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Benedikt Zahn mit Abschiedsgeschenk an den SC Preußen Münster?

Anfang Oktober 2020 war Benedikt Zahn sozusagen auf den letzten Drücker zum SC Preußen Münster gewechselt. Der damals 24-Jährige sollte dem Offensivspiel des SCP mehr Vielseitigkeit verleihen. Es lief nicht alles so wie erhofft, sein Treffer zur 1:0-Führung in Mönchengladbach war vielleicht sein Abschiedsgeschenk.

„Mein drittes Tor“, freute sich Zahn nach Abpfiff im Grenzlandstadion. „Da habe ich lange drauf warten müssen.“ Zahn sah einen engagierten SCP, der sich nur eine kurze Anlaufzeit habe nehmen müssen. „Dann lief es gut. Ich war glücklich, so wie einige andere auch. Alle wollten mal wieder Fußball spielen.“ Und das habe die Mannschaft auch getan, befand Zahn.

Aus der U23 der SpVgg Greuther Fürth war Zahn im Oktober zum SC Preußen Münster gewechselt. In Bayern hatte der Stürmer nicht viel zu tun seit 2019. Eingangs der Saison 2019/2020 stand er gar nicht im Fürther Kader, dann machte er 12 Spiele, ehe in Bayern die Saison abgebrochen wurde (dort gibt es bis heute keinerlei echten Spieletrieb). In Münster sollte es dann wieder anders werden.

Und tatsächlich gehörte Zahn nach seinem Wechsel in der Hinrunde mehr oder weniger zum Stammpersonal in Münster. Nur wenige Tage nach Ankunft stand er für den SC Preußen schon auf dem Feld beim 4:1 gegen Lotte und steuerte direkt einen Treffer bei. Ein schöner Start.

Weil der SCP in der Hinserie über einen eher schmalen Kader verfügte, blieb Zahn auch danach am Ball. Über 17 Spiele war Zahn in jeder Partie am Start, oft eingewechselt. Sein zweites Tor legte er gegen Bonn beim 2:1-Auswärtssieg nach:

24. Oktober 2020 in Bonn: Benedikt Zahn jubelt über sein Tor beim Bonner SC.

Es war für lange Zeit sein letzter Treffer. Etwaige Fragen nach der Quote wischte Trainer Sascha Hildmann stets fort mit dem Verweis auf die Leistung des Angreifers, der ansonsten engagiert auftrat.

Veränderungen gab es in der Winterpause, als der SC Preußen erst Gerrit Wegkamp als Stürmer Nummer 1 verpflichtete, dann auch zunehmend flexibler agierte – fallweise wurde Alexander Langlitz in den Sturm beordert, der so auf bisher 12 Saisontore kam. Oder in den vergangenen Wochen Deniz Bindemann, der aus der U19 einfach mal reingeworfen wurde. Seit März war so kein Platz mehr für Zahn, der sich zu allem Überfluss auch noch am Handgelenk verletzte.

In Mönchengladbach spielte er mit einer Schiene, körperlich fühlt er sich längst wieder belastbar, wie er nach dem Spiel verriet. „Die Schwellung ist raus.“ Nur nicht die Platte zum Fixieren der Knochen. Wenn es passt, kann sie nach 6 bis 12 Monaten raus – „je nach Spielplan“.

Nur ist eben dieser Spielplan die Variable. Ob Benedikt Zahn weiter das Trikot des SC Preußen Münster trägt, ist offen. „Von Vereinsseite gibt es die Tendenz, dass ich eher gehe“, so Zahn nüchtern. „Ich bin jetzt in Gesprächen, es ist noch offen, wo ich in Zukunft spiele.“ Normalität im Profi-Fußball, auch für Zahn. „Ich gehe ohne Druck in die Sommerpause. Dann wird sich zeigen, wohin die Reise geht.“

Vertrag in Münster hätte er noch. Im Grunde haben alle im Kader, so wie Zahn, Klarheit, was die Pläne des SCP betrifft. Drei haben bereits neue Klubs gefunden (Frenkert, Touray, Przondziono), bei anderen ist die Lage noch unklar, beispielsweise bei Niklas Heidemann, Roshon van Eijma oder Jannik Borgmann. Alle hätten Ansprüche und auch Hoffnung auf mehr Spielanteile. Es ist die Schlussphase der Saison, jetzt geht es für alle darum, sich noch einmal zu zeigen – für wen auch immer.

Ob das dritte Tor von Zahn auch sein Abschiedsgeschenk war? Gegen Oberhausen wird er wieder ins zweite Glied rücken, zum Heim-Ausklang vor Fans wird Stammkraft Wegkamp wohl wieder zurückkehren. Aber vielleicht gibt es zum Saisonende hin noch Einsatzzeit für ihn? Spätestens auf Schalke am letzten Spieltag wäre wieder ein Moment, in dem der nun 25-Jährige noch einmal Spielminuten sammeln könnte.

Trainer Hildmann hat jedenfalls nichts zu meckern. „So haben wir noch nie zusammengespielt“, sagte er mit Blick auf die Aufstellung. „Dafür war es ein gutes Spiel. Wenn unsere U23 gespielt hätten, hätten viele deutlich mehr Spielpraxis sammeln können“, bedauerte er lediglich. „Viele hätten sich sonst noch besser entwickeln können. Jetzt haben wir sie zum Schluss noch einmal reingeworfen, das haben sie sich nach den Trainingsleistungen auch verdient.“

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