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„Ein Stück weit Naivität“

Fünf Spieltage sind durch. Der SC Preußen Münster steckt im Tabellenkeller und muss derzeit feststellen, dass der Übergang in die neue Spielklasse selbst für einen Verein schwierig ist, der diese Liga bereits 9 Jahre gespielt hat.

Trainer Sascha Hildmann sieht sich nach dem bitteren 1:3 gegen Mannheim bemüßigt, daran zu erinnern, dass er das alles schon nach dem Aufstieg angemerkt hatte. „Wir werden auch mal wieder Spiele verlieren, auch mal zwei in Folge“, sagt er. Und hatte damit ja Recht.

Etwas unerwartet ist, wie einfach der SCP die Spiele herschenkt. Offensiv erarbeiten sich die Preußen durchaus Chancen, aber bringen die Ernte dann nicht ein. Auch irgendwie eine Qualitätsfrage. Und hinten fallen die Gegentore einfach viel zu leicht. Während es der SCP in Schönheit versucht, erfordert die 3. Liga ein einfaches Spiel. Wieso ist das auf einmal eine solche Überraschung? Das sollte doch keine Neuigkeit sein?

Zu leiden hat Max Schulze Niehues. 9 Gegentore musste er hinnehmen, nur Halle und Verl haben mehr kassiert. „Das ist ein Stück weit Naivität“, ärgert er sich. „Fußballerisch lösen wir das zum Teil ganz gut, aber fressen zu viele Gegentore und vorne sind wir nicht überzeugend, dass wir die Tore machen.“

Allenthalben ist die Erkenntnis durchaus da, dass der SCP sich noch einmal neu justieren muss für die 3. Liga. „Machen wie die Gegner“, so Schulze Niehues. Einfach lange Bälle, das sei Drittligafußball, das müsse man so annehmen.

Allerdings: Nur mit langen Bällen wird natürlich auf Sicht kein Blumentopf zu gewinnen sein, das liegt auch auf der Hand. Richtig schlecht gespielt hat der SCP ja nun wahrlich nicht, das ist alles auf Augenhöhe. Gut, die 2. Halbzeit gegen Mannheim war so eine richtig schlechte Halbzeit. Und die 2. Halbzeit in Bielefeld. Aber ansonsten ist der SCP konkurrenzfähig, nur die Konsequenz, die fehlt. Und das muss der SCP schnell in den Griff bekommen. Leichter gesagt als getan.

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„Wir müssen arbeiten, arbeiten“, meint Schulze Niehues. Denn auch Sandhausen bringe Qualität und Wucht mit. „Da müssen wir vorbereitet sein.“ Das Pokalspiel gegen Borussia Münster am Mittwochabend wird da eher keine großen Aufschlüsse geben, vielleicht eher der Test gegen Hannover 96.

Viel Arbeit auch für Sascha Hildmann und Louis Cordes. Hildmann sagt: „Wir müssen die Neuen jetzt schnell integrieren.“ Ogechika Heil und Benjamin Böckle, vielleicht ja sogar noch Dominique Ndure (zuletzt Oldenburg), können die Flügel zum Flattern bringen. Denn über die Seiten kommt im Moment nicht viel, das sagt auch Hildmann. Einer wie Marc Lorenz beispielsweise fehlt an allen Ecken und Ende. Aber Lorenz wird wohl auch noch bis Ende September fehlen, mutmaßt der Trainer. Seine Standards haben Qualität und die fehlt nun. Dass auch Shaibou Oubeyapwa ausfällt, macht die Sache nicht besser.

„Positiv bleiben“ will Hildmann. Einfach weiterarbeiten. Dass er das derzeit in Ruhe so tun kann, liegt auch an dem Kredit, den sich weite Teile des Teams und der Trainer in den vergangenen beiden Jahren erarbeitet haben. Das kann noch ganz wichtig sein, dass im Stadion kein Stress aufkommt. Es ist noch früh in der Saison, keine Panik. Aber dass der SCP schnell die Kurve kriegen muss, ehe das zum Selbstläufer wird, liegt auch auf der Hand.

0 thoughts on “„Ein Stück weit Naivität“

  1. Die Jungs müssen dringend ihren Laden hinten dicht bekommen. Ich schätze Thomas Kok als Fußballer wirklich sehr. Auf der Position des zentralen Verteidigers in der Dreierkette wird er aber regelmäßig in Luftduelle geschickt, die er mit seinen 1,79m eigentlich nur verlieren kann oder unsauber klärt. So geschehen gg Bielefeld und Mannheim. Allein 3 Tore gehen in diesen Spielen auf dieses Prinzip zurück.

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