SG Wattenscheid 09 komplettiert die Regionalliga West
Jetzt sind die 18 voll: Die SG Wattenscheid 09 gewann am Pfingstmontag mit 2:0 gegen Eintracht Rheine und sicherte sich damit den Aufstieg in die Regionalliga West.
Nach Kaan-Marienborn, Düren und Bocholt ist Wattenscheid nun der vierte Aufsteiger. Sechs Teams (Aufsteiger Essen und die fünf Absteiger Homberg, Uerdingen, Lotte, Wegberg-Beeck und Bonn) haben die Liga verlassen, macht also nach Adam Riese 18 Teams in der Regionalliga. Ganz so wie vor Corona.
Am Montag machte Wattenscheid vor rund 6.300 Fans in der Lohrheide in der Aufstiegsrunde der Oberliga den entscheidenden Schritt. Mit dem Sieg sicherte sich die SGW am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde den zweiten Platz (hinter Meister Kaan-Marienborn) und hielt Verfolger SC Paderborn II damit auf Distanz. Die Paderborner gewannen zeitgleich mit 3:1 gegen Erndtebrück, aber das half am Ende eben nichts mehr.
Für Münsters erste Mannschaft (zuletzt war ja die U23 des SCP Gegner in der Oberliga Westfalen) geht es erstmals seit Mai 2007 wieder in die Lohrheide. 15 Jahre lang gab es keine Spiele zwischen beiden Klubs, die einst schon in der 2. Bundesliga gegeneinander spielten.
Im Gegenteil: Nachdem Wattenscheid zunächst in der Regionalliga West spielte (während die Preußen sich dann Richtung 3. Liga verabschiedeten), suchte man in Wattenscheid mit fragwürdigen Sponsoren (Halo Technology) einen ganz großen Wurf. Zur europaweit größten „Social-Media-Sensation“ wollten die Investoren die SGW machen – mit App-basierten Angeboten wie Bratwurst-Bestellung vom Sitzplatz aus. Ein prächtiger Neubau mit Internet sollte entstehen und die SG Wattenscheid, natürlich, wieder in den Fokus des Profi-Fußballs rücken. Peter Neururer mischte auch mal als „Berater“ mit, zweifelhafte Klub-Verantwortliche ließen ihre finanziellen Zusagen platzen, das war alles in Drama in Schwarz-Weiß. Das Ende vom Lied: Nach wenigen Monaten war dieser ganze Spuk weggeblasen und Wattenscheid stürzte in die Insolvenz. Im Oktober 2019 wurde sogar der Spielbetrieb eingestellt, erst zur Saison 2020/2021 trat die SGW wieder an, dann in der Oberliga Westfalen.
Im Mai 2007 gewann der SCP am 32. Spieltag einer rundum verkorksten Saison nach dem Abstieg aus der alten Regionalliga Nord mit 4:3 in der Lohrheide. Interims-Trainer der Preußen war Carsten Gockel, für die Preußen spielte Marco Antwerpen noch im Angriff, die heutigen Trainer Björn Mehnert, Alexander Ende und Farat Toku spielten ebenfalls im Trikot des SCP. Damals sahen 880 Zuschauer zu.
Insgesamt 44 Punktspiele gab es zwischen Wattenscheid und Münster, davon immerhin 16 in der 2. Bundesliga zwischen 1975 und 1990. Nun kommt es also zum Wiedersehen.
Die Regionalliga West 2022/2023
Preußen Münster, Wuppertaler SV, RW Oberhausen, Fortuna Köln, SV Rödinghausen, 1. FC Köln II, SC Wiedenbrück, FC Schalke 04 II, RW Ahlen, Fortuna Düsseldorf II, Alemannia Aachen, Borussia Mönchengladbach II, SV Lippstadt, SV Straelen, 1. FC Düren, 1. FC Kaan-Marienborn, 1. FC Bocholt, SG Wattenscheid 09.
Übrigens: Auf der offiziellen DFB-Seite fussball.de lief am Montag ein gefälschter Liveticker. Demnach hatte Wattenscheid durch ein Torwart-Tor nach 96 Minuten mit 5:4 gewonnen … irgendein Spaßvogel hatte dort offenbar schon zu viel Alkohol intus…