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Preußen Münster leistet sich den einen schweren Punktverlust

Am vorletzten Spieltag der Saison hat der SC Preußen Münster seine Aufstiegshoffnungen deligiert. Nach dem 0:0 in Wiedenbrück muss nun der SCP auf einen Ausrutscher der Essener hoffen, der Aufstieg liegt nicht mehr ganz in der Hand der Adlerträger.

Es war genau das Spiel, das viele vorher befürchtet hatten. Der SC Wiedenbrück, völlig frei, wollte dem SC Preußen ein Bein stellen und stellte sich dazu auf dem Spielfeld genau so auf. Die Marschroute für den SCW lautete zustellen, dazwischengehen, den SCP entnerven. Und genau das gelang dem Team von Daniel Brinkmann.

37. Spieltag: SC Wiedenbrück – SC Preußen Münster 0:0.

Gegen Wiedenbrücks großgewachsene Abwehr war kaum ein Durchkommen, Chancen für den SCP blieben rar. Eine Chance bekam Alexander Langlitz, aber sein Schuss verfehlte den Pfosten schon deutlich, ein Distanzschuss von Teklab, richtig aufregend war das nicht gerade.

Nach einer halben Stunde musste dann Jules Schwadorf verletzt runter, er hatte einen Schlag auf die Achillessehne bekommen und humpelte später heftig bandagiert an der Seitenlinie entlang. Manuel Farrona Pulido kam für ihn ins Spiel.

Zur ersten Halbzeit war im Grunde nur so viel zu sagen: Wiedenbrück selbst hatte gar keine Chancen, stellte dem SCP aber die Räume erfolgreich zu und vor rund 2.200 Zuschauern (Saisonrekord für den SCW, darunter doch deutlich mehr als 700 aus Münster, vermutlich eher um die 1.000 bis 1.200, wie später im Spiel deutlich sichtbar wurde) bestimmte zwar der SCP das Spiel, aber verbreitete dabei nicht gerade Angst und Schrecken.

37. Spieltag: SC Wiedenbrück – SC Preußen Münster 0:0.

Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte. Und nun wurde es deutlich anders. Einbahnstraßenfußball in Richtung Wiedenbrücker Tor. Münster erhöhte sichtlich das Risiko – und riskierte auch einige gefährliche Konter der Gastgeber. Das war so erwartet, dafür bekam wiederum der SCP nun wirklich gute Chancen. Luke Hemmerich knallte einen Freistoß nach 72 MInuten ans Lattenkreuz, Thorben Deters zwang Wiedenbrücks Keeper zur Glanzparade (81.). Zwischendurch dezimierte sich der SCW nach wiederholten Foulspiel noch selbst (Zech sah Gelb-Rot), aber die Gastgeber warfen sich nun leidenschaftlich in jeden Ball und in jeden Zweikampf. Die Hektik steckte auch den SCP an, bei dem nun die Devise lang und hoch galt.

Und doch hätte der SCP das Spiel gewinnen müssen. Müssen. Denn da war diese eine Szene, die beim SCP (und den Fans) vermutlich noch schlaflose Nächte erzeugen wird. Abstoß Wiedenbrück, ganz harmlos eigentlich. Nur Manuel Farrona Pulido blieb hinter dem Torwart und spekulierte auf den einen Fehler – und Marcel Hölscher tat ihm den Gefallen und legte sich den Ball vor. Farrona Pulido ging dazwischen, schnappte sich den Ball vor dem völlig perplexen Torwart (eigentlich ein uralter Trick), aber dann ging alles schief. Überhastet wollte der Preuße den Ball selbst ins leere Tore schieben, übersah aber den völlig freien Alexander Langlitz in der Mitte. Das wäre das sichere 1:0 gewesen – so war es der denkbar schlechteste Zeitpunkt für das Vergeben einer solchen Großchance. Farrona Pulido war nach der Partie selbst derart angefressen, dass er gar nicht mehr sprechen wollte. Gegen Uerdingen hatte er noch einen Freistoß eiskalt verwandelt, hier lag das ganze Spiel im Grunde in seiner Hand. Ein unvollendeter Geistesblitz, bitter für ihn und das Team. „Wir werden ihn wieder aufbauen“, nahm Trainer Sascha Hildmann den Kicker später in Schutz. Keine Vorwürfe.

Dennoch: Aus Sicht der Preußen waren es diese Szenen, die am Ende der Saison vielleicht den Unterschied gemacht haben werden. Die 5 Minuten Nachspielzeit verschleuderte der SCP selbst durch völlig sinnlose Fehlpässe und Ballverluste. Es war leider einer dieser Tage. Nichts ging mehr, ein Unentschieden wie eine Niederlage. Und Durchhalteparolen machten die Runde.

Jetzt muss der SV Rödinghausen gegen Essen eine ähnliche Leistung auf den Platz bringen – am Samstag werden alle Augen nach Lotte schauen.

37. Spieltag: SC Wiedenbrück – SC Preußen Münster 0:0.
37. Spieltag: SC Wiedenbrück – SC Preußen Münster 0:0. Ex-Preuße Benedikt Zahn fehlte verletzt.

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