1860 München erwartet Preußen Münster: „Hinten griffig, dann ergibt sich alles andere“
Jetzt zählt’s. Am Donnerstag nach dem Vormittagstraining bricht der SC Preußen Münster auf gen Flughafen. Schnell rüber nach München, am Freitagmorgen Frühstück, kurze Aktivierungs-Einheit, Mittagessen, Einzelgespräche, Pre-Match-Lunch, dann rein ins Stadion an der Grünwalder Straße.
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Und ganz sicher ist dann die Konzentration der Mannschaft auch bei 100 Prozent. Das glaubt und erwartet Preußen-Trainer Sven Hübscher jedenfalls. Die Testspielzeit ist vorbei, jetzt geht es um Punkte und das wird für das letzte Plus an Fokus und Aufmerksamkeit sorgen. „Das hoffe ich zumindest“, sagt Hübscher am Donnerstag und grinst.
Der Trainer wirkt aufgeräumt und positiv gespannt. „Ich bin ja auch froh, dass es jetzt losgeht.“ Auch für ihn, der lange auf der Trainerbank auf Schalke saß und 60.000 Fans rund um sich herum, ist so ein Freitagabend in München etwas Besonderes.
Wie erwartet hält sich der Trainer über die Mannschaft, den Kader und die Aufstellung der Preußen bedeckt. Verraten wollte er immerhin, dass Philipp Hoffmann in Münster bleibt. „Er hatte ein, zwei unglückliche Aktionen im Training, hat sich etwas am Knie verletzt und bleibt bis Dienstag mal außen vor.“ Man hätte „Hoffi“ zwar irgendwie fit bekommen, aber das Risiko wollte dann am Ende niemand eingehen, zumal gleich die erste englische Woche ansteht und eine längere Pause nicht hilfreich wäre. Also verpasst das Preußen-Urgestein (seit 2014 in Münster!) den Auftakt. Ebenfalls nicht dabei ist Neuzugang Joel Grodowski, dessen Rückkehr nach Verletzung auch nicht in Kürze zu erwarten ist. Da steht noch ein Kontroll-MRT aus.
Ansonsten? Die Viererkette scheint gesetzt, soviel deutet sich immerhin an – wobei auch Sven Hübscher selbst ja darauf hinweist, dass sich die Grundordnung je nach Spielsituation auch fließend verändert.
Im Kopf des Trainers steht die Startelf schon einigermaßen – bis auf „ein, zwei Fragezeichen“. Mehr wird nicht verraten.
Noch weniger klar ist, was dieser neue SC Preußen Münster zum Start leisten kann. Es liegt auf der Hand, dass noch keine Mannschaft in der Liga weiß, wo sie steht. Normalität. Nur so viel sei klar: „Wir können einen guten Kader stellen.“
In München werde es darum gehen, sich den Bedingungen und Umständen zu stellen. München und Münster eröffnen die Fußball-Saison der Profi-Klubs, da wird die Aufmerksamkeit auch von außen groß sein. Den TSV 1860 erwartet Hübscher als eingespieltes Team. Die jüngsten Testspiele der Münchner sichtete der SCP per Videostudium und fühlt sich damit recht gut informiert.
Aber die eigentlichen Aufgaben muss der SCP ja ohnehin selbst erledigen. „Wir müssen konzentriert sein, als Einheit auftreten. Wenn wir hinten griffig sind, ergibt sich alles andere.“
Ob da die Testspiele der Preußen Aussagekraft haben? Hübscher hat seine Erkenntnisse daraus gezogen, aber sagt auch deutlich, dass Ergebnisse und auch manch taktisches Verhalten, das von außen vielleicht mal Fragezeichen aufgeworfen hatte, intern genau so verlangt war – um die Mannschaft vor Aufgaben zu stellen und Lösungen aufzuzeigen. Die teilweise einfachen Fehler in den Testspielen seien natürlich aufgefallen, so der Trainer. Aber der schiebt das auch auf den Testspielcharakter („Als Spieler weißt du da ja auch, dass es nicht um alles geht“) oder auf eine gewisse Kraftlosigkeit nach den Trainingswochen.
Ohnehin ist die Entwicklung des Teams ja nicht abgeschlossen. „Bei 100 Prozent sind wir nicht“, so der Trainer. Aber die Aufgabe für München ist trotzdem klar: Punkten und guten Fußball spielen.
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Drei Tage München
Direkt am ersten Spieltag ist der SC Preußen dann mal gut unterwegs. Per Flieger geht es am Donnerstag Richtung München. Zwei Übernachtungen stehen dort an. „Aus Trainersicht ist das gut“, so Hübscher. Nach dem Spiel könnten die Spieler nachts sofort etwas regenerieren. Und auch die Rückfahrt wird entspannter als im Bus, denn zurück geht es ebenfalls per Flugzeug. Das war in der Vergangenheit oft anders, weil dann der Heimweg per Bus angetreten wurde. Mangels Angebot am FMO in Greven muss der SCP am Samstag allerdings in Dortmund landen – aber von dort ist es nur ein Katzensprung bis nach Münster.
Der SCP wird von etwa 200 Fans begleitet, wie der Klub vermutet. Ein Bus, den der SCP kurzfristig organisiert hatte, fährt. Dazu kommen die üblichen „Verdächtigen“ aus anderen Fanklubs und die selbst organisierten Fans. So voll wie im vergangenen Jahr wird es logischerweise freitagabends nicht.