Hartes Stück Arbeit, aber Preußen Münster holt sich mit dem 2:1 in Köln den 8. Sieg in Folge

Vielleicht war die U21 des 1. FC Köln der widerspenstigste Gegner des bisherigen Jahres 2023. Es bedurfte jedenfalls einer Energieleistung, um sich im Franz-Kremer-Stadion durchzusetzen. Am Ende drehte der SCP einen 0:1-Rückstand und gewann dank zweier Treffer von Nicolai Remberg und Gerrit Wegkamp noch mit 2:1.

(Foto: E. Schmidt)

Am Ende hielt der SC Preußen Münster den Verfolger Borussia Mönchengladbach II auf Distanz. Die kleinen Fohlen hatten am Samstag kurz vor Ende noch einen 3:2-Sieg gegen Ahlen eingetütet. Wuppertal dagegen ließ erneut Punkte, vergab in Straelen ganz spät den Sieg und spielte nur 2:2. Bis zur 76. Minute hatte der WSV noch geführt, ehe Straelen aufdrehte. Gerade der SCP weiß, was da wohl passiert war – und Wuppertal hätte gewarnt sein sollen. Mit 11 Punkten Vorsprung auf Gladbach und 13 auf Wuppertal ist die Lage in der Tabelle weiter sehr angenehm.

Preußen-Trainer Sascha Hildmann hatte den zuletzt gelbgesperrten Marc Lorenz wieder in die Startelf befördert, Shaibou Oubeyapwa musste dafür wieder raus. In der kommenden Woche gegen Lippstadt werden mindestens zwei Wechsel notwendig sein, denn sowohl Nicolai Remberg wie auch Dennis Grote zogen in Köln jeweils ihre 5. Gelbe Karte …

Von Beginn an gehörte vor rund 900 mitgereisten Preußenfans das Spiel den … Gastgeber. Köln warf direkt alles nach vorn, presste hoch, ließ dem SCP kaum Raum. Das tat den Preußen sichtlich nicht gut. Bis zum ersten Torschuss dauert es knapp eine Viertelstunde, die Kölner dagegen waren giftig und griffig. Schon nach einer Minute verfehlte ein Schuss der Gastgeber das Preußentor nur knapp. So nach 20 Minuten befreite sich aber auch der SCP und bekam mehr Spielkontrolle gegen weiterhin gefährliche und bewegliche Kölner. Aber jetzt wurde es eben auch vor dem Tor der Gastgeber mal brenzlig. Marc Lorenz‘ Schuss zog nur knapp am Pfosten vorbei (21.), dann forderte der SCP Handelfmeter, bekam ihn aber nicht (30.). Und mittendrin setzte auch Köln immer wieder Nadelstiche, wenngleich ohne die ganz großen Chancen. Zwei Abseitstore, je eines auf jeder Seite, fielen noch bis zur Halbzeit. Und als alle schon an die Bratwurst oder das Bier dachten (oder an beides), fiel doch noch das Tor: Maximilian Schmid drückte den Ball nach 44 Minuten über die Linie und das ging insgesamt auch völlig in Ordnung. Mit dem Rückstand endete auch die Halbzeit.

Ohne Wechsel kehrte der SCP zurück. Und es dauerte nicht lange, ehe der SCP jubelte: Einen Konter über Remberg und Wegkamp spielten beide erst nicht gut zu ende, holten aber immerhin einen Eckball heraus, der zwar zunächst geklärt wurde, dann aber doch wieder vor dem Kölner Tor landete und dort traf dann Nicolai Remberg zum 1:1 (52.). Es war das 3. Tor von Remberg im 3. Spiel in Folge – hat da irgendwer daran gezweifelt, dass Remberg trotz angekündigten Wechsels bis zum Ende alles für den SCP und die Mannschaft geben werde? Nein? Gut.

Schon drei Minuten später hätte der SCP 2:1 führen können oder müssen. Erst zögerte Dennis Grote beim eigenen Abschluss, setzte dann lieber Yassine Bouchama ein, doch der scheiterte (55.).

Münster jetzt doch deutlich besser, Köln fast ohne Chancen. Die beste ging auf die Kappe von Gerrit Wegkamp, der im eigenen Strafraum mit hoher Eigentorgefahr klärte … Lorenz hatte nach 63 Minuten das 2:1 auf dem Schuh, verfehlte das Tor aber knapp. Dann auch Teklab (68.). Das Tor lag eher für den SCP in der Luft.

Und nach 74 Minuten fiel es – es ist eine gnadenlose Stärke der Preußen, spät im Spiel zu treffen. Auch diesmal war es wieder Wegkamp, der im Durcheinander vor dem Kölner Tor den Ball irgendwie mit vollem Umfang über die Linie drückte, ehe Köln den Ball herausschlug. Das Tor zählte, es war das 2:1, das Spiel war gedreht.

Köln warf natürlich jetzt noch einmal alles rein – und hätte eigentlich das 2:2 erzielen müssen. Der Ball rollte schon Richtung leeres Tor, da grätschte Alexander Hahn in letzter Sekunde dazwischen und rettete. Hahns Rettungstat hielt den Ball allerdings auch im Spiel, Köln war noch dran, ehe Max Schulze Niehues zupackte. Das war wirklich haarig.

Die letzten Minuten brachte der SCP mit allerhand Einfällen über die Runde: Gelbe Karte wegen Zeitspiels für Hahn, noch ein Wechsel, ein Ball zur Eckfahne… hier waren alle Mittel recht, um Köln vom Tor fernzuhalten. Es reichte dann aber. Abfiff und der 8. Preußen-Sieg in Folge. Der SC Preußen Münster bleibt das Maß aller Dinge in der Regionalliga West und die ohnehin geringen Hoffnungen der Konkurrenz werden natürlich von Spieltag zu Spieltag geringer.