Sportgericht bestätigt Spielwertung: Münster behält die drei Punkte

Es war schon vor der zweiten Verhandlung nicht wirklich spannend und am Ende bestätigte der Verband seine erstinstanzliche Entscheidung: Preußen Münster erhält am „grünen Tisch“ drei Punkte für das Spiel bei RW Essen, nun ist es offiziell.

Obschon das Gericht für die Verhandlung des Essener Einspruchs erneut alle Beteiligten und Zeugen geladen hatte, fiel das Ergebnis (kaum überraschend) exakt gleich aus. Und warum auch nicht? Essen als Gastgeber und Veranstalter steht in der Verantwortung für seine Veranstaltung und muss daher auch die Konsequenzen tragen – so wie zuletzt übrigens auch Bochum im Heimspiel gegen Mönchengladbach (anderer Verband, gleiche Entscheidung).

Zur Erinnerung: Beim Spitzenspiel in Essen hatte der SC Preußen Münster gerade zum 1:1 ausgeglichen und war drauf und dran, nachzulegen. Da flog in der 77. Minute aus dem Essener Bereich ein Böller in Richtung der Preußen-Spieler, die sich dort warm machten. Marvin Thiel erlitt dabei ein Knalltrauma und fiel für vier Partien aus. Jannik Bergmann litt noch Tage nach dem Spiel unter den Nachwirkungen und musste mit dem Training aussetzen. Auch Athletiktrainer Tim Geidies litt noch länger unter Gleichgewichtsstörungen. Das Schiedsrichtergespann entschied daraufhin, die Partie abzubrechen, was dem Publikum erst bekannt gemacht wurde, als der Plan stand, wie das Stadion sicher zu leeren sein würde.

Der Verband urteilte anschließend, die Partie mit 2:0 für Münster zu werten. Essen legte Einspruch gegen diese Entscheidung ein, mutmaßlich auch, weil das Gericht den Essenern zugleich noch weitere Strafen für andere Vorfälle aufbrummte.

Und tatsächlich verbuchte RWE zumindest einen kleinen Erfolg: Die geplante Sperrung der Zuschauerblöcke wurde nun wieder aufgehoben, wie RW Essen mitteilte. Vermutlich dürfte die umfassende Kooperation des Klubs im Rahmen der Aufklärung dabei geholfen haben.