preussenjournal.de auf                 

Happy Birthday, Simon Scherder

Simon Scherder feiert am Sonntag seinen 30. Geburtstag. Nur wenige Spieler haben in Münster einen Stellenwert wie er. Vielleicht gab es Zeiten, in denen er selbst nicht immer daran glaubte, dass er den Geburtstag als Profi beim SC Preußen Münster verbringen würde.

In Hörstel im Kreis Steinfurt kam er zur Welt, machte seinen ersten Schritte als Kicker bei Brukteria Dreierwalde, wechselte aber schon 2006 zum SC Preußen, wo er über die U19 und U19 in den Kader der ersten Mannschaft aufrückte.

Es war Pavel Dotchev, unter dem Scherder seine erste Liga-Spielminute bei den Profis absolvierte. Beim 2:1-Auswärtssieg bei Alemannia Aachen am 25. September 2012 war das: In der 91. Minute brachte Dotchev Scherder für Matthew Taylor. Eine gute Minute durfte Scherder mitmischen, dann war das Spiel aus. Ziemlich knappe Sache. Ein paar Tage zuvor bekam er auch schon im Westfalenpokal-Spiel beim TuS Hiltrup Einsatzminuten.

Die ersten Spielminuten von Simon Scherder als Profi in der 1. Mannschaft beginnen hier im September 2011 beim 2:1-Sieg in Aachen.
Die ersten Spielminuten von Simon Scherder als Profi in der 1. Mannschaft beginnen hier im September 2011 beim 2:1-Sieg in Aachen.

Sein 2. Einsatz kam schnell – und dauerte auch deutlich länger. Als Innenverteidiger rückte Scherder gegen den BVB II direkt in die Startelf. Das Spiel gewann der SCP mit 1:0 und Scherder lieferte auch gleich die Vorlage zum Siegtor von Marco Königs …

Beim Spiel gegen den BVB bekam es Scherder u.a. mit Jonas Hofmann (heute Borussia Mönchengladbach) zu tun:

Sein 2. Spiel für die 1. Mannschaft bringt Scherder direkt einen Startelf-Einsatz (hier gegen Dortmunds Jonas Hofmann)

In der Folgezeit war Simon Scherder zwar oft im Spieltagskader, aber richtige Spielanteile bekam er unter Dotchev nicht. Es war Ralf Loose, der in der Saison 2013/2014 wirklich auf Scherder setzte und ihm Einsatzzeiten verschaffte. Sein erstes Tor erzielte er beim 4:0 gegen den Chemnitzer FC – das war im Oktober 2013.

Beim letzten Ligaspiel der Saison 2014/2015, bei der 1:2-Niederlage gegen den BVB II, absolvierte Scherder sein letztes Ligaspiel. Das wusste damals aber noch niemand.

Das (vorerst) letzte Pflichtspiel von Simon Scherder im Mai 2015 – am letzten Spieltag der Saison. Es würde für 2 Jahre das letzte Spiel bleiben.

In der folgenden Saisonvorbereitung spielte der SCP bei Westfalia Kinderhaus. Alle wissen, was los war. Scherder verletzte sich schwer, Kreuzbandriss. Vermutlich die schwerste Zeit seiner sportlichen Karriere.

Sommer 2015: Beim Testspiel gegen Westfalia Kinderhaus verletzt sich Scherder schwer.

Als er sich im März 2016 nach langer Pause endlich wieder auf den Platz wagen wollte, beim Testspiel gegen den FC Emmen, verletzte er sich in der Schlussphase erneut. Eine MRT-Untersuchung ergab, dass die eingesetzte Kreuzbandplastik beschädigt wurde. Auch das wusste damals niemand: Es würde nun bis Sommer 2017 dauern, ehe Scherder endlich wieder im Preußentrikot zu sehen sein würde.

Bei der geplanten Rückkehr, beim Testspiel gegen den FC Emmen im März 2016, verletzte sich Scherder direkt wieder .

Aber dann! Der SC Preußen spielte im August 2017 bei den Würzburger Kickers und 10 Minuten vor Ende wurde Scherder unter dem Jubel der mitgereisten Preußenfans eingewechselt. Der SCP gewann die Partie mit 1:0, auch Scherder warf alles rein, um den Sieg zu sichern. Der Lohn: Nach Abpfiff feierten ihn Mitspieler und Fans:

August 2017: Beim 1:0-Sieg in Würzbrg kehrt Scherder nach 2 Jahren wieder zurück und spielt am Ende für 10 Minuten, ehe er von allen gefeiert wird.

Die Geschichte danach? Simon Scherder wurde zum Stammspieler und gehört seitdem zum festen Stamm, phasenweise auch als Kapitän. Nach dem Abstieg aus der 3. Liga blieb Scherder beim SCP. Ein Zeichen.

Sommer 2020: Simon Scherder bleibt trotz Abstiegs beim SCP …

Es gab Phasen, in denen Scherder auch mal auf der Bank Platz nehmen musste – vor allem in der Schlussphase der vergangenen Saison. Seit Saisonbeginn führt aber wieder kein Weg an ihm vorbei. Zuletzt traf er beim 4:0 gegen Alemannia Aachen Anfang Februar.

Die Partie in Siegen wäre sein 250. Ligaspiel für die erste Mannschaft gewesen, aber das ist nur aufgeschoben.

Keine Frage: Kaum einer ist so ein Teil dieses Klubs. Herzlichen Glückwunsch, Simon Scherder.

Simon Scherder jubelt nach seinem Tor gegen Alemannia Aachen Anfang 2023.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert