Preußen-Sieg! Nicolai Remberg bricht den Dürener Beton
Nach 82 Minuten war der kleine Sprung im Beton endlich gefunden. Bis dahin hatte der 1. FC Düren, Aufsteiger in die Regionalliga West, alles getan, um den SC Preußen Münster am Toreschießen zu hindern. Hatte fast nichts zugelassen, haderte aber mit einem möglichen Elfmeter, verlor auf dem letzten Meter aber doch.
Es war nicht nur irgendein Ligaspiel. Die Lage rund um den SCP war zuletzt doch etwas weniger entspannt als zuvor. Zwar wollte beim Klub niemand das böse Wort der Krise reden, doch die Tabelle der Regionalliga war ja auch für jeden zu sehen. Und auch das Trainerteam traf schon kurz nach dem Spiel in Oberhausen den Entschluss, jetzt mal etwas zu ändern. So kam es dann auch.
Simon Scherder, Yassine Bouchama und Thorben Deters blieben draußen, Thomas Kok, Niko Koulis und auch Max Schulze Niehues rückten rein. Das hatte auch Änderungen in der Grundordnung zur Folge: Kok dirigierte eine Dreier-Kette mit Koulis rechts und Hahn links, dafür durften Langlitz und Lorenz etwas höher rücken. Ziel: Das Spiel weiter Richtung Mittelfeld zu schieben, dort mehr Gewicht zu bekommen und gegen mutmaßlich dicht gestaffelte Dürener Bälle schnell nach vorn zu bekommen.
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Das funktionierte insoweit, als der SCP griffiger wurde. Aber insgesamt entwickelte sich ein phasenweise seltsames Spiel. Denn Düren machte gar nicht den Anschein, als wollten sie in Münster etwas anderes tun als massiv das eigene Tor zu verteidigen. Und das taten sie. Mit allem, was das Arsenal eines auf dem Papier unterlegenen Teams eben so hergibt: Gut verschieben, Räume eng machen, auf Zeit spielen. Nervig für den Gegner, unschön für das Publikum (rund 6.150 Zuschauer waren gekommen, darunter etwa 20 Gästefans). Aber das Mittel der Wahl gegen den SCP, der sich nicht zum ersten Mal schwer tat gegen solche Gegner und solche Spielweisen.
Von Beginn hat gehörte das Spiel dem SCP, das änderte sich über 90 Minuten hinweg eigentlich nicht. Dann und wann, wenn es sich partout nicht vermeiden ließ, trieb auch Düren mal den Ball nach vorn, aber richtig gefährlich wurde da (fast) nichts. Die einzig relevante Szene ergab sich kurz vor der Pause, als Nicolai Remberg im Strafraum durchaus energisch gegen Yannik Schlößer nachsetzte, der dann zu Fall kam. Aber Schiedsrichter Francisco Lahora ließ weiterspielen.
Und Münster? Nun. Bis zur 20. Minute war nicht einmal ein Torschuss drin. Nach 23 Minuten köpfte Henok Teklab einmal am Tor vorbei. Das war alles, wirklich. Mehr brachten die Preußen nicht auf den Rasen.
Stattdessen hagelte es im westfälischen Regen immer wieder Fehlpässe, Diagonalbälle ins Nirgendwo. Es war teilweise so auffällig, dass tatsächlich erstmals seit langer, langer Zeit wieder Pfiffe im Preußenstadion zu hören waren. Trainer Sascha Hildmann nahm das später zur Kenntnis, wollte das aber auch gar nicht zu hoch hängen. „Wenn wir in Kaiserslautern nach 60 Sekunden mal einen Fehlpass gespielt haben, hat sofort das ganze Stadion gepfiffen…“ Kein Drama für den Trainer.
Mit dem 0:0 ging es in die Pause. Ehe es weiterging, feuerte Hildmann vor dem Spielertunnel seine Mannschaft an. „Irgendwann kommt die Lücke!“ Also warten auf Godot, warten auf die Lücke, auf den einen Riss im Gefüge des Gegners.
