Enttäuschung: Preußen Münster kommt nicht über 0:0 gegen Wuppertal hinaus
Der SC Preußen Münster hat sich am Sonntag leistungsgerecht mit 0:0 vom Wuppertaler SV getrennt. Mit dem erneuten Unentschieden daheim läuft der SCP jetzt Gefahr, schon früh wieder den Anschluss nach oben zu verlieren, auch wenn das beim SC Preußen niemand hören will.
Trainer Sascha Hildmann hatte den Ausfall von Dennis Daube mit einer Änderung der Grundordnung aufzufangen versucht: Vor einem Dreierriegel mit Schauerte, Scherder und Hoffmeier stellte Hildmann ein etwas dichteres Mittelfeld aus Hemmerich, Remberg, Holtby, Thiel und Wegkamp. Als Spitze sollte es das Duo Langlitz und Dahlke richten.
So startete der SCP vor nur 4778 Zuschauern (zweitschlechtester Besuch der Saison) ins Spiel, beziehungsweise eher nicht so richtig. Denn der Wuppertaler SV warf direkt Zweikampfhärte rein (und kassierte zwei frühe Gelbe Karten) und störte den SCP schon im Spielaufbau. Das hatte Hildmann so auch erwartet und den Matchplan ausgegeben, die aufrückenden Gäste mit Chip-Bällen zu „überspielen“, was – Achtung Spoiler! – nur so leidlich gut gelang.
Tatsächlich gehörte die erste Chance des Spiels Lion Schweers, der per Kopf nach einer Ecke richtig gefährlich an den Ball kam.
Auf der Gegenseite war es wohl Schweers, der nach einem Freistoß unfreiwillig seinen eigenen Keeper Sebastian Patzler in Gefahr brachte. Der Ball strich ins Aus, Münster erwartete den Eckball, aber das Schiedsrichterteam entschied auf Abstoß, warum auch immer.
Es war ein durchaus munteres Spiel, das sich dann entwickelte. Münster bekam den Hauch mehr Chancen, aber litt während der gesamten Partie unter dem hinlänglich bekannten, aber nach wie vor nicht abgestellten Problem, es zu kompliziert zu machen. Ballverluste, Fehlpässe, Querpässe, oft sucht der SCP nach der richtigen Entscheidung und trifft die falsche Entscheidung.
Trotzdem: Nach Chancen lag der SCP eher vorn als Wuppertal: Langlitz scheiterte mit einem Abschluss von rechts (19.), wurde eine Minute später im Strafraum zu Boden gerissen, aber Schiedsrichter Marc Jäger mochte sich da nicht zu einem Elfmeter hinreißen lassen.
Wieder Langlitz bekam nach 20 Minuten die nächste Szene, aber Noah Salau klärte gerade noch so vor dem Preußen zur Ecke.
Die nächste Chance der Gäste gab es erst in der 23. Minute, als Semir Saric den Ball knapp am Pfosten vorbeischob. Das war wirklich knapp.
Noch besser sah die Chance aus, die sich Luke Hemmerich nach 26 Minuten bot. Weil Wegkamp den Ball zurücklegte, hatte Hemmerich freie Schussbahn, aber etwas weniger „Hammer“ und etwas mehr „Zielwasser“ hätte hier geholfen – Chance vertan. Vielleicht die beste Szene der Preußen.
Es blieb beim 0:0 zur Pause.
Nach dem Wechsel wollte der SCP natürlich mehr tun für den Sieg, aber das galt eben auch für die Gäste. Die bekamen auch direkt nach 51 MInuten die nächste gute Chance: Kevin Hagemann setzte den Ball knapp neben den Pfosten.
