Förder-Club Preußen Münster nimmt Fahrt auf
Viele Fans des SC Preußen Münster dürften zum Saisonfinale hin über einen neuen Verein im Umfeld des SCP gestolpert sein. Mit Flyern und klassischer Mund-zu-Mund-Propaganda warb der „Förder-Club Preußen Münster“ um Mitglieder. Was steckt dahinter?
Zunächst: Der Förder-Club ist ein eingetragener Verein, dessen Vereinszweck es sein soll, die Nachwuchsarbeit beim SC Preußen zu fördern und zu unterstützen. Das Ziel: Ein heimatverbundener Klub, der seine Zukunft auch sichert, indem er junge Spieler auf dem erhofften Weg in die erste Mannschaft begleitet. Und genau dafür Geld zur Verfügung stellt.
Dabei lag genau dieser Ansatz zunächst gar nicht so im Fokus, wie Gründungsmitglied (und nun 1. Vorsitzender) Martin Witte beschreibt. „Als wir angetreten sind, war die Idee, die Distanz zur KGaA zu verringern und Fans die Möglichkeit zu bieten, sich zumindest indirekt finanziell beteiligen zu können.“ Das war ein lange gehegter Wunsch, der schon im Zuge der Ausgliederung Thema war. Das Problem: Die Kapitalbeteiligung an einer KGaA ist nicht gerade der Wesenszweck eines gemeinnützigen Vereins. Der (damals noch nicht gegründete) Verein musste sich also ein bisschen neu aufstellen und anders sortieren.
Aus zwei mach eins
Und hier kamen zwei Dinge zusammen: Zum einen der geplante Förder-Club, zum anderen der Wunsch aus der Nachwuchsabteilung des SCP, eben genau so einen Förderverein zu gründen. Gemeinsam entstand dann der heutige Verein: Im November 2021 wurde er beim Amtsgericht Münster eingetragen.
Mitglieder können entweder mit einem Jahresbeitrag von 19,06 Euro dabei sein oder aber auch einfach spenden für den Nachwuchsbereich. Transparent will der Verein dann erklären, wie das Geld verwendet wird – am Mittwochabend waren bereits rund 2.300 Euro an Spendengeldern für die Jugend zusammengekommen, insgesamt aber schon fast 6.000 Euro. Rund 130 Mitglieder hat der Verein in den ersten Tagen gesammelt. Das erste konkrete Ziel ist die Anschaffung einer Videokamera mit Spezialobjektiv für die Aufzeichnung von Spielen und damit deren Analyse. Die Idee dabei ist klar: Man wolle nicht einfach „irgendwo“ Geld hinwerfen, wenn am Ende niemand wisse, wohin das Geld fließe. Stattdessen werde ein Vergabeausschuss einzelne konkrete Anschaffungen (in Rücksprache mit den „betroffenen“ Abteilungen des SCP) definieren und Geld zuweisen.
Grundsätzlich ist also geplant, Spenden ganz zielgerichtet und nachhaltig für konkrete Projekte (wie eben eine Kamera) zu verwenden. „Jede getätigte Spende fließt immer in das aktuelle Hauptprojekt. Sobald dies vollständig finanziert ist, rückt das nächste Projekt aus der Liste nach, und alle weiteren Spendenbeiträge kommen nun diesem Projekt zugute usw.“, heißt es beim Förder-Club.
Ein weiterer Ansatz ist die Beteiligung an der KGaA. Mindestens 25.000 Euro muss der Förder-Club zusammenbringen, um Anteile an der KGaA zu erwerben und sich damit die Teilnahme an der KGaA-Hauptversammlung zu sichern. Und dort beteiligt zu sein, soll dazu führen, dass die Ideen und Wünsche des Förder-Clubs und seiner Mitglieder eben auch im Profi-Bereich Gehör finden. Von den notwendigen 25.000 Euro sind bisher rund 3.000 Euro zusammengekommen.
Details zu seinen Plänen will der „FC Preußen“ im Rahmen einer Online-Infoveranstaltung am 14. Juni (Dienstag) ab 19.06 Uhr (wann sonst?) mitteilen. Als „Botschafter“ werden Ole Kittner und Max Schulze Niehues dabei sein. Die Veranstaltung ist über die Seite des Förder-Clubs zu erreichen: tinyurl.com/fc-preussen
Aktuell informiert der SC Preußen Münster seine Mitglieder per Schreiben und Newsletter über diesen neuen Verein.
Dessen Vorstand besteht aus vielen Preußen, die im Umfeld des Klubs teilweise bestens bekannt sind: Vorsitzender ist Martin Witte, dessen Online-Marketing Agentur „Online-Profession“ sowohl diese Seite hier unterstützt wie auch den aktuellen Webauftritt des SCP gestaltet hat. Stellvertretender Vorsitzender ist Carsten Schlamann (Nachwuchskoordinator beim SCP für U15 und U16), Schatzmeister ist Julian Rosery (bekannt u.a. aus dem Fanprojekt), Beisitzer sind Burkhard Brüx (Präsidiumsmitglied im SC Preußen Münster), Friedrich Lukas (bekannt u.a. aus dem Aufsichtsrat des SCP), Frank Ehlers (in vielen Funktionen beim SCP tätig, u.a. als Teammanager der U23), Jens Jammers (Teammanager bei der U17).
Der Vergabeausschuss wird gebildet von Klaus Ostholt, Stefan Graber und Mirco Agnischock (organsatorischer Leiter der Preußen-Jugend). Kassenprüfer sind Jan Hendrick Backenecker und Martin Stadelmann (u.a. „Puls 1906“).
Gründungsmitglied war auch noch Horst Kisnat.
Anders gesagt: Die Besetzung des Förder-Clubs liest sich wie ein Who is Who aus dem Umfeld des SCP und sollte damit für Vertrauen sorgen.