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Run auf die Pokal-Tickets, Preußen Münster stoppt Onlineverkauf

Der SC Preußen Münster hat am Montagmorgen den freien Ticketverkauf für das DFB-Pokal-Spiel gegen den VfL Wolfsburg gestartet – und fast sofort wieder beendet. Grund: Der überraschende Run auf die Karten. Das hat Gründe …

Foto: Das Preußenstadion vor dem Pokalspiel gegen Wolfsburg im Sommer 2010.

Offiziell dürfen das Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag 7.500 Fans im Preußenstadion sehen. Die Zahl ist mit den städtischen Behörden, darunter der örtliche Krisenstab, abgestimmt.

Doch diese Maximalzahl schöpft der SC Preußen Münster im ersten Aufschlag gar nicht aus. Bewusst defensiv geht der SCP den Verkauf an: Vorerst gehen nur rund 5.000 Tickets über den Tresen. Das ist auch sinnvoll, denn besser lassen sich in Kürze noch einmal zusätzliche Tickets verkaufen als im schlimmsten Fall einige tausend Tickets wieder abzuwickeln. Gerade die Stehplätze sind ein strittiger Punkt in der Abstimmung mit den Behörden – und ausgerechnet von denen verfügt der SCP über ziemlich viele.

Das vorsichtige Vorgehen der Preußen ist verständlich, weil fast überall die Inzidenzzahlen wieder steigen und die Pandemie-Lage schlichtweg keine absolut verbindliche, endgültige Planung zulässt. Das kann der SCP nicht ändern, das kann niemand ändern, es ist einfach so.

Szene aus dem Pokalspiel gegen Wolfsburg 2010: Im Regenwetter unterlag der SCP knapp mit 1:2.

Als der Vorverkauf am Montagmorgen startete, waren binnen 15 Minuten schon rund 1300 Tickets online verkauft. Zeitgleich stellte der SCP aber fest, dass sich am Shop in den Münster Arkaden und am Stadion lange Schlangen bildeten. Daher stoppte der Klub den Online-Verkauf wieder, um nicht jene Fans zu enttäuschen, die sich die Mühe und den Weg gemacht hatten, um dann inklusive Wartezeit die Tickets vor Ort zu kaufen. Zumal die personellen Möglichkeiten des Klubs ziemlich begrenzt sind. Solche Ausnahmeszenen wie ein DFB-Pokal-Spiel kriegt der Viertligist SCP mit seinen wenigen Festangestellten, Praktikanten und den „Bufdis“, also den jungen Menschen, die im Klub ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, einfach nicht so gestemmt wie ein Bundesligist mit Angestelltenzahlen im Hunderter-Bereich.

Die Zahl der Karten für das Wolfsburg-Spiel ist ja ohnehin zusätzlich begrenzt: Dauerkarten-Inhaber und Sponsoren hatten ein Vorkaufsrecht. Und gerade die rund 1.300 Dauerkarteninhaber nutzten dieses Vorkaufsrecht (es erlaubt den Kauf von maximal zwei Karten) umfassend – und alle bisherigen Käufer erhalten natürlich ihre bereits bestellten Karten. Der Klub war fast ein bisschen überrascht von der plötzlich starken Nachfrage, denn nach der Auslosung waren die Glücksgefühle über das Los noch eher überschaubar ausgefallen.

Aber dann hatte der SC Preußen offenbar eine ganz spannende Mannschaft (und ein ganz spannendes Trikot…) gestaltet und eine ziemlich beeindruckende Vorbereitung mit sieben Siegen aus sieben Spielen gespielt. Das wird die Nachfrage wohl nun deutlich beeinflusst haben. Die Lust ist groß, den „neuen“ SCP endlich live zu sehen.

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