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Fangemeinschaft Preußen Münster organisiert Sammel-Aktion nach Pyro-Strafe

Die Idee waberte schon etwas länger im Umfeld des SC Preußen Münster. Schon vor der erheblichen DFB-Strafe aus dem Pokalspiel gegen Bayern München wurde in Fankreisen darüber gesprochen, ob es eine Möglichkeit geben könnte, die Geldbuße für den SCP zumindest zu mildern.

Ganz unstrittig ist das nicht, denn neben jenen, die sich für den Klub engagieren wollen, gibt es auch andere, die eigentlich nicht ausbaden wollen, was eine kleine Gruppe ihnen eingebrockt hat. Die Fangemeinschaft Preußen Münster (so der künftige Name des bisherigen Fanprojekts) hat sich dieser Diskussion auch gestellt und nun entschieden, ein gemeinsames Vorgehen zu initieren und zu koordinieren.

Diese Entscheidung folgt einer nüchternen Erkenntnis: „In den vergangenen Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Vereinsführung und den vielen Fangruppen des SC Preußen Münster deutlich verbessert. Aus diesem Gefühl des Zusammenhalts erwuchs neue Stärke. Wir haben zusammen sportliche Rückschläge wie den sportlichen Abstieg in die Regionalliga verarbeitet und sind stärker als zuvor in der dritten Liga angekommen. Der Wunsch der Fangemeinschaft Preußen Münster ist es, dass dieser Weg weiterhin auf allen Ebenen gemeinsam weitergegangen wird“, wie es in der Mitteilung heißt.

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Die DFB-Strafe dagegen sei geeignet, einen Keil zwischen Fans und Klub zu treiben. Auch die Fangemeinschaft kritisiert dabei das DFB-Strafen-System, das mittlerweile auf teilweise sagenhafte Beträge kommt und letztlich nur Folgen bestraft, ohne Lösungen des Problems anzugehen. „Daraus resultiert eine absurde, nie dagewesene Strafhöhe, die Konsequenzen für den Alltag unseres Vereins hat. Das Geld fehlt an vielen Stellen“, heißt es weiter.

Ohne auf Ursachen und Wirkung einzugehen, steht jetzt erst einmal der Versuch im Mittelpunkt, die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Klub zu mildern. Helfen sollen dabei verschiedene Aktionen wie beispielsweise ein „hochwertiges Poster“, wie Fangemeinschafts-Vorsitzender Torben Maunz erklärt. Der Erlös des Verkaufs eines solchen Produkts soll dann verwendet werden, um die Strafe für die Profiabteilung zumindest in Teilen zu ersetzen. Andere Aktionen sind geplant, aber noch nicht spruchreif. Möglicherweise wird auch Münster4Life als Partner helfen, für eine entsprechende Reichweite zu sorgen.

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Damit das Geld auch wirklich ankommt, bedarf es einer besondere Konstruktion: Spenden kann die Profiabteilung, also die KGaA, nicht annehmen. Eine Schenkung dagegen wohl. Und darauf wird es auch hinauslaufen – verbunden mit der Bitte, das Geld dann auch in geeigneter Weise zu verwenden. Ob der eingetragene Verein Fanprojekt Preußen Münster (so lautet aktuell noch der offizielle Name) zumindest selbst Spendenquittungen ausstellen kann, ist derzeit noch offen. Vielleicht wird es auf eine klassische Sammelaktion hinauslaufen, wie sie in der Vergangenheit schon durch andere organisiert wurde (beispielsweise im Abstiegskampf 2020, als Geld für Neuverpflichtungen gesammelt wurde).

Und weil jeder Euro zählen soll, besteht schon jetzt die Möglichkeit, Geld zu überweisen. Das Fanprojekt nutzt unabhängig von allen anderen geplanten Aktionen ein bereits bestehendes Paypal-Konto, um alle dort eingehenden Gelder mit in den großen Topf zu werfen: https://paypal.me/preussenforum

Kommentar: Einmalig
Nachdem feststeht, dass der SC Preußen Münster für zwei Pyroaktionen rund 125.000 Euro Strafe zahlen muss, gibt es viele Fans, die versuchen wollen, diesen Schaden zu mildern. Das ist für sich genommen ein gutes Zeichen, wenngleich der Absender eigentlich der falsche ist. Zwar will sich das gerade umbenannte Fanprojekt als Dachverband aller Fans positionieren und ist insofern durchaus ein angemessener Organisator dieser Geld-Sammelaktion. Doch eine stärkere Geste wäre es gewesen, wenn die Aktion öffentlich wahrnehmbar aus der Kurve selbst entstanden wäre, wo das ganze Problem ja überhaupt erst verursacht wurde. Dass jetzt viele für die Aktion von wenigen aufkommen wollen, sollte in der Kurve wie im SC Preußen Münster positiv zur Kenntnis genommen werden. Es gab schließlich auch schon Zeiten, in denen im Stadion eine breite Abneigung in Richtung der Ostkurve zu spüren war. Das ist diesmal anders. Für die Fiffi-Gerritzen-Kurve ist deshalb jeder eingehende Euro ein Zeichen einer gewissen Solidarität. Und für den SC Preußen als Klub könnte eine finanzielle Hilfe tatsächlich wertvoll sein. Es ist aber ein schmaler Grat, was vermutlich viele auch wissen. Es war wohl Glück im Umglück, dass das Feuerwerk im Pokalspiel bei vielen Fans und Zuschauern so gut ankam – andere Szenarien mit mehr Böllern und Pyro hätten sicher nicht eine solche Solidarität ermöglicht. Und schon deswegen müsste auch klar sein, dass die jetzt anlaufenden Maßnahmen einmalig sind. Im Wortsinn. Noch so eine Aktion und die Zustimmung und Unterstützung wäre vermutlich verschwunden. Tolle Bilder hin oder her.

0 thoughts on “Fangemeinschaft Preußen Münster organisiert Sammel-Aktion nach Pyro-Strafe

  1. Gut, dass das Geld so zusammenkommt. Dann kann ich von meinem Geld die nächsten Pyros kaufen und bald wieder für einen bunten Himmel sorgen. Die nächste Spendenaktion muss also schon organisiert werden. Auf die guten Fans, die einen Euro übrig haben.

    1. Genau deswegen werde ich keinen Cent spenden. Fan sein wollen in der Fiffi Geritzen Kurve dann mit solchen Aktionen den Verein ins finanzielle Desaster stürzen. Am Ende der Saison zwar sportlich die Klasse halten, aber durch Pyro und Co. womöglich noch höhere Verbindlichkeiten haben, wodurch der SCP in eine finanzielle Schieflage gerät und doch absteigen MUSS. No way.

  2. „Doch eine stärkere Geste wäre es gewesen, wenn die Aktion öffentlich wahrnehmbar aus der Kurve selbst entstanden wäre“
    Die Neubesetzung des FP ist deutlich kurvennäher, außerdem kann eine Kurve nicht derartig viele Spenden einsammeln und übergeben, das wäre rechtlich schwierig umzusetzen. Dementsprechend ist die Aktion durchaus aus der Kurve selbst entstanden, nach meiner Bewertung.

  3. Schön hin oder her, es ist verboten und es wurde sogar jemand verletzt.
    Dafür jetzt Geld zu sammeln und damit einen etwaigen „weg für weitere solcher aktionen“ zu ebnen finde ich falsch. finanzielle und körperliche Schäden durch eine verbotene Aktion dürfen nicht in dieser Form „Wett gemacht“ werden.

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