Aber Münster reagierte sofort: Langlitz setzte einen halben Flugkopfball aus Kurzdistanz neben das Tor. Das war eine richtig gute Chance. Leider fehlte bei Langlitz am Sonntag spürbar noch die Power, die ihn im Vorjahr auszeichnete. Gerade im Abschluss fehlte ihm am Sonntag mehr als man das sonst kannte. Ein Beispiel: Nach 55 Minuten sprang ihm plötzlich im Strafraum der Ball vor der Füße – ein Schuss aus der Drehung hätte freie Bahn gehabt, doch der Preuße zögerte und suchte dann eine andere Lücke – Chance vertan. Das war so ein bisschen das bekannte Bild des SCP: Die einfachen Dinge sind nicht so das Ding der Preußen.
Münster wollte mehr, aber Wuppertal beschäftigte eben den SCP auch unablässig. Auf jede kurze Phase eines Preußen-Drucks folgte sofort die Gegenwehr des WSV. Sascha Hildmann reagierte, brachte zuerst Jules Schwadorf für den müden Langlitz, etwas später Henok Teklab für Hemmerich und in der Schlussphase noch Deniz Bindemann für Gerrit Wegkamp.
Chancen verteilten sich: Schwadorfs starken Kopfball nach Holtby-Ecke klärte Patzler knapp vor der Torlinie, aber auf der Gegenseite prüfte Saric Max Schulze Niehues mit einem satten Schuss, den der Preußen gerade noch so über das Tor wischte. Mit dem Schuss von Kevin Pytlik über das Tor der Preußen war das Spiel einigermaßen abgehakt. Richtig starke Szenen gab es nicht mehr. Ein paar Freistöße und Ecken brachten leider null Gefahr – und das logische Ende war das 0:0.
Mit 18 Punkten rangiert der SCP jetzt auf Platz 3, allerdings haben Oberhausen (19) und Essen (21) jeweils ein Nachholspiel in der Hinterhand. Auch Köln II und Düsseldorf II (sogar Wiedenbrück, aktuell 14 Punkte, zwei Spiele weniger) könnten den SCP noch einholen.
Trainer Sascha Hildmann hielt die Frage nach dem sich nun aufbauenden Druck spürbar überflüssig, aber es gehört zur Wahrheit, dass der SCP in dieser Saison nicht um Platz 3 mitspielen will und bereits jetzt die Gefahr droht, in der Tabelle den Anschluss nach oben zu verlieren. Übermäßig viel Mut macht der teilweise müde und schwache Auftritt der Preußen vor dem nächsten Spitzenspiel bei Fortuna Köln nicht.
9. Spieltag | |||||
Mannschaft | Sp. | Tore | Diff. | Punkte | |
1 | RW Essen | 8 | 16:8 | 8 | 21 |
2 | RW Oberhausen | 8 | 19:5 | 14 | 19 |
3 | SC Preußen Münster | 9 | 17:6 | 11 | 18 |
4 | Wuppertaler SV | 9 | 14:6 | 8 | 18 |
5 | Fortuna Köln | 9 | 12:5 | 7 | 16 |
6 | 1. FC Köln II | 8 | 22:13 | 9 | 15 |
7 | Fortuna Düsseldorf II | 8 | 13:7 | 6 | 15 |
8 | Borussia Mönchengladbach II | 9 | 13:9 | 4 | 14 |
9 | SC Wiedenbrück | 7 | 9:5 | 4 | 14 |
10 | SV Lippstadt 08 | 9 | 13:15 | -2 | 13 |
11 | FC Schalke 04 II | 9 | 11:11 | 0 | 11 |
12 | SV Straelen | 8 | 13:15 | -2 | 11 |
13 | SV Rödinghausen | 9 | 8:13 | -5 | 10 |
14 | RW Ahlen | 9 | 11:17 | -6 | 8 |
15 | Sportfreunde Lotte | 6 | 6:10 | -4 | 6 |
16 | Alemannia Aachen | 9 | 7:12 | -5 | 6 |
17 | VfB Homberg | 8 | 4:13 | -9 | 5 |
18 | FC Wegberg-Beeck | 9 | 6:16 | -10 | 4 |
19 | Bonner SC | 9 | 9:21 | -12 | 4 |
20 | KFC Uerdingen 05 | 8 | 7:23 | -16 | 3 |