Aufs Ganze: Preußen Münster im Topspiel gegen Fortuna Köln

Dienstagabend nach Ostern ist Alarm an der Hammer Straße. Die beste Saisonkulisse wird das Topspiel zwischen Preußen Münster und Fortuna Köln sehen. Essen wird mit bangem Blick ins Preußenstadion schauen, bekommt es zeitgleich mit Preußens Stolperstein SV Lippstadt zu tun.

(Foto: Sanders)

Über Lippstadt sollte man noch einmal reden. Sicher, der SC Preußen leistete sich erneut den Luxus zahlreicher vergebener Chancen und hatte die Partie nun wirklich über weite Phasen im Griff. Und ja, auch das Selbstbewusstsein, ein 0:2 umzudrehen in ein zwischenzeitliches 3:2 ist ein Zeugnis der Preußen-Stärke. Was am vergangenen Samstag aber (zumindest phasenweise) mit Münsters Defensivarbeit los war, wird Trainer Sascha Hildmann sicher intern mal besprochen haben – drei Gegentore gab es in dieser Saison zuvor nur in zwei Spielen (Essen und Fortuna Köln). Torwart Marko Dedovic erwischte nicht seinen besten Tag, an zwei Toren war er mehr oder weniger klar beteiligt, aber insgesamt wirkte Münsters Defensive einfach nicht immer ganz hellwach. Diese Fahrlässigkeit wird am Dienstagabend nicht gehen, auf gar keinen Fall.

Was sich indes bewahrheitet: Ein „leichtes“ Restprogramm gibt es nicht. Weder für den SCP noch für Essen. Die Rot-Weißen kommen im Finale der Regionalliga plötzlich ziemlich schwach daher, das 1:1 gegen Mönchengladbach war da sicher auch nicht eingeplant. Beim SC Preußen wird man sich aber sicher nicht darauf verlassen, dass Essen auch gegen Lippstadt patzt.

Die eigene Aufgabe ist schwer genug. Für den Aufstiegskampf dürfte Fortuna Köln zwar kaum noch ernsthaft in Frage kommen. Sechs Punkte Rückstand auf Essen und acht auf Münster sind wohl zu viel, selbst bei einem Sieg im Preußenstadion wäre da nicht mehr viel zu holen – dafür müssten sowohl Münster als auch Essen in den letzten vier Spiel ziemlich viele Punkte lassen.

Zuletzt war das durchaus zu spüren. Trainer Alexander Ende hat seinen Abschied zum Saisonende längst erklärt, das jüngste Heimspiel gegen Wiedenbrück verlor Fortuna mit 2:3 (der SCP ist für seine Partie in Wiedenbrück damit gewarnt). In Köln scheint ein bisschen der Glaube und die Kraft abhanden gekommen zu sein. Aber in einem vollen Preußenstadion und gegen den Tabellenführer geht es eben auch um Prestige – das wird sich anders anfühlen als daheim vor 1.200 Zuschauern gegen Wiedenbrück.

Und das ist vielleicht das Plus der Preußen – mal abgesehen von der unbestrittenen Stärke des Teams. „Alle zusammen für Preußen Münster“ ist am Dienstagabend vielleicht der „Game Changer“? Die Unterstützung kann das kleine Plus sein, das zusätzliche Motivation rauskitzelt.

Fünf Spiele noch, Essen muss hoffen, aber Münster kann spielen. Alles oder nichts, volle Pulle gegen Fortuna. Dann kann es ein großer Abend werden.