ein paar Punkte holen können.“ Ob diese Einschätzung belastbar ist, weiß der SCP in einer Woche, wenn die (Mittwochs-)Partie in Dortmund abgepfiffen wurde …