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Zurück in den spannenden Alltag: Preußen Münster erwartet Schalke 04 II

Nach dem Höhepunkt gegen Hertha BSC geht es für den SC Preußen Münster zurück in den Alltag. Und der ist ja eigentlich viel spannender, viel wichtiger. Pokal ist gut für das Image, gut für die Kasse, gut für die (überregionale) Öffentlichkeit. Aber wirklich spannender und mit Herzklopfen verbunden ist doch eigentlich der unverhofft wieder engere Titelkampf in der Regionalliga West. Und da stellt sich am Freitagabend der FC Schalke 04 II vor.

Artikelfoto: Saison 2020/2021: Preußen Münster gegen den FC Schalke 04 II. Hier mit Marcel Hoffmeier am Ball.

Am Tag vor dem Spiel (Anstoß um 19 Uhr) sprach Trainer Sascha Hildmann wieder einmal über Rotation, aber so viele Wechsel dürften es wohl gar nicht werden. Luke Hemmerich, Manuel Farrona Pulido oder Jan Dahlke böten sich an, auch Simon Scherder. Fast alle waren zuletzt mit verschiedenen Blessuren außen vor und wollen und können mal wieder in die Startelf rücken.

Wirklich erzwungen wäre dann nur der Wechsel von Alexander Langlitz, der wegen einer Schulter-Blessur als „Vorsichtsmaßnahme“ (ein kritisches Wort beim SC Preußen, oft synonym verwendet für „verletzt“) nicht in der Startelf stehen soll.

Nachdem ja RW Essen in Düsseldorf ein 0:3 aufholt, aber am Ende eben doch nur Unentschieden spielte, besteht die Chance für den SCP, über Nacht zumindest zur Tabellenspitze aufzuschließen – um dann am Samstag entspannt beobachten zu können, was Alemannia Aachen mit seinem neuen Trainer in Essen reißt. Dann kommt Lippstadt zum SCP und dann RW Oberhausen… das werden drei hochinteressante Heimspiele in Folge.

Aber der Reihe nach, immer nur einen Schritt nach dem nächsten, wie es ja auch Gerrit Wegkamp fordert. Erst einmal muss die Mannschaft die Hürde FC Schalke 04 II nehmen und wie immer gilt bei dieser Zweitvertretung: Nix Genaues weiß man nicht. Tatsächlich wechselte die Startelf der Schalker häufig, immerhin gehört Lukas Frenkert mehr oder weniger zum Stammpersonal: 11 von 13 Spielen machte Frenkert für die Schalker U23. Und dann ist da noch Stürmer Rufat Dadashov, der Münster im Winter 2020 eher fluchtartig verließ, für Schalke bisher auf 9 Partien und 4 Tore kommt. Ein Wiedersehen mit beiden ist wahrscheinlich.

Wie nervig die Partie gegen diese Zweitvertretung sein können, zeigt der Blick in die vergangene Saison. Im Hinspiel klaute Schalke den Preußen beim 1:1 zwei Punkte, das Rückspiel verlor der SCP zum Saisonausklang sogar mit 2:3.

Duelle seit den Neunzigerjahren

Das Duell zwischen Schalke II und Münster reicht zurück bis in die Oberliga-Zeiten Anfang der Neunzigerjahre. Als der SCP gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen war und noch glaubte, er könne zurückkehren in den Profifußball. 18 Punktspiele trugen beide Teams aus – und die Bilanz ist insgesamt überdeutlich positiv für den SCP: Nur drei der 18 Partien gingen verloren, vier Unentschieden gab es, aber elf Siege. Diese Bilanz dürfte der SCP am Freitagabend gern weiter stärken. Übrigens: Den höchsten Sieg fuhr der SCP direkt beim ersten Aufeinandertreffen ein: In der Saison 1992/1993 siegten die Preußen daheim mit 6:0 (Tore durch Christos Orkas (2), Thorsten Kornmaier, Jürgen Serr, Ansgar Brinkmann und Thomas Knauer). Ansonsten gab es noch vier 3:0-Siege, höher als mit diesen drei Toren Unterschied gewann der SCP (abgesehen eben vom Kantersieg) sonst nie.

Der SCP hofft auf mehr als 5.000 Zuschauer und setzt dabei wohl auf den Pokal-Effekt. Immerhin ist der Freitagabend eigentlich ein dankbarer Termin. Allerdings waren die Zuschauerzahlen beim SCP zuletzt stabil unter dieser Marke (4.600 gegen Düsseldorf II, zuvor 4.800 gegen Wuppertal). Über 5.000 Zuschauer kamen (abgesehen vom „Ausreißer-Spiel“ gegen Essen) nur gegen Rödinghausen (5.160) und Lotte (5.100). Beide Spiele lagen vor der „Ergebniskrise“ der Preußen im September und Oktober. Trotzdem: Angesichts der Lage wäre es ein schönes Zeichen für den Klub, würde diese Marke am Freitag geknackt.

Verstecken muss sich der SCP mit diesen Zuschauerzahlen ohnehin nicht: Mit einem Schnitt von rund 5.200 liegt der SCP in der Regionalliga West auf Platz 2 (hinter Essen mit 9.200), aber vor Aachen (4.500) und Oberhausen (2200).

Von aktuell 156 Profiklubs zwischen Bundesliga und Regionalliga liegt der SCP auf Platz 47. Innerhalb der vierten Liga führen Essen und Münster auch bundesweit – vor Kickers Offenbach mit 4.600 Fans im Schnitt und Aachen. Ab Platz 5 sinken dann die Zuschauerzahlen schon erheblich: Energie Cottbus folgt mit nur noch 3.600 Fans im Schnitt.

Aber das ist für Freitagabend dann auch nur eine Statistik. Wichtiger wäre für Laune und Tabelle ein Sieg gegen Schalke II. Pokal war gestern, jetzt wird es wieder spannend.

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