Topspiel gegen absoluten Nervgegner

Der SV Rödinghausen ist kein Gegner, der in Münster mit großer Sehnsucht oder gar Vorfreude erwartet wird. Der Klub hat keine relevante Geschichte, hat nichts zu sagen, er hat nur die Angewohnheit, zu nerven. Davon sollte der SCP am Samstag besser auch ausgehen. Und doch ist es ein Spitzenspiel.

Hieße der Gegner nicht Rödinghausen, wäre das Stadion vermutlich sogar noch voller. Am Donnerstagmittag meldete der SCP rund 6000 verkaufte Tickets. Das ist okay, aber auch keine Rekordmarke. Rödinghausen selbst zählt allerdings gerade einmal 10.000 Einwohner und über 6000 Fans würde praktisch jeder andere deutsche Regionalligist vor Freude in die Hände klatschen. Am Ende könnten es vielleicht mehr als 8000 Fans im Stadion werden, die bisherige Spitzenmarke aus dem Bocholt-Spiel (8099) wackelt und angemessen wäre diese Kulisse angesichts des Tabellenstands allemal – aber auch nicht das Niveau, das Spiele gegen Klubs wie Essen hätten. Stimmungsvoll wird es im Preußenstadion sicher werden, anders als in der tristen Arena in Rödinghausen, wo zuletzt gegen Düsseldorf II knapp mehr als 500 Fans zusahen.

Über die Vorgeschichte dieses Duells soll gar nicht mehr viel gesagt werden, es ist ohnehin bekannt. Der SVR reist mit Trainer Carsten Rump an, der just am Donnerstag seinen Vertrag verlängert hat und zuletzt durchaus andernorts gehandelt wurde. In Münster sind seine eher peinlichen Aussagen über die vermeintliche Bevorzugung der Preußen nicht vergessen, auch wenn Kluboffizielle aus Rödinghausen das alles für längst erledigt und wohl eher läppisch halten.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sportlich werden die Dinge am Samstag geklärt. Ärgerlich, dass bis zu drei absolute Stammkräfte ausfallen. Andrew Wooten und Manni Kwadwo ganz sicher, Henok Teklab vermutlich auch, wenn man die Zeichen richtig deutet. Gut, dass Gerrit Wegkamp gerade passend richtig in Fahrt gekommen ist – nicht nur seine beiden Tore in Wiedenbrück gegen Lippstadt waren äußeres Zeichen dafür. Nach dem Spiel beschrieb Wegkamp auch, dass er sich erstmals seit längerer Zeit auch körperlich wirklich gut fühle. Seine Gedanken kreisten nicht mehr um Beschwerden oder Schmerzen, der Kopf ist frei – und ist der Kopf im Fußball nicht ohnehin die halbe Miete?

Zahlen? Rödinghausen verlor bereits zwei Saisonspiele, beide auswärts. Das passt doch, oder? Mit einem Sieg könnte der SCP Rödinghausen auf 4 Punkte distanzieren – und hätte dann sogar noch das Nachholspiel in Aachen in der Hinterhand. Anders gesagt: Die Adler haben viel zu gewinnen. Und sie sind das einzige Team der Liga noch ohne Niederlage.

Ein weiterer Pluspunkt des weiter gewachsenen Teams: Wackelspiele, die in der vergangenen Saison mit enttäuschenden Punktverlusten endeten (Wiedenbrück, Lippstadt), gewann der SCP in dieser Saison. Das darf man Reifungsprozess nennen – auch wenn der SCP in dieser Saison nur in Teilen begrenzt vergleichbar ist mit dem der Vorsaison.

Die Vorzeichen stehen – trotz der Ausfälle – gut, dass die Preußen in diesem Jahr auch die Hürde Rödinghausen nehmen. Und dann könnte man diesen Gegner im Idealfall bis zur Rückrunde einfach vergessen.

8. Spieltag
MannschaftSp.ToreDiff.Punkte
1SC Preußen Münster720:41619
2SV Rödinghausen821:61518
31. FC Kaan-Marienborn814:10417
4FC Schalke 04 II813:10313
51. FC Düren811:14-313
6Alemannia Aachen710:8212
7SV Lippstadt 08812:14-212
8RW Ahlen816:12411
9SC Wiedenbrück813:9411
10RW Oberhausen815:20-511
11Wuppertaler SV812:10210
12Borussia Mönchengladbach II812:10210
131. FC Köln II815:19-410
14Fortuna Düsseldorf II811:15-410
15Fortuna Köln75:7-28
161. FC Bocholt710:18-85
17SG Wattenscheid 09810:23-135
18SV Straelen82:13-110

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert