Preußenstadion: Warten auf die Lärmschutzwand

In den ersten Tagen nach Beginn der Abrissarbeiten in der Westkurve ging alles scheinbar ganz schnell. Die ersten Löcher waren schnell zu sehen, dann verschwanden die Stufen auf dem alten Wall. Seit zwei Wochen tut sich aber nicht mehr ganz so viel. Das hat Gründe.

Eigentlich ist es auch ganz einfach: Um den Stadtteil Berg Fidel, also die angrenzende Wohnbebauung nicht mit zu viel Stadionlärm zu beschallen, muss erst die 5 Meter hohe und über 100 Meter breite provisorische Lärmschutzwand errichtet werden. Erst dann könnten die Reste der Westkurve beseitigt werden, bestätigt Sven Ahrens von der Stadt Münster auf Anfrage von 100ProzentMeinSCP. Ahrens betreut das Projekt während der Elternzeit von Christina Cappenberg. Ahrens sagt: Ab etwa Mitte Oktober bis Anfang November soll das alles erledigt sein.

Abriss der Westkurve im September 2022: Die Reste des früheren Gästeblocks …

Die spannende Frage war zudem: Was verbirgt sich unter dem alten Wall? Dass die Westkurve einige Jahre vor dem Start der eigentlichen Bauarbeiten abgetragen wurde, hat auch mit dieser Frage zu tun. Oberflächlich betrachtet hatte der Wall scheinbar keine besonderen „Überraschungen“ verborgen. Schutt und Trümmer aus Weltkriegszeiten waren dort auch mal vermutet worden.

Allerdings: Die tückischen Bestandteile sind eher nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Das Material des Walls sei „überwiegend wie erwartet“, bestätigt Ahrens. Das ist aber nicht nur positiv zu verstehen. Denn die fortlaufenden Tests des entnommenen Materials hätten auch „weitere und nicht sichtbare Feststoffe wie z.B. TOC, PAK, Blei, Benzoapyren und weitere Stoffe wie z.B. Blausäure“ ergeben. Heißt wohl: Das Material kann nicht einfach bedenkenlos anderweitig genutzt werden. Aber immerhin weiß der künftige Generalunternehmer, was auf ihn zukommt.

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