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Sascha Hildmann: „Fußball kann richtig doof sein…“

Die Marketing-Maschine läuft längst heiß für die Partie gegen RW Essen, das ist auch im Umfeld durchaus zu spüren. Aber vorher muss der SCP erst einmal in Lotte antreten. Und Preußen-Trainer Sascha Hildmann weiß: „Fußball kann manchmal richtig doof sein.“

Artikelbild: Szene aus dem Hinspiel. Marcel Hoffmeier mit dem frühen 1:0 gegen Lotte. Endstand war 4:1 für den SCP.

Was er damit meint? Am Freitag vor dem Spiel am Lotter Kreuz verwies Hildmann auf die 3. Liga. Da leistete sich Aufstiegskandidat Hansa Rostock gerade eine unangenehme 0:1-Schlappe beim Abstiegskandidaten VfB Lübeck. Es gibt Dinge, die sind nicht eingeplant und dann passieren sie doch, gerade im Fußball. Doof.

Und doof will der SCP am Samstag in Lotte nicht da stehen. Die fünf Siege in Folge geben ein bisschen Hoffnung auf ein gutes Ende. Also: Vor dem Spitzenspiel steht erst eine Hürde bei den Sportfreunden an. Mit denen hatte der SCP in den vergangenen Jahren auch deutlich mehr zu tun gehabt als mit Essen – und dabei die eine oder andere schmerzhafte Erfahrung gemacht. Volle Konzentration ist also angezeigt – dabei hat der SCP immerhin gezeigt, dass bisher keine Verdachtspunkt zu sehen sind, dass es anders sein könnte.

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Personell ist der SCP weiterhin gut aufgestellt. Zwei fallen aus: Benedikt Zahn hat Hand, Ousman Touray hat Knie. Beide sind nicht dabei.

Wieder zurück im Kader ist Niklas Heidemann, doch der Flügelflitzer bleibt zunächst draußen, denn sein Vertreter Lukas Frenkert hat zwei ordentliche Partien abgeliefert und ganz nebenbei noch zwei wichtige Tore erzielt. Da würde ein Wechsel nicht sofort einleuchten und so sieht es offenbar auch der Trainer, der sagt: „Er spielt wieder, er ist fit, das traue ich ihm auch zu.“

Aber das gelte im Grunde für das gesamte Team. In Aachen durfte sich der SCP den Luxus erlauben, die starken Jules Schwadorf und Scorer Joshua Holtby nach 60 Minuten runterzunehmen. Beide dürften noch „Körner“ genug haben, um in Lotte zu spielen.

Und dann kann der SCP auch Joel Grodowski als „Faustpfand“ einbringen. Der engagierte Angreifer würde sicher gern von Beginn an spielen, doch ist er derzeit als Einwechselspieler wertvoll. Wenn der Gegner langsam müder wird, kann er sein großes Plus, sein Tempo nämlich, besonders ertragreich ausspielen. So wie zuletzt geschehen. „Er braucht Räume“, so Hildmann über das Spiel. Wenn er zum Sprint ansetzt, wird es oft gefährlich. Das ist derzeit ein Luxusproblem. Könnte schlimmer sein, oder?

Ach ja, und dann ist da noch Alexander Langlitz. Der Mann, den Hildmann grinsend und ziemlich salopp einen „abgewichsten Hund“ nennt, was hier sicher verzeihlich ist, war sechs Jahre in Lotte unter Vertrag. Er wird sich ziemlich sicher auf diese Partie freue. Der 30-Jährige war noch nie in seiner Karriere (im Seniorenbereich) so erfolgreich wie in dieser Saison. Acht Tore hat er schon erzielt, vermutlich glaubt er es selbst nicht. Aber in Lotte würde er vermutlich gerne nachlegen. „Vor dem Tor ist eher manchmal ruhiger als mancher Hektiker“, so Hildmann lächelnd und ohne ins Detail zu gehen.

Noch nicht ganz so zählbar erfolgreich ist Neuzugang Gerrit Wegkamp, der nach seinem Premierentor nicht mehr getroffen hat. Doch an seiner Bedeutung für das Team lässt Hildmann keinerlei Zweifel. „Er wird vielleicht unterschätzt, weil er noch nicht trifft. Aber seine Vorlagen, seine Arbeit, wie er den Ball festmacht und verteilt – er ist wichtig für uns.“ Wegkamp sei reflektiert genug, um sich wegen der noch fehlenden Tore unter Druck zu setzen. „Ich bin sicher, dass er noch trifft, er kriegt auch null Druck von uns.“

Also: Derzeit wäre es schwierig, dem SC Preußen große Schwächen anzudichten. Sicher tut sich die Mannschaft oft schwer, ihre Chancen auch zu verwerten und macht es deswegen unnötig spannend – aber wer wollte nach sieben Toren in zwei Spielen zu kleinlich werden?

Sicher ist nur dies – und das sei als Ausblick erlaubt: Ein Erfolg in Lotte würde das Spitzenspiel gegen Essen in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Hildmanns Worte zu Lotte
„Das wird ein ganz anderes Spiel als in Aachen, die Voraussetzungen andere, der Platz vielleicht nicht der beste. Lotte spielt gegen den Abstieg, ist sehr robust, wird alles raushauen. Zuletzt haben sie bei Fortuna Köln ein 2:2 geholt, dann in Lippstadt gewonnen. Sie haben einen kleinen Lauf.“


Statistik
28 Spiele stehen in der Statistik, davon 17 Punktspiele. Der SCP gewann davon 8, verlor 5. Sechs Pokalspiele gab es dazu, von denen die Preußen vier gewannen.
Das Hinspiel endete 4:1 für den SCP.

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