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Andrew Wooten muss sich „nicht mehr beweisen“

Glücklich sah Andrew Wooten zuletzt nicht immer aus. Das ist ein äußerlicher Eindruck, sicher. Aber dass sich ein Stammspieler aus der Aufstiegself plötzlich nur auf der Ersatzbank wieder findet, muss auch erst verarbeitet werden. Mit 169 Zweitliga-Einsätzen umso mehr.

Joel Grodowski hat nach seiner Rückkehr die Position neben Gerrit Wegkamp übernommen. Dafür gibt es gute Gründe. Grodowski bringt dem SCP unglaubliche Tempovorteile – und das war (nicht erst) im Spiel gegen Ingolstadt zu sehen. Was Grodowski fehlt? Tore. „Er wird treffen. Irgendwann belohnt er sich“, sagte Trainer Sascha Hildmann nach dem Spiel ganz deutlich. Aufbauen müsse man den Stürmer nach mehreren vergeblichen Anläufen nicht, eher „gut zureden“.

Das, was Grodowski fehlt, hat Andrew Wooten ihm voraus. Seit der 94. Minute des Spiels. Da angelte sich der gebürtige Bamberger einen ganz weiten Ball von Shaibou Oubeyapwa herunter, zog in die Mitte und nahm dann Maß. Mit Auge ins lange Eck, ein wunderschöner Treffer und einfach gut herausgespielt. Die Fans standen Kopf, es war die endgültige Entscheidung in dieser Partie, die Malik Batmaz per Doppelpack zunächst gedreht hatte. „Ich freue mich für beide“, meinte Hildmann.

Witzig ist, dass Wootens 3:1 sein erster Treffer in der 3. Liga überhaupt war. Der langjährige Profi hat nämlich gerade einmal 20 Partien in der Spielklasse in seiner Vita stehen, beim VfL Osnabrück hatte er 2021/2022 aber ein ganz schwieriges Jahr. Jetzt ist er diesen „Makel“ los und der ganze SCP endlich die Torlos-Debatte vom Hals.

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Auch wenn die Arbeit, die der SCP für diese Treffer investieren musste, wieder einmal sagenhaft war. Unglaublich viel Aufwand steht hinter dem Ergebnis, es ist eben nicht mehr vierte Liga. „Aber vielleicht brauchten wir genau so ein Spiel“, meinte Hildmann. Wie sagt man? Der Knoten ist geplatzt, der Bock umgestoßen, die Kuh vom Eis. Drei statt null Tore, jetzt ist der SCP nicht mehr das einzige Team ohne eigenes Tor. Vier Stunden Fußball ohne Treffer hatten genervt. Vergessen.

Und Wooten? Der grinste nach Abpfiff erleichtert. Ob er es dem Trainer damit bewiesen hätte? Nein. „Der Trainer weiß doch, dass man mich bringen kann. Da muss ich nichts mehr beweisen.“ Es dürften halt nur 11 Spieler in der Startelf sein, verwies Wooten auf eine Binsenweisheit. „Ärgerlich“, meinte er, aber eben nicht zu ändern. Hellwach müsse man sein, wenn man so reinkomme. Und in diesem Moment in der 94. Minute habe er dann auch Glück gehabt, dass der Ball so reingeht. Na gut, ein bisschen Können steckt sicher auch dahinter, denn dieser Schuss war schon sehr gewollt und keine Verlegenheitslösung. „Es war auch eine super Vorarbeit von Shaibou“, vergaß Wooten nicht, seinen Kollegen mit an Bord zu nehmen.

Am Ende sei der Sieg keinesfalls glücklich gewesen, sondern verdient. „Die Fans können sich nicht beschweren“, so Wooten mit einem Lächeln. Das taten sie auch nicht, nach Abpfiff wurde gefeiert – und gefeiert wurde ja schon in der Schlussphase der Partie.

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