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Sascha Hildmann: „Ich weiß, dass ich Recht habe“

Am Mittwochabend dürfte Sascha Hildmann zufrieden gewesen sein. RW Essen belegte mit seiner überraschenden Niederlage in Ahlen, was der Trainer des SC Preußen Münster immer und immer wieder sagt: Die Saison ist noch lang, alles ist möglich.

Also: Mehr oder weniger ohne eigenes Zutun steckt der SC Preußen Münster plötzlich doch wieder tiefer drin im Titelrennen. Statt maximal fünf Punkten Vorsprung kann Essen nur auf zwei kommen. Und zwei Punkte sind… zwei Punkte und damit ein hauchdünner Vorsprung. Und Essen lieferte Sascha Hildmann den Beleg dafür, was der Preußen-Trainer ungeachtet aller Rückschläge immer wieder sagt. Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Die Saison ist noch lang. Alles ist drin. Was immer man hier auswählen mag, Hildmann sagt am Freitag im Gespräch mit 100ProzentMeinSCP: „Ich weiß, dass ich Recht habe.“

Fans rechnen, Medien rechnen, die Tabelle wird hin- und hergewogen und jedes Ergebnis, jede Spielpaarung dezidiert betrachtet. Was bedeutet die Niederlage in Rödinghausen, was der Sieg in Düsseldorf? Was, wenn? Hätte, hätte, Fahrradkette.

Die Rechnereien außerhalb der Mannschaft sind das eine, der nackte Sport das andere. „Ich bin Realist“, sagt Hildmann. Die Meisterschaft werde im März und April entschieden. Das ist, was der Trainer immer wieder gesagt hat. Und die Mannschaft, die am meisten gewinnen könne, habe gute Chancen. Könnte das doch der SCP sein? Sicher. Aber auch Köln oder Wuppertal oder auch Oberhausen. Selbstverständlich auch Essen. Jetzt kommt die Zeit, in der ein „Momentum“ vieles verändern kann. „Meine Spieler sind alle klar im Kopf und können rechnen. Und von den Jungs hat bisher niemand gesagt, dass es schon war“, meint Hildmann. Auch nicht nach der Niederlage in Rödinghausen. „Und das lebe ich auch vor“, sagt Hildmann so positiv, wie er das eben immer nach außen vertritt.

Also: Die Ausgangslage ist klar. Jetzt kommt die Phase, in der alles möglich ist. In der jede Mannschaft konzentriert sein muss. Und vor allem kein Gegner unterschätzt werden darf. Das ist der Sprung hinüber zum VfB Homberg.

Denn „auf dem Papier“, wie man so schön sagt, ist die Sache längst klar. Der Tabellenführer (ja, das ist der SC Preußen Münster) erwartet den abgeschlagenen Tabellenletzten VfB Homberg. Mit 16 Punkten liegt Homberg ebensoviele Punkte hinter dem rettenden Ufer. Man muss kein Hellseher sein um zu erahnen, dass es für den VfB eng werden könnte mit dem Klassenerhalt. Und genau hier liegt die mögliche Gefahr. „Die haben richtig Bock auf Münster“, glaubt Hildmann. Schönes Wetter, ein paar tausend Zuschauer, nichts zu verlieren. Einfach nur Fußball spielen und sich empfehlen. Das kann im Kopf einiges machen. Und die Aufgabe für den SCP wird nicht leichter. Denn unbequem wird Homberg sein.

Statistik
Dreimal standen sich Homberg und Münster seit dem Preußen-Abstieg gegenüber. Im vergangenen Jahr gewann der SCP beide Spiele (1:0 und 2:1), das Hinspiel endete mit einem mühevollen 2:2. Auswärts holte Homberg nur 9 Punkte (10 Niederlagen, 3 Unentschieden, 2 Auswärtssiege). Wenn der VfB in Rückstand lag (9 Spiele), verlor er fast immer. Nur in einer Partie gelang noch der Ausgleich. In der Auswärtstabelle ist Homberg immer noch besser als Uerdingen und Lotte (7 b zw. 4 Punkte).
Zuletzt verlor der VfB drei Spiele in Folge, fünf der letzten sechs Spiele insgesamt. Hombergs größte Überraschung war ein 1:0-Sieg in Rödinghausen am 4. Spieltag. Seither zeigte die Formkurve stark nach unten.

„Ich habe Homberg schon zweimal live gesehen“, so Hildmann. „Die werden sicher auch in Münster nach vorne spielen, das kann eine offene Partie sein.“ Der Trainer will besonders auf Winter-Neuzugang Yassine Bouchama achten, der zwar „nur“ ein Tor in 10 Einsätzen erzielt hat, dafür aber schon 7 Torvorlagen gegeben hat.

Personell muss der SCP weiter arbeiten zwischen Rückkehrern und Ausfällen. Max Schulze Niehues fehlt weiter, konnte sich bisher nicht negativ freitesten. Gerrit Wegkamp fällt aktuell ebenfalls noch aus, könnte vielleicht mit einem negativen Test dabei sein, käme dann aber völlig ohne Training. Nicolai Remberg fehlt Gelb-gesperrt.

Unerwartet kommt der Ausfall von Simon Scherder. Der zog sich in einem groben Zweikampf in Düsseldorf einen Riss am Fuß zu und muss pausieren.

Dafür kehrt Robin Ziegele zurück, Jannik Borgmann und Jan Dahlke ebenfalls. Thorben Deters und Manuel Farrona Pulido sind noch nicht bei 100 Prozent, aber für eine Halbzeit ginge es allemal, glaubt Hildmann. Es greift also das übliche Wechselspiel, nichts Neues.

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