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Preußen Münster schiebt sich mit 4:1 gegen Lotte auf Platz 3

Die Niederlage beim 1. FC Köln II ist vorerst abgehakt – am Samstag gewann der SC Preußen Münster gegen die Sportfreunde Lotte klar mit 4:1 und kletterte in der Tabelle auf Platz 3.

Der 8. Spieltag lief aus Sicht des SCP gar nicht so verkehrt. Essen und Fortuna teilten sich die Punkte, Düsseldorf und Mönchengladbach verloren. Einzig der BVB II setzte sich am Ende knapp mit 3:2 gegen Wegberg-Beeck durch. Mit 14 Punkten liegt der SCP zwei Zähler hinter Tabellenführer Dortmund. Essen auf Platz 2 hat einen Punkt Vorsprung. Und genau dort, also in Essen, kommt es am nächsten Samstag zum Topspiel. Aber vorerst Lotte.

Preußen-Trainer Sascha Hildmann hatte Dominik Klann und Joshua Holtby wieder in die Startelf befördert. Klann bekam wieder die Sechser-Position an der Seite von Dennis Daube, Holtby zog im Mittelfeld die Fäden. Und wie schon einige Male in dieser Saison schlug der SCP früh zu.

Kaum drei Minuten waren gespielt, als Holtby einen Freistoß auf den Kopf von Hoffmeier drehte und der traf zur Führung. Das ging gut los für die Adler. Und die Mannschaft wollte noch nachlegen. Osman Atilgan, erneut in der Startelf, kam nach neun Minuten einen Schritt zu spät gegen Torwart Peitzmeier. Aber im Anschluss daran zerfaserte das Spiel der Preußen etwas.

Lotte begann nun früher zu stören, setzte den SCP unter Druck. Und manchmal machte es sich das Hildmann-Team dann auch etwas zu schwer. Leichte Ballverluste im Aufbauspiel, dazu eine kleine Panne bei einem Abschlag von Max Schulze Niehues – irgendwie hatte das noch keine richtige Sicherheit. Wie auch immer: Nach 16 Minuten jubelte plötzlich und unerwartet der Gast aus Lotte. Weil Simon Scherder einen Ball direkt vor die Füße von Leon Demaj legte, kam der zum Abschluss. Per Schlenzer und in hohem Bogen senkte sich der Ball über Schulze Niehues hinweg zum 1:1 ins Netz. Das war Gift für das Preußen-Spiel.

Jubel nach dem Ausgleich durch Leon Demaj.

Die Adler brauchten spürbar Zeit, um diesen Gegentreffer zu verabeiten und ließen Lotte in dieser Phase auch zu viel Raum. Nach knapp einer halben Stunde musste Schulze Niehues bei einem Distanzschuss schon richtig gut parieren, um einen Rückstand zu verhindern. Es war aber auch eine der wenigen echten Chancen der Gäste, soviel sei verraten. Dennoch: Auf dem Platz wirkte das in dieser Spielphase zu wenig klar.

Es dauerte 20 Minuten, ehe der SCP wieder richtig im Spiel war. Einige ordentliche Szenen hatte Atilgan, der in der Mitte den Zentralstürmer gab, während Joel Grodowski wieder auf der linken Seite arbeitete. Richtig gute Chancen waren das nicht, aber hoffnungsvolle Ansätze, manchmal um Zentimeter zu spät.

Erst nach 37 Minuten musste Peitzmeier im Lotte-Tor wieder richtig arbeiten: Einwurf Langlitz, Holtby mit dem Direktschuss – und Parade vom Gäste-Keeper.

Aber der SCP ging doch mit der Führung in die Pause. Dennis Daube schickte Grodowski, der legte prima ab auf Holtby und der wiederum traf mitten im schönsten Platzregen zum 2:1 (42.). Das war dann auch der Pausenstand.

Schaut grimmig aus, ist aber unbändige Freude: Joshua Holtby nach dem 2:1-Treffer.

Mit dem Vorsprung ging es in die Pause.

Und aus dieser Pause kam der SCP aufmerksam und gut zurück. Kurz nach Wiederanpfiff schickte Langlitz einen Ball in Richtung Atilgan und der Stürmer war im Grunde frei durch – aber dann verzögerte er den Moment und die Chance war vertan. Das hätte das schnelle 3:1 sein können.

Richtige Chancen gab es für einige Zeit nicht, aber der SCP wurde spürbar dominanter. Lotte kam nicht mehr richtig durch, Münster räumte alles weg.

Es dauerte bis zur 67. Minute, ehe aus der knappen Führung endlich etwas Beruhigenderes wurde. Atilgan schob eine Hereingabe weiter zu Grodowski, der steuerte in den Strafraum und schloss flach ab zum 3:1! Sein zweiter Saisontreffer und der war wichtig für den Stürmer, der zuletzt einige Chancen hatte liegen lassen.

Kurz danach durfte er dann raus. Für ihn kam Neuzugang Benedikt Zahn ins Spiel (und zugleich Erdogan für Daube). Kaum war Zahn drin, durfte er jubeln. Heidemanns toller Einsatz auf der Seite war Ausgangspunkt, sein Querpass perfekt, Zahn schob locker ein zum 4:1. Was für ein Einstand für den langen Stürmer – und so überraschend, dass es auch Stadionsprecher „Kerni“ Kehrenberg verwirrte, der erst einmal den Namen nachschlagen musste. Aber wen kümmerte es?

Przondziono oho!

Preußen wechselte erneut, brachte Przondziono für Holtby – zum einen wegen einer gewissen Müdigkeit des ansonsten bockstarken Holtby, zum anderen als kleines Geschenkt an Przondziono gegen seinen Ex-Klub. Und für Langlitz bekam Lukas Frenkert Einsatzzeit.

Dem Spiel der Preußen tat das kaum Abbruch. Jetzt war es eine klare Sache. Münster gab den Ton an und hatte auch noch Chancen. Frenkerts Ablage auf Atilgan hätte der per Seitfallzieher fast zum 5:1 vollendet, aber dann flatterte der Ball doch knapp über das Tor der Gäste (78.). Und dann stand erneut Neuzugang Zahn im Blickpunkt, weil er gut in den Strafraum ging und Torwart Peitzmeier zu einer echten Glanzparade zwang. Es war der Auftakt zu einer kleinen Ecken-Serie, die von Przondziono ausgeführt wurde – was von den Fans auf der Gegengerade mit von früher bekannten „Przondziono – oho“-Rufen bedacht wurde. Lange nicht mehr gehört im Preußenstadion …

Eine dieser Ecken hätte fast das 4:1 ermöglicht, aber diesmal köpfte Hoffmeier nur an die Latte. Das war knapp.

Im Grunde war von Lotte kaum noch etwas Berichtenswertes zu sehen. Lediglich eine Chance nach 89 Minuten gab es noch, die Schulze Niehues per Fußabwehr klärte. Und als Julian Schauerte den Ball nach 90 Minuten weit über das Tor setzte, war auch das Spiel beendet.

Freude nach Abpfiff.

Preußen-Trainer Sascha Hildmann: Wir wollten das hier spielerisch lösen, das ist uns zum Start nicht so gut gelungen. Ab der 35. Minuten haben wir es besser gemacht. Das 2:1 war wichtig für uns. Wir hatten uns vorgenommen, auch auf das 3:1 zu gehen. Atilgang hatte die Riesenchance, sicher aber mit der Entscheidungsfindung etwas schwer getan … Es wurde später dann besser und am Ende haben wir verdient gewonnen.

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