Erste echte Prüfung für den SC Preußen Münster

In den vergangenen beiden Jahren waren Spiele zwischen dem SV Lippstadt und Preußen Münster eine eher unspannende Sache. Vier Siege in der Liga, 10 Punkte für den SCP. Zwischendurch noch ein klarer Pokalsieg auf Verbandsebene. Am Samstag sieht das anders aus …

Der SV Lippstadt rangiert auf Platz 5 der Tabelle, die Partie gegen Münster ist also durchaus ein Spitzenspiel. Die Adler, deren Auftaktprogramm es ganz gut meinte mit dem SCP, trafen bisher fast ausschließlich auf Abstiegskandidaten. Vier der fünf Siege holte das Hildmann-Team gegen die Klubs zwischen Platz 15 und 18. Das einzige Spiel gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte war das 1:0 gegen Wiedenbrück. Ist das vielleicht ein gutes Omen?

Denn am Samstag fährt der SCP eben dort wieder hin, nach Wiedenbrück. Lippstadts Stadion hat sich zwischenzeitlich zur Provinzposse entwickelt und muss mühsam angepasst werden, damit wenigstens ein paar hundert Fans mehr hineindürfen – Anwohner lassen grüßen. Der SVL zieht daher um und der SCP reist mithin zum dritten Mal binnen weniger Monate an die Rietberger Straße.

Für die Gastgeber gilt in der bisherigen Saison „Top oder Flop“. Vier Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber – aber noch keine Punkteteilung. Die Niederlagen kassierten die Lippstädter gegen Kaan-Marienborn (1:4), Oberhausen (1:3) und Düsseldorf II (1:3).

Aber: Siege fuhr das Team u.a. gegen die hochgewetteten Klubs Fortuna Köln und SV Rödinghausen ein. Am vergangenen Wochenende setzte es in Düsseldorf eine Niederlage.

Dass der SCP vermutlich auf Henok Teklab (Innenband-Zerrung) verzichten muss, darf diesmal schon als spürbare Schwächung betrachtet werden, nicht nur wegen Teklabs Galaauftritt gegen Köln. Beide etatmäßigen Flügelspieler (neben Teklab auch Kwadwo, zusätzlich ja auch Joel Amadi) fehlen also, wobei der SCP bekanntlich für jede Seite noch eine Alternative hat. Viel passieren darf jetzt aber nicht mehr, sonst wird es wirklich eng.

Mit 6 Toren führt Lippstadts Viktor Maier die Torschützenliste der Regionalliga West an – einen solchen Torjäger hat der SCP nicht in seinen Reihen, dafür verteilen sich die Treffer des SCP breiter über den Kader hinweg. Und Münsters Auswärtsbilanz ist derzeit noch makellos – zwei Siege in zwei Spielen, 3:0 Tore. Die Bilanz ist allerdings wirklich noch nicht besonders aussagekräftig … daran könnten die Preußen am Samstag arbeiten.

In Wiedenbrück gibt es am Samstag keinen Shuttle-Service zwischen Bahnhof und Stadion – was eigentlich ein ziemlich starkes Stück ist. Mehr als 4 Kilometer müssen mit der Bahn anreisende Fans also durch den Ort latschen, um zum Jahnstadion zu gelangen. Fußweg mindestens 50 Minuten – pro Strecke. Diesmal werden wohl nicht so viele Fans aus Münster dabei sein. Von den 800 Tickets waren am Freitagmittag gerade etwas mehr als 300 verkauft. Eine Tageskasse gibt es nicht.