Gerrit Wegkamp kam ins Spiel für Shaibou Oubeyapwa, aber dann bekamen die Gäste ihre eine große Konterchance. Aus 15 Metern zog Cenk Durgun ab, verfehlte das Tor knapp. Das wäre es ja noch gewesen … aber es hätte zu diesem Spiel gepasst.
Nach knapp einer Stunde brachte Hildmann auch Thorben Deters und Yassine Bouchama (für Langlitz und Grote). Und der SCP nahm langsam noch einmal Fahrt auf. Nachdem Henok Teklab die bisher größte Chance aus spitzem Winkel vergab, war immerhin auch das Publikum wieder da. Jetzt zog eine „jetzt erst recht“-Stimmung ein, wann würde das Tor fallen? Fast hätte es Andrew Wooten erledigt (73.). Aber die Zeit wurde knapp.
Aber dann: Nicolai Remberg drückte einen Ball ins rechts Eck, endlich die Führung, das ersehnte Tor! Das war jetzt die Erlösung. Düren musste etwas tun, wagte mehr. Und dann war es eher die Frage, wann das 2:0 fallen würde. Es fiel in der 90. Minute: Andrew Wooten ließ Torwart Patrick Bade stehen, legte ab in die Mitte, wo Wegkamp trocken zum 2:0 abschloss.
In den Jubel hiniein pfiff der Schiedsrichter ab, ließ nicht eine Sekunde nachspielen – wohl auch eine klare Botschaft an Düren, das bis dahin wirklich jede Gelegenheit genutzt hatte, um das Spiel zu verzögern. Jetzt, nach dem 0:2, war die Sache ohnehin durch und die Partie beendet.
Die Sieglos-Serie ist beendet, Münster schließt zum (temporären) Tabellenführer Rödinghausen auf, während die Konkurrenz teilweise patzte.
Spiele am 13. Spieltag | ||
SC Wiedenbrück | 1:1 (1:1) | SV Rödinghausen |
Alemannia Aachen | 3:1 (2:1) | 1. FC Köln II |
SC Preußen Münster | 2:0 (0:0) | 1. FC Düren |
1. FC Bocholt | 1:3 (1:0) | SV Lippstadt 08 |
RW Ahlen | 3:1 (0:0) | 1. FC Kaan-Marienborn |
Wuppertaler SV | 1:0 (1:0) | RW Oberhausen |
Fortuna Köln | 23.10, 14.00 | Fortuna Düsseldorf II |
Borussia Mönchengladbach II | 23.10, 14.00 | SV Straelen |
SG Wattenscheid 09 | 23.10, 14.00 | FC Schalke 04 II |
13. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | SV Rödinghausen | 13 | 28:10 | 18 | 26 |
2 | SC Preußen Münster | 12 | 28:12 | 16 | 26 |
3 | SV Lippstadt 08 | 13 | 24:24 | 0 | 22 |
4 | Alemannia Aachen | 12 | 22:17 | 5 | 21 |
5 | RW Oberhausen | 13 | 25:24 | 1 | 21 |
6 | FC Schalke 04 II | 11 | 23:15 | 8 | 20 |
7 | Wuppertaler SV | 13 | 22:18 | 4 | 19 |
8 | Fortuna Köln | 11 | 13:12 | 1 | 18 |
9 | 1. FC Kaan-Marienborn | 13 | 18:22 | -4 | 18 |
10 | SC Wiedenbrück | 13 | 20:16 | 4 | 16 |
11 | RW Ahlen | 13 | 24:22 | 2 | 16 |
12 | Fortuna Düsseldorf II | 12 | 18:22 | -4 | 16 |
13 | 1. FC Köln II | 13 | 23:30 | -7 | 16 |
14 | 1. FC Düren | 13 | 16:25 | -9 | 16 |
15 | 1. FC Bocholt | 12 | 23:25 | -2 | 15 |
16 | Borussia Mönchengladbach II | 11 | 18:16 | 2 | 14 |
17 | SV Straelen | 12 | 9:21 | -12 | 6 |
18 | SG Wattenscheid 09 | 12 | 12:35 | -23 | 5 |