Carsten Rump: „In Münster zu verlieren, ist kein Beinbruch.“

Am Ende waren alle Fragen beantwortet. Der SC Preußen Münster ließ sich nicht auf andere Themen ein, sondern konzentrierte sich auf die 90 Minuten Fußball. Und so ergab sich am Ende eines intensiven Spiels die angenehme Situation einer zementierten Tabellenführung. Das erkannte auch Gästetrainer Carsten Rump.

„Die Tabelle sieht jetzt natürlich super aus für Münster“, gab er nach der Partie zu. Vier Punkte Vorsprung, ein Nachholspiel in der Hinterhand, die wenigsten Gegentore. Könnte allemal schlimmer sein. Dass das so endete, lag auch daran, dass Rödinghausen im Spiel nie die 100 Prozent erreichte. „Zur Pause waren wir vielleicht bei 70 Prozent“, skizzierte Rump den Eindruck, den sein Team machte. Gerade in der 1. Halbzeit lief der SVR ja auch viel hinterher, während der SCP das Führungstor verpasste. Das sah phasenweise gut aus von den Preußen.

Ob die Gäste nur deswegen nicht richtig ins Spiel kamen, weil der SCP nun eben nicht mehr zuließ? Das wollte Preußen-Trainer Sascha Hildmann nicht völlig ausschließen, aber auch nicht ganz unterstreichen. Vermutlich war es so ein bisschen von allem. Rödinghausens Willen, in Münster beim mutmaßlichen „Lieblingsgegner“ etwas zu holen und den SCP zu ärgern, war sichtbar. Aber vielleicht hemmte das am Ende mehr als dass es beflügelte. Denn: „Wir sind auch nach der Pause nicht über die 70 Prozent hinausgekommen“, so Rumps nüchterne Erkenntnis. „Das ist in diesem Topspiel ärgerlich.“ Seine Mannschaft sei einfach nicht an das Limit gekommen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Natürlich erhöhte der SVR nach dem Wechsel den Druck. Ein oder zwei Chancen gab es, das Tor zu machen. Doch so richtig zwingend oder stark war das eben nicht. „Das können wir besser.“

So richtig entsetzt oder überwältigt wirkte Rump am Samstag nicht. „In Münster zu verlieren, ist kein Beinbruch. Auf keinen Fall.“ Der Tabellenführer wirkt derzeit stabil, irgendwie gibt es immer eine Idee im Spiel und längst stellt sich der SCP körperlich agierenden Teams wie Rödinghausen auch in gleicher Weise.

Vielleicht sollte es eine kleine Warnung sein, die Rump dann aussprach? „Es ist aber auch erst ein Viertel der Saison gespielt. Jetzt kommt der Herbst, mal schauen, was Corona macht, die Plätze werden schlechter …“ Und in Aachen werde es sicher nicht einfach, mutmaßte er mit Blick auf Preußens Nachholspiel. Man wird sehen, wie es läuft.

Carsten Rump und Sascha Hildmann vor dem Spiel.

„Intensives Spiel“

All das nahm Sascha Hildmann auch so zur Kenntnis. Er hatte naturgemäß viel Lob zu verteilen. Sein Team habe diese intensive Partie angenommen, sei sehr engagiert und fleißig aufgetreten – auch wenn es der SCP hier und da etwas zu kompliziert machte. Aber das kennt man ja auch schon.

„Was uns in der 1. Hälfte gefehlt hat, war das Tor, um uns zu belohnen.“ Das sei dann aber nach der Pause gefallen. Zum Fazit gehörte auch, dass der SCP die Partie im negativen Sinn offen hielt. Das zweite Tor fiel nicht und natürlich warf Rödinghausen dann viel nach vorn. „Da haben wir uns aufs Verteidigen konzentriert“, wertete Hildmann, der sich mehr Umschaltmomente gewünscht hätte. Die Räume wären da gewesen, aber leider – das ist die einzige Kritik – lässt der SCP manchmal an Klarheit vermissen. Da wäre an der einen oder anderen Stelle ein konsequenter Abschluss besser gewesen als der nächste Dreher, das nächste Dribbling oder der erhoffte Zuckerpass.

Dennoch: Matsch, Regen, das intensive Spiel… das begeisterte auch den früheren Defensivspieler Hildmann. „Ein Wahnsinn“, grinste er. „Ich wäre selbst fast zweimal ausgerutscht auf dem Boden. Aber das war eine richtig schöne Atmosphäre. Zu sehen, wie die Fans mitgehen … Solche Spiele haben mir damals auch den meisten Spaß gemacht.“

Spiele am 9. Spieltag
SG Wattenscheid 090:4 (0:2)SV Straelen
SC Preußen Münster1:0 (0:0)SV Rödinghausen
Fortuna Düsseldorf II2:4 (1:2)FC Schalke 04 II
1. FC Düren3:0 (3:0)1. FC Kaan-Marienborn
1. FC Bocholt2:0 (0:0)Alemannia Aachen
SC Wiedenbrück1:2 (0:0)Borussia Mönchengladbach II
Wuppertaler SV5:1 (2:1)SV Lippstadt 08
Fortuna Köln1:1 (1:1)RW Oberhausen
RW Ahlen1:3 (0:2)1. FC Köln II
9. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SC Preußen Münster821:41722
2SV Rödinghausen921:71418
31. FC Kaan-Marienborn914:13117
4FC Schalke 04 II917:12516
51. FC Düren914:14016
6Wuppertaler SV917:11613
7Borussia Mönchengladbach II914:11313
81. FC Köln II918:20-213
9Alemannia Aachen810:10012
10RW Oberhausen916:21-512
11SV Lippstadt 08913:19-612
12SC Wiedenbrück914:11311
13RW Ahlen917:15211
14Fortuna Düsseldorf II913:19-610
15Fortuna Köln86:8-29
161. FC Bocholt812:18-68
17SG Wattenscheid 09910:27-175
18SV Straelen96:13-73

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert