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„Sach mal, war das ein Elfer?“

Auf den Mund gefallen ist Ole Kittner ja wahrlich nicht. Für einen Spruch ist der Innenverteidiger jederzeit zu haben. Das bekam am Freitag in München auch Sascha Bandermann von Magenta Sport zu spüren.

Im Interview nach Abpfiff gab er zunächst Auskunft über seine Sicht des Spiels, drehte dann aber den Spieß um und wollte vom Moderator wissen, ob die Szene zum Elfmeter für 1860 denn wirklich eine war.

„Das hatte mich in dem Moment wirklich interessiert“, so Kittner am Rande des Montagstrainings. Bandermann hatte augenscheinlich den Eindruck, dass Kittner ihn zu einer Wertung herausfordern wolle – und geriet darüber kurzzeitig in Verlegenheit. Kittner nach Ansicht der Bilder im TV: „Sach mal, war das ein Elfer? Ne, oder? Du trägst doch dein 1860-Trikot drunter…“

Nun ja. Mit zwei Tagen Abstand hatte Kittner ein bisschen mehr Ruhe. „Ich glaube, nach den Regeln wird man den Elfer wohl geben können“, so Kittner vorsichtig. Aber so richtig überzeugt war er noch immer nicht. „Der Spieler läuft vom Tor weg, will den Elfer haben – und er hat ja auch keine Torchance. Also ich hätte ihn nicht gegeben.“ Völlig neutral, versteht sich.

Interessanterweise „beließ“ es ja auch Schiri Harm Osmers beim Elfmeterpfiff und verzichtete auf eine mögliche Gelbe Karte gegen Nico Brandenburger. Der war bereits verwarnt und der SCP hätte dann noch 40 Minuten in Unterzahl spielen müssen. Die Wertung des Schiedsrichters ging grundsätzlich ja einher mit Kittners Einschätzung. Der Spieler war nicht auf dem Weg zum Tor, sondern eher Richtung Eckfahne. Brandenburger versuchte sichtlich noch zurückzziehen, aber gegen die Berührung am Fuß konnte er nun wahrlich nichts mehr tun. Eine Torchance für München war es nicht, insofern war der Elfmeter schon eine harte Entscheidung gegen den SCP.

Und genau deshalb hatte Kittner im Interview mit Magenta Sport ja auch so reagiert. „Ich wollte das einfach ganz gerne wissen. Denn wenn es keiner war, dann wäre der Punkt für München doch nicht so unglücklich gewesen.“ Unglücklich deswegen, weil München nach allgemeiner Auffassung der Gastgeber in der zweiten Halbzeit das Spiel eher hätte gewinnen müssen als Münster nach der ersten Halbzeit.

Aber war das so? Natürlich hatte München nach dem Elfmeter Oberwasser und ein deutliches Plus an Ballbesitz. „Aber richtig durchkombiniert haben sich die Münchner nicht“, fand Kittner. „Das waren eher Standards, Ecken, Freistöße. So viele klare Chancen hatte München nicht.“

Und das war eine korrekte Einschätzung. Trotz optischer Überlegenheit erspielte sich München in der zweiten Hälfte zwei brenzlige Szenen. Einmal klärte Kittner selbst in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Marius Willsch (62.). Das war Retteung in höchster Not.

Die zweite Szene der Münchner war dann die beste des Spiels – in der 91. Minute. Sascha Mölders hob einen Schuss aus der Drehung über die Latte statt ins Tor.

Mehr echte Torchancen gab es de facto nicht. Was München produzierte, war viel Aufwand mit eher wenig Ertrag. Und Münster tat, was in der 3. Liga dann gefragt ist. Aufpassen, abräumen.

„Das Taktische, Kontrollierte, aus der 1. Halbzeit ging dann verloren und wir mussten verteidigen“, so Kittner am Montag. „Wir nehmen aber als positive Erkenntnis mit, dass so ein Ergebnis eine neue Mannschaft auch zusammenschweißen kann. Wir haben uns mit den Jungs auf dem Platz reingeworfen und haben den Punkt mitgenommen“, so Kittners Einschätzung.

„Das kann ein ganz geiles Element sein.“

Und, nun ja, der Elfmeter. Da zucken sie beim SCP alle etwas zusammen. Kittner grinsend: „Vielleicht kriegen wir ja auch noch mal einen…“

Wieder fit

Übrigens: Heftige Kratzer am Schienbein waren am Montag noch die äußerlichen Spuren eines Zusammenpralls zwischen Kittner und Dennis Dressel. Volle Kanne draufgehalten hatte der Münchner und Kittner humpelte anschließend doch etwas angeschlagen übers Feld.

Aber Entwarnung: Alles ist in Ordnung, es sind keine Schäden vorhanden. Am Montag mischte Kittner bereits wieder voll im Training mit.